Weine mit Hut – Lukas Krauß

Für Herbst arbeiten wir an der Vorbereitung neuer Weinverkostungen und neben den Weinen aus Südfrankreich wollen wir unser Angebot ausweiten. Was ist näherliegender als sich vor allem mit hiesigen Weißweinen zu beschäftigen. Auf Lukas Krauß, der Winzer mit Hut, und seine Weine sind wir über Facebook gestoßen und fanden Konzept und den Menschen hinter den Weinen – ohne ihn persönlich zu kennen – interessant. Das alleine hat ja noch nichts über die Qualität der Weine zu sagen, aber am Ende, dass kann ich jetzt schon sagen, waren wir begeistert. Dank Sebastian Hett vom Weinhandel Fertsch bekamen wir vor kurzem einige Probeflaschen der Weine.

Lukas baut seine Weine in Lambsheim in der Pfalz, in der Nähe von Frankenthal an. Auf 2,8 h entstehen Weine etwas abseits vom Mainstream. Der Anbau findet auf biologischer Basis statt. Zur Verkostung standen der Riesling, ein Silvaner, ein grauer Burgunder, ein Grüner Veltliner und Krauses Schwarzer, ein roter Cuvée.

Riesling, 2009 (2 Hut)
Ein toller Riesling, super ausgewogen, zwischen Frucht, Säure und Mineralität. In der Nase etwas Aprikose. Hat mich direkt überzeugt!

Silvaner, 2010 (1 Hut)
Großartig mit schönen Kräuternoten, Zitrus- und Birnenanklängen und runder Mineralität. Den kann man jeden Tag trinken!

Grauer Burgunder 2010 (2 Hut)
Ich fand ihn nicht ganz so überzeugend, aber vermutlich braucht er einfach noch eine Zeit in der Flasche. Angenehme Mineralität und ganz feine Frucht.

Grüner Veltliner, 2010 (2 Hut)
Ich glaube es war meine Premiere, zumindest bewusst hatte ich zuvor noch nie eine reinsortigen Grünen Veltliner getrunken. Das Auffallende war der dezente Waldmeister in der Nase und die schöne Pfeffrigkeit beim Abgang. Es wurden nur 300 Flaschen abgefüllt, die exklusiv über Weinhandel Fertsch vertrieben wird. Man sollte ihm im Glas etwas Zeit gönnen, dann kommt seine Geschmacksvielfalt erst richtig raus.

Nach den vier Weißweinen konnten wir dann noch einen Rotwein von Lukas probieren.

Krauße Schwarzer, 2009 (1 Hut)
Ich bin bei deutschen Rotweinen immer noch sehr skeptisch, die meisten, die ich bisher probierte waren wie rotgefärbte Limonade ohne Rückgrad. Doch dieser hat mich gleich begeistert. Es ist ein leichter Rotwein, den man auch gut im Sommer trinken kann, der aber alles andere als flach ist. Er verbindet Kräuter, wie ich sie von südfranzösischen Weinen kenne, mit einer ganz leichten Rauchnote und viel runder Frucht. Es ist übrigens ein Cuvée zu je 50% von Schwarzriesling und Portugieser.

Und eines ist schon sicher, wir werden im Herbst einige der Weine bei den Verkostungen ausschenken. Und Lukas Krauß hat uns bereits angeboten, wenn es zeitlich passt, gerne einmal bei einer Verkostung vorbeizukommen. Wir würden uns sehr freuen!

Bildquelle: Andreas Durst (Foto von Lukas Krauß)