Impressionen von der Whiskyfair 2013

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Es war mein mittlerweile sechster oder siebter Besuch auf dieser Messe. Der Sonntag stellte sich dabei als ein guter Besuchstag heraus, den am zweiten Tag ist es etwas ruhiger und leerer, so dass man an den Ständen auch ohne Drängeleien etwas länger verweilen kannt. Bei über weit über 100 Anbietern, Destillerien, unabhängigen Abfüller und Händler, muss man sich gleich von dem Gedanken verabschieden überall etwas zu probieren zu können. Da hilft es nur, sich vorher zu überlegen, was man unbeingt kosten möchte. Da wir dieses Event auch nutzen, um wieder neues Lebenswasser für unser Sortiment zu suchen, starteten wir beim Stand von Whiskymax. Wir wollten die neuen Abfüllungen von Dun Bheagan, der Spirit & Cask Series und von Tullibardine probieren. Die Entscheidung für eine Bestellung fiel uns gar nicht so leicht. Aber am Ende fiel der Wahl auf einen 13jährigen Glenrothes aus dem Sherry-Fass, der mit wuchtigen Karamellaromen überzeugte und selbst so manchen torfrauchigen Whisky noch überdecken kann. Und aus der Spirtt & Cask Serie, Abfüllungen des Importeuers Whiskymax, einen jungen, aber kräftigen Laphroaig. Die Fasstärke gibt ihm Kraft und dazu war er, eher ungewöhnlich für diese Destillerie, in einem ehemaligen Sherryfass gelagert. Die für den 10jährigen Laphroaig typische medizinische Note, die meist die Whiskyfreunde in »Love it, or hate it« spaltet, wird durch das Sherryfass gemildert. Trotzdem ging der typische Rauch dabei nicht verloren, sondern wird »eingepackt« in eine wärmende Süße. Auch die neuen Abfüllungen der Destillerie Tullibardine haben uns gefallen, vor allem die Finish im Burgunder und Sherryfass.

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Danach ging es u.a. zum Stand von Alba Import. Neben den Whiskys hat uns die offene und freundliche Art der Unterhaltung gefallen, die zudem noch extrem informativ war. Als Fans von Kilchoman, haben wir uns gefreut hier einen neuenn Kontakt herzustelen, da die Whsikys dieser kleinsten Destillerie von Islay von Alba improtiert werden. Aber dazu auch als Kontrast die vor einigen jahren wieder in Betrieb genommene Destillerie Bladnoch aus den Lowlands. Wir konnten gar nicht mehr alles durchprobieren, so dass die Abfüllungen der unabhängigen Abfüller A. D. Rattray, Wemyss und Maltman auf der Strecke blieben. Aber für die Einsteiger unter unseren Kunden werden wir zwei Blended Malts von Wemyss mit ins Programm nehmen. Überzeugt haben uns der 12 jährige Spice King und der Peat Chimney, zwei überaus gelungener Blended Malt für den kleineren Geldbeutel. Viel Whisky für wenig Geld. Ebenso der Blended Scotch »Islay Time«, den Alba Import selbst kreiieren und abfüllen ließ – ein typischer Islay-Whisky. So bald sie eingetroffen sind, werden wir darüber berichten.

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Der nächste Stopp, nach einer Stärkung mit schottischem Haggis im Restaurant der Stadthalle, war dann unser Freund Thomas Ide mit seinen Abfüllungen unter dem Label The Whisky Chamber. Dort deckten wir uns mit den letzten Flaschen des 21jährigen Bunnahabhain (Islay Special) und dem 14jährigen Springbank ein. Tastingnotes folgen.

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Am Ende probierten wir bei Whisky Spirits, unseren Kollegen aus Frankfurt, noch ein wenig aus deren eigener Abfüllungserie »Whiskyseason«. Sehr empfehlenswert war der Linkwood, aber alle haben wir dann eh nicht mehr geschafft. Ein spannendes Projekt,  denn jeden Monat gibt es zum begleitenden Kalender einen Abfüllung aus der Destillerie, die auf dem Kalenderblatt abgebildet ist. Ist man leidenschaftlicher Sammler hat man am Ende 12 Einzelfassabfüllungen.

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Generell mögen wir lieber so kleine Events wie die Whiskymessen in Rüsselsheim oder Hofheim, aber die Whiskyfair in Limburg ist Sonntags immer einen Tagesausflug wert, denn hier sind halt wirklich fast alle aus der Branche vertreten. Trotz der Größe und anderseits aber auch wegen der Größe der Messe für uns ein Must-have.

Impressionen von Whisky & Tobacco Days in Hofheim 2012

Wie die Jahre zuvor waren wir wieder auf den Hofheimer Whisky & Tobacco Days zugegegn, um nette Kollegen zu besuchen und neue Abfüllungen zu probieren. Unser erster Anlaufpunkt war der Gemeinschaftsstand von Taste Whiskey, The Whisky Chamber und Säntis Swiss Whisky.

Die drei Herren hinter dem Stand von links nach rechts: Arthur Winning (James MacArthur), Detlef Sommer (Säntis Swiss Whisky) und Thomas Ide (The Whisky Chamber), im Hintergrund und etwas versteckt unsere lieben Kollegen Iris und Ralf Gräber von Taste Whiskey.

Da wir bereits in Rüsselsheim die Abfüllungen von The Whisky Chamber probiert hatten und einiges davon in unser Sortiment übernommen haben, lag der Schwerpunkt auf den neuen Tropfen von James Mac Arthur. Der Highland Park, mit seinen rauchigen Aromen scherzhaft »Islay Park« genannt, der Craiggellachie mit Butter-Scotch-Karamell-Noten und der Aultmore mit feinen Orange- und Schokoladenaromen sind dann am Ende auf unserer Bestellliste gelandet und sind jetzt bei uns erhältlich.

Der kleiner Teufel als Maskottchen für die Abfüllung Buair an Diabhail Vol. I/II (Tempt the Devil) von der Insel Islay.

Wir konnten nur einen der Schweizer Whiskys probieren, aber das erste Urteil fiel positiv aus. Der rauchige Dreifaltigkeit von Säntis ist ein Genuss, würziger Rauch so dass man unweigerlich an Weihrauch und alte alte Kirchenbänke erinnert wird. Das besondere an Säntis ist die Lagerung der Whiskys in alten Bierfässern.

Bei den Kollegen von Whisky Spirits konnte man wieder hervorragende Abfüllungen von Signatory Vintage verkosten.

Und zu guter letzt haben wir dort auch den feinen Whiskey Cream Likör »Coole Swan« eingefangen.
 

Impressionen von Whisky & Tobaco Days in Hofheim, Teil 1

Die Whisky & Tobacco Days in Hofheim fanden am letzten Wochenede statt. Auch wenn die Stadthalle nicht so einladend ist wie die alten Festungsanlage in Rüsselsheim, so kamen jedoch am Samstag bereits sehr viel Whisky-Enthusiasten.

Als Nichtraucher haben wir den kleinen Saal mit den Zigarren und Pfeifen-Anbietern ausgelassen. In der Whisky-Halle fand man rund 20 Stände, die in erster Linie Whiskys aus Schottland anboten. Aber auch Whiskys aus anderen Ländern, vor allem Irland, Japan, Schweden und Deutschland wurden präsentiert. Neben Whisky wurde noch Rum und Obstbrände angeboten.


Alle Stände mit vielen, vielen unabhängigen Abfüllern konnten wir gar nicht aufsuchen, geschweige denn bei allen einen Dram probieren.

 Doch der Reihe nach. Da der Stand von Whisky Spirits direkt neben dem Eingang platziert war, war dies auch unser erster Halt. Auf Empfehlung probierten wir einen 26 Jahre alten Cragganmore von Signatory Vintage, der mit seinen Butter-Scotch-Aromen umwerfend war. Der 21jährige Rosebank aus der »Flora and Fauna«-Series war ebenfalls eine Überraschung. Zunächst dachte man ausgehend vom Bukett, dass er doch etwas dünn ist, im Mund machen sich dann Aromen von weißem Pfeffer mit einer langen aber feinen Schärfe breit. Später hatte wir noch den Ardbeg Aligator probiert, den ich allerdings etwas unspektakulär fand.



Gegenüber von Whisky Spirits befand sich der Stand von Obsthof am Berg aus Kriftel, die wir bereits im Frühjahr wegen ihrer ausgezeichneten Obstbrände besuchten. Dieses Mal konnte wir den New Make ihres Whisky in Spe probieren. Der Sherry-Fass gelagerte war mir etwas zu nervig, aber im Gegensatz zu anderen Whiskys aus Deutschland ist er wesentlich näher am schottischen Original dran. Der New Make aus dem Portfass war dann um einiges besser. Das letzte Urteil fällt, wenn der Whisky abgefüllt wird. Unabhängig vom Whisky sind die Obstbrände der Brüder Henrich absolut empfehlenswert. Und mit Holger Henrich haben wir erneut einen einen charmanten und authentischen Mensch getroffen, der mit Begeisterung und viel Herzblut seine Brände präsentiert.

Im zweiten Teil des Berichts folgen unsere Eindrücke zu den Herbstbottlings von Dun Bheagan, den aktuellen Abfüllungen von James MacArthur sowie von Thomas Ides Whisky Chamber.
 

Impressionen von der Whisky Fair 2011

Am Samstag den 14. Mai besuchten wir die Whisky Fair in Limburg, das größte Whisky-Event in Deutschland, wenn nicht sogar weltweit. Über 90 nationale und internationale Aussteller waren an diesem Wochenende vertreten und boten Liebhabern wie Einsteigern einen vielfältigen Querschnitt durch die Welt des Whiskys. Die rund 2000 Probiermöglichkeiten und über 6000 Besucher sind schon immer wieder beeindruckend. In diesem Jahr feierte die Whisky Fair ihr 10jähriges Veranstaltungsjubiläum und es war mein dritter Besuch.

Schottische Whiskys bilden den Schwerpunkt der Messe, aber auch seine Verwandten aus Irland, den USA, Japan, Indien, Schweden, Deutschland konnte man dort antreffen. Hinzu kamen noch einige Anbieter von Tequila, Rum oder anderen Spirituosen. Ergänzt wurde die flüssige Abteilung mit einem Chocolatier aus Braunfels, Kunst und Sammelgegenstände rund um Whisky.

Der Samstag ist für gewöhnlich etwa voller als der Sonntag, so dass man manchmal sich schon durch den Andrang durchzwängen muss. Manchmal ist es etwas anstrengend, wenn jemand nach dem er seinen Dram bekommen hat, noch ewig am Stand des jeweiligen Händlers oder der Destillerie stehen bleibt und somit für alle anderen Interessenten den Zugang blockiert.

Natürlich konnten wir gar nicht so viel probieren wie wir gerne wollten. So blieben beispielsweise die neuen Abfüllungen von Benriach, die Spring Release 2011 von Kilchoman sowie die neuen Arran-Abfüllungen ungekostet.

Den Beginn machten zwei Bladnochs. Der 8-jährige ist ein leichter schöner Sommerwhisky mit Wiesen- und Heu-Noten.

Der gemeinsame Stand von Whiskymax, Dun Bheagan und Glengoyne

Ein Schwerpunkt der Verkostung lag auf den Cask Finishes von Glengoyne sowie den neuen Abfüllungen von Dun Bheagan. Bei Glengoyne hat uns das Finish im La Nerthe-Fass (11 Jahre) überzeugt: Süßlich und mit viel Karamell und Trockenobstnoten, sehr fein und ausgewogen. Der Glengoyne im Claret-Fass dagegen kam wie eine kleine Bombe mit viel viel Holz, dunklen Früchten und etwas Bitterstoffen, die sich lange im Mund breit machen. Vor der nächsten Verkostung musste ich ordentlich mit Brot und Wasser neutralisieren. Auch der 17jährige Glengoyne mit einem Finish im Amontillado-Sherry-Fass ist lohnenswert.

Von den neueren Dun Bheagan-Abfüllungen haben wir folgende probiert:

  • Ardmore Barrel, 18 Jahre
  • Caol Ila Hogshead, 26 Jahre
  • Strathisla Petrus Gaia, 12 Jahre
  • Ledaig, 12 Jahre

Vor allem der Ardmore gefiel auf Anhieb durch seine Eigenständigkeit. Zuerst kommt dezenter Torfrauch, dann der Geschmack von Kompott von überreifen Äpfeln und eine große Portion Kräutertee. Abwechslungsreich und sehr empfehlenswert. Wird es sicherlich im Herbst auch bei uns auf einem Tasting geben. Der Ledaig ist ebenfalls sehr eigenständig und kommt mit einem ganz besonderen Geschmack, den ich noch nicht ganz einordnen konnte. Auch der Strathisla mit einem Finish in einem Fass Petrus Gaia war durch die Kombination von süßem Kompott und peffrigen Noten sehr fein.

Wir haben auch noch zwei Bruichladdichs aus der Micro Provenance Series – Calvados- und Olorosso-Finish – gekostet. Der Bruichladdich Calvados Finish 2004, 6 Jahre, empfand ich zu Beginn sehr sprittig. Nach einer Zeit im Glas kamen aber noch fruchtige Süße und Apfelnoten wie man sie mit Streuobstwiesen-Äpfeln in Verbindung bringt.

Am Stand der Frankfurter Whisky Spirits, gab es neben diversen Abfüllungen vor allem Whiskys von Edradour, dem unabhängigen Abfüller Signatory Vintage sowie von Ardberg an. Dort gönnte ich mir aus der großen Flaschen einen Ardbeg Rollercoaster. Wie der Name schon andeutet, fahren die Geschmacksnerven Achterbahn.

Gregor Haslinger von Whisk Spirits

Also alles in allem eine abwechslungsreiche Verkostung, die ergänzt wurde um Caol Ila Natural Cask, Caol Ila 26 Jahre von Dun Bheagan, Tuillbardine mit Banyuls Finish, einem Ben Nevis, 10 Jahre/1998 von James MacArthur.

Thomas Ide von Whisky Chamber

Das Publikum war wie immer bunt gemischt, von jung bis alt, vom Metall-/Punk-Outfit bis zum Anzug und die obligatorischen folkloristischen Kiltträger. Aufgefallen sind die uniformierten Whisky-Clubs mit ihren Club-Shirts. Ehrlich gesagt finde ich das ja ziemlich albern und erinnert mehr an Kegelclub-Ausflüge. Aber die Krönung war dann zu Lesen »Die Frauen der Whiskyfreunde Stadt XYZ« statt »Whiskfreundinnen Stadt XYZ«. Als ob Frauen kein eigenständiges Interesse an Whisky haben. So wenig Selbstachtung fanden wir schon erschreckend.