Impressionen von der Whiskymesse Rüsselsheim

Da nun bereits wieder die nächste Whiskyevent vor der Tür steht, schnell noch ein paar Impressionen von der Whiskymesse in Rüsselsheim, welche dieses Jahr bereits zum dritten Mal im Gewölbekeller der Festungsanlage stattfindet.

Ich mag diese kleine, aber feine Messe sehr und war auch bereits das dritte Mal vor Ort. Die Atmosphäre, und die Anzahl der Aussteller ist völlig ausreichend. Alles wirkt recht familiär. Unsere kleine Tour begann bei unseren Freunden von TasteWhiskey, die uns mit irischen Whiskeys und den Abfüllungen von James MacArthur empfingen. Den Start machte der 18jährige Single Grain Whiskey Greenore, der mit seinen Vanille-Armoen überraschte. Der Connemara Peated Turf Mór ging dann in eine ganz andere Richtung. Klar, torfig, wie der Name verspricht, aber auch mit einem ungewöhnlichen Mundgefühl, dass man denkt man würde estwas Torf mit kauen. Dann hatte wir noch das Glück einen kleinen Rest aus dem Tyrconnell mit Mallorca Wine Finish zu probieren. Eine Wucht, aber leider waren es die letzten Tropfen. Alles absolut ausverkauft.

Die Abfüllungen von James Mac Arthur haben uns schon mehrfach vorher beeindruckt. Und auch dieses mal waren wieder sehr spannende Malts dabei: Einen Laphroaig 12 Jahre, der alles hat was man von diesem Malt erwartet, jedoch ohne die medizinischen Eigenheiten, die den ein oder anderen Whisky-Freund abschrecken.

Auch der Lowland Auchentoshen 12 Jahre ist was richtig leckeres. Arthur Winning hat für seine Abfüllung ein Fass gewählt, dass es in sich hat. Und zwar nicht nur wegen der starken 62,9 Vol % sondern auch auf Grund der schönen Mandel- und Johannisbeerenoten. Ein leichter und irgendwie doch wuchtiger Malt. Mit viel Platz für Wasser aber auch pur ein Genuss.

Dann ging unsere Tour weiter zum Stand von Andreas von Scotlands Glory, der die Malts von Whiskymax präsentierte. Das waren vor allem die Abfüllung von Dun Bheagan. Dort haben wir dann den neuen Coal Ila, mittlerweile 14 Jahre alt, probiert. Am positivste fielen uns der Glenburgie 12 Jahre mit Finish im Château Palmer Fass und der Aultmore 13 Jahre auf. Beides hervorragende Winterwhiskys mit vielen Anklängen an Gewürzkuchen. Vom Glenburgie sind die letzten beiden Flaschen nun mittlerweile in unserem Verkostungsraum gelandet und können dort auch gekauft werden bzw. beim Choose & Taste am 10. Dezember werde wir eine Flasche zum Probieren auf machen.

Im Anschluss schauten wir bei Marion und Chris vom WhiskyKoch sowie bei Whisky & Dreams, den Spezialisten für Bruichladdich, vorbei. Einige Laddich-Abfüllungen probierten wir auch dort u.a. den Rum Cask, Bourbon Cask 16 Years und den Black Art. Der Black Art ist  ein sehr eigenartiger Malt, der ganz viele Kaffeearomen und Rotweinnoten mitbringt. Interessant aber überzeugen konnte er uns nicht wirklich. Der Rum Cask hingegen ist ein schöner trockener Malt, ideal auch als Aperitif.

Bei all dem Probieren von Hochprozentigem musste man sich auch zwischendurch stärken, was mit dem angebotenen Irish Stew bestens gelang.

Mal wieder ein gelungenes Event. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr.

Whisky-Dinner »Still Scottish, Still Independent«

Unter dem Namen »Whiskykoch« verbirgt sich zweierlei. Zunächst ein Fachgeschäft für Single Malt Whiskys mit einer sehr großen Auswahl. Ergänzend dazu gibt es auch Fachliteratur, Schokoladen aus der Schokoladen-Manufaktur Schell, Whisky-Marmeladen und keltischer Schmuck. Geführt wird der Whiskykoch von Marion und Chris Pepper.

Darüber hinaus und da kommen wir zum Namen zurück gibt es Tastings und Whisky-Dinner. Wir waran am Donnerstag das erste Mal beim Whiskydinner. Chris Pepper entwickelte ein 5-Gänge-Menü, dass sich an den Whiskys, die zur Verkostung standen, geschmacklich orientierte. Chris kocht nicht mit sondern zu Whisky. Ähnlich wie man den passenden Wein zu unterschiedlichen Speisen kombiniert.
Die Moderation (auf Englisch) kam diesmal von Antony McCallum-Carron von Ian McLeod einem unabhägigen Abfüller, die aber neben den Dun Bhegan-Abfüllungen auch Besitzer der Glengoyne Destillerie sind. So gab es dann zum Menü sieben Whiskys aus dieser Produktrange plus zur Überraschung noch einen 26jährigen Brora on top. Meine Favoriten waren neben dem Caol Ila 1999 (Sangiovese Wine Finish), der Bunnahabhain (1984) 24 Jahre und der Glengoyne German Oak (mit überraschenden Ingwer-Noten).

Das Essen war ausgezeichnet, meine Favoriten waren Stiltonsuppe mit Erdbeer-Chutney und Schweinebraten mit Kräuter-Kartoffelpuree und Johannesbeerensauce.

Tolles Essen, hochwertige Whiskys, super nettes Team des Whiskykoch. Das war ein Abend! WOW!

(Bildquelle: Whiskykoch)