tasting • 12. Februar 2025

Faszination Kabinett Weine

Die Faszination von Kabinett-Weinen liegt in ihrer einzigartigen Balance zwischen Leichtigkeit, Frische und aromatischer Tiefe. Hier sind einige Aspekte, die sie besonders machen:


1. Elegante Leichtigkeit mit niedrigerem Alkoholgehalt

Kabinett-Weine sind in der Regel leichter als viele andere Weine, da sie oft nur zwischen 7 % und 11 % Alkohol enthalten. Dadurch wirken sie besonders frisch und sind auch bei wärmeren Temperaturen angenehm zu trinken.


2. Harmonisches Süße-Säure-Spiel

Ein herausragendes Merkmal von Kabinett-Weinen ist das feine Gleichgewicht zwischen natürlicher Restsüße und lebendiger Säure. Gerade bei Riesling-Kabinett entstehen Weine, die trotz einer gewissen Süße niemals schwer oder klebrig wirken.


3. Vielschichtige Aromen

Kabinett-Weine begeistern mit frischen, fruchtigen Aromen von grünem Apfel, Zitrusfrüchten, Pfirsich und manchmal exotischen Noten wie Ananas oder Maracuja. Je nach Reife und Terroir können sich auch florale oder mineralische Nuancen zeigen.


4. Vielseitige Einsatzmöglichkeiten

Dank ihrer Frische und moderaten Süße passen Kabinett-Weine zu einer Vielzahl von Speisen. Sie harmonieren besonders gut mit asiatischer Küche, scharfen Gerichten oder milden Käsesorten. Aber auch solo sind sie ein wunderbarer Genuss.


5. Hohes Lagerpotenzial trotz Leichtigkeit

Obwohl sie oft jung getrunken werden, können gute Kabinett-Weine über Jahre hinweg reifen. Mit der Zeit entwickeln sie spannende Honig- und Petrolnoten, ohne ihre Frische zu verlieren.

6. Erschwinglicher Genuss mit großem Charakter

Kabinett-Weine bieten oft ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Trotz ihrer hohen Qualität und Komplexität sind sie meist erschwinglicher als Spätlesen oder edelsüße Weine.


Kabinett-Weine stehen für Feinheit, Trinkfreude und Eleganz – sie sind eine perfekte Wahl für Genießer, die Leichtigkeit mit geschmacklicher Tiefe schätzen.


26. Februar 2025
Portweine verdienen mehr Aufmerksamkeit, weil sie eine faszinierende Kombination aus Tradition, Vielschichtigkeit und Genuss bieten. Hier sind einige Gründe, warum sie mehr Beachtung finden sollten: 1. Einzigartige Herstellung & Handwerkskunst Portwein wird im Douro-Tal in Portugal nach einer traditionsreichen Methode hergestellt. Die Gärung wird durch die Zugabe von hochprozentigem Brandy gestoppt, wodurch der Wein seine natürliche Süße behält. Diese Technik sorgt für eine hohe Aromenkonzentration und ein intensives Geschmackserlebnis. 2. Vielfältige Stilrichtungen für jeden Geschmack Portwein gibt es in verschiedenen Varianten, die sich deutlich voneinander unterscheiden: Ruby Port – fruchtig, jung und lebendig. Tawny Port – nussig, karamellig und gereift durch lange Fasslagerung. Vintage Port – der König der Portweine, komplex, lagerfähig und voller Tiefe. White Port – eine spannende, oft unterschätzte Alternative mit frischer Aromatik. Hervorragende Lagerfähigkeit Besonders Tawny- und Vintage-Ports haben ein enormes Alterungspotenzial. Während viele Weine mit der Zeit abbauen, entwickeln Portweine mit zunehmendem Alter noch tiefere und komplexere Aromen. Perfekte Begleitung zu Speisen Portwein ist ein genialer Food-Pairing-Wein. Ein gereifter Tawny passt hervorragend zu Nüssen, Schokolade oder gereiftem Käse. Ein Ruby Port harmoniert mit dunkler Schokolade oder fruchtigen Desserts. Sogar White Port mit Tonic ist ein erfrischender Aperitif. Kulturelles Erbe & Geschichte Portwein hat eine jahrhundertealte Geschichte und ist tief mit der portugiesischen Kultur verwurzelt. Die spektakulären Weinberge im Douro-Tal gehören sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wer Port trinkt, genießt also ein Stück Weingeschichte. Trotz all dieser Vorzüge wird Portwein oft unterschätzt oder nur als Dessertwein betrachtet. Dabei lohnt es sich, ihn in verschiedenen Stilrichtungen zu entdecken – sei es als Digestif, zum Essen oder sogar als Cocktail-Zutat.
19. Februar 2025
Entalkoholisierte Weine und Schaumweine erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Gleich ob es ein Trend ist oder Zukunft hat, es gibt gute Gründe dafür. Gleich ob ohne oder mit minimalem Alkoholgehalt (meist unter 0,5 % vol.). sie haben einige Vorteile. Wir haben nun drei Weine und einen Sparkling (Sekt) vom Weingut Daniel Mattern aus Rheinhessen in unserem Sortiment aufgenommen, um euch die Möglichkeit zu geben, auch entalkoholisierte Weine zu genießen. Sei es aus Überzeugung, gesundheitlichen Aspekten oder um ein mögliches Autofahren geht. Herstellung entalkoholisierter Weine und Schaumweine Die Herstellung erfolgt in mehreren Schritten, um den Alkohol zu entfernen und dennoch möglichst viele Aromen zu bewahrenGrundweinbereitung. Zunächst wird regulär ein Wein hergestellt. Diesem werden dann durch verschiedene Techniken der Alkohol entzogen. Vakuumdestillation: Der Alkohol verdampft bei niedrigen Temperaturen (ca. 30 °C), sodass Aromen erhalten bleiben. Umkehrosmose: Der Alkohol wird durch feine Membranen herausgefiltert. Spinning Cone Column (Dampfextraktion): Der Wein wird in einer speziellen Säule erhitzt, wodurch Alkohol und Aromen getrennt und später wieder kombiniert werden. Entalkoholisierte Weine und Schaumweine bieten eine hervorragende Alternative für alle, die keinen Alkohol konsumieren wollen oder können. Es sind jedoch immer nur Annäherungen an den bekannten Eindruck und geschmack von Wein oder Schaumwein. Geschmacklich sind sie zwar noch nah dran, aber spätestens beim Mundgefühl darf eine*r nicht erwarten, dass das Entfernen des Alkohols ohne Folgen bleibt. Geschmacklich oft etwas leichter, saftartiger und fruchtbetonter sind als ihre alkoholhaltigen Pendants.
17. Februar 2025
Während des Zweiten Weltkriegs kämpfte Frankreich nicht nur mit Waffen gegen die deutsche Besatzung, sondern auch um seine kulinarischen Schätze. Besonders Champagner, Wein und Cognac – Symbole französischer Kultur und Prestige – gerieten ins Visier der Nazis. Die Wehrmacht und die Nazi-Führung betrachteten diese edlen Tropfen als wertvolle Beute und versuchten systematisch, die besten Bestände nach Deutschland zu schaffen. Doch Winzer*innen, Händler*innen und Widerstandskämpfer*innen fanden clevere Wege, um ihre Schätze zu schützen. Der Durst der Wehrmacht und der Nazi-Elite Als die Wehrmacht 1940 Frankreich besetzte, hatte sie klare Anweisungen: Neben Kunstwerken, Rohstoffen und industriellen Gütern sollten auch die besten Weine und Spirituosen für Deutschland gesichert werden. Hermann Göring leitete persönlich die Plünderungen von Luxusgütern, darunter auch Unmengen an Champagner und Cognac. Besonders betroffen waren die bedeutendsten Weinregionen Frankreichs: Champagne – Die Heimat des berühmten Schaumweins Bordeaux – Produzent einiger der weltweit renommiertesten Rotweine Burgund – Lieferant feiner Pinot Noir und Chardonnay Cognac – Herkunftsregion des begehrten französischen Weinbrands Schon kurz nach der Besetzung setzten die Nazis Kommissare ein, um die Kontrolle über die Weinproduktion zu übernehmen. Otto Klaebisch, ein deutscher Weinhändler, wurde zum "Weinführer" Frankreichs ernannt und überwachte die Beschlagnahmung der besten Bestände. Plünderung im großen Stil Die Nazis gingen systematisch vor: Beschlagnahmung von Weingütern – Viele Betriebe wurden unter Zwang in deutsche Hände überführt. Direkte Lieferungen an Deutschland – Deutsche Offiziere ordneten an, dass Millionen von Flaschen nach Deutschland transportiert wurden. Zwangsverkäufe und Preisdruck – Französische Winzer wurden gezwungen, ihre Weine zu Spottpreisen an die Besatzer zu verkaufen. Allein aus der Champagne wurden zwischen 1940 und 1944 etwa 80% der Produktion von den Deutschen beansprucht – das entspricht mehreren hundert Millionen Flaschen. Bordeaux und Burgund erlitten ähnliche Verluste. Französischer Widerstand: Winzer*innen gegen die Nazis Doch die Franzosen kämpften auf kreative Weise gegen den Diebstahl ihres nationalen Erbes. Winzer*innen und Kellermeister entwickelten raffinierte Methoden, um ihre wertvollen Bestände zu schützen: Verstecken der besten Jahrgänge – Viele Weingüter verbargen ihre besten Flaschen in geheimen Kellern oder hinter falschen Wänden. Sabotage durch falsche Etiketten – Manche Winzer etikettierten minderwertige Weine als Spitzenweine, um die Besatzer zu täuschen. Bewusst schlechter Service – Deutsche Offiziere erhielten oft Weine, die mit Wasser verdünnt oder schlecht gelagert worden waren. Kollaboration mit der Résistance – Einige Winzer unterstützten den französischen Widerstand, indem sie Geheimverstecke für Waffen und Nachrichten in ihren Weinkellern einrichteten. Ein berühmtes Beispiel ist Maurice Doyard, Präsident des Champagner-Winzerverbands, der aktiv am Widerstand teilnahm. In Bordeaux arbeiteten einige Winzer mit der Résistance zusammen, um Nazi-Transporte zu sabotieren. Das Cognac-Dilemma: Täuschung und Rettung Cognac war besonders begehrt, da er als Luxusprodukt galt. Die Nazis richteten in der Stadt Cognac eine "Sammelstelle" ein, von der aus große Mengen nach Deutschland verschickt wurden. Doch viele Produzenten, darunter große Häuser wie Hennessy, Rémy Martin und Martell, entwickelten Tricks, um den Besatzern minderwertige Ware zu liefern: Sie versteckten edle Brände in Fässern, die als „fehlerhaft“ deklariert wurden. Sie verschnitten Cognac mit neutralem Alkohol, um den Geschmack zu verwässern. Manche ließen Cognac absichtlich in schlechten Lagerbedingungen reifen, um ihn ungenießbar zu machen. Ein berühmtes Beispiel ist Rémy Martin, dessen Besitzer die besten Jahrgänge tief in ihren Kellern versteckten, sodass sie nach dem Krieg noch erhalten waren. Der Geschmack der Freiheit: Der Wiederaufbau nach 1945 Nach der Befreiung Frankreichs 1944 fanden sich viele Weingüter und Cognac-Häuser in einem katastrophalen Zustand wieder. Die Nazis hatten riesige Mengen geplündert, Weinkeller geleert und manche Betriebe finanziell ruiniert. Doch die französische Weinindustrie erholte sich erstaunlich schnell. Die Überlebenden Flaschen wurden gefeiert – Jahrgänge aus der Vorkriegszeit wurden nach dem Krieg als „Jahrgänge der Freiheit“ vermarktet. Die USA als neuer Markt – Amerikanische Soldaten, die den französischen Wein in Europa entdeckt hatten, sorgten nach ihrer Rückkehr für eine neue Nachfrage. Das Prestige von Bordeaux, Burgund und Champagne wurde wiederhergestellt – Viele Weingüter, darunter Château Margaux und Château Latour, erlebten ein goldenes Zeitalter nach dem Krieg. Besonders in der Champagne wurde das Ende der Besatzung mit großem Symbolwert gefeiert: 1945 wurden Flaschen, die jahrelang versteckt gehalten wurden, endlich wieder geöffnet – als Zeichen der Freiheit und des Sieges.
13. Februar 2025
Der Artikel zeigt wie der Alkohol Teil des deutschen Kolonialsystems von Ausbreitung und Unterdrückung war. Ein dunkles Kapitel der Geschichte des Alkohols.
Drei Flaschen abgebildet, die zeigen die Durch Tulip sowie Dutch Windmill Collection
28. Januar 2025
Neu eingetroffene Single Cask Abfüllungen von Zuidam Distillers
27. Januar 2025
7. und 8. Februar: Whiskymesse Rüsselsheim lockt mit feinen Tropfen