Porto – auf jeden Fall eine Reise wert!

Porto ist unbeschreiblich schön. Wer auf alte Häuser, kleine Gassen, gutes Essen, freundliche Menschen und eine tolle Atmosphäre steht, ist hier genau richtig. Und wer sich für Portwein interessiert, kann sich hier so richtig austoben.

Mit dem Cable-Car ins Portwein-Paradies
In Porto bzw. genauer gesagt in Vila Nova de Gaia am Ufer des Douro gegenüber von Porto gelegen, haben die Portweinkellereien ihre Lagerhäuser. Hier reifen die Portweine, die von den Weingütern aus dem Douro-Tal kommen. Hier sind sie alle versammelt, die großen Namen – Ramos Pinto, Ferreira, Graham’s, Churchill’s, Sandemann – um nur ein paar zu nennen. Es ist ein bisschen so als würde man in eine andere Welt abtauchen.

Bereits von der Brücke über den Douro kann man schon die Namen erkennen. Es erinnert an die schottischen Whiskydestillerien mit ihren beschrifteten Lagerhäusern. Entweder geht man dann zu Fuß runter oder man nutzt das „Cable-Car“, eine kleine Seilbahn, die einen runter und später auch wieder hochfährt. Über die Häuser zu fahren, eröffnet nochmal einen anderen Blick über das Viertel.

Die Magie der Fässer
Die Fässer spielen eine wichtige Rolle für den weiteren Lebensweg eines Portweins. Denn neben der Qualität des Jahrgangs entscheidet die anschließende Reifung über den Portweinstil der roten Portweine – Ruby oder Tawny ist hier die entscheidende Frage. Eine Philosophie, die auf den ersten Blick etwas verwirrend ist. Daher die Empfehlung sich nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch damit auseinanderzusetzen.

Ganz vereinfacht kann man sagen, dass zunächst alle Portweine in großen Fässern mit bis zu 50.000 l Fassungsvermögen lagern. Tawnys werden dann in kleinere Fässer mit ca. 550 l Fassungsvermögen umgefüllt, um darin weiter zu reifen. Rubys werden früh in Flaschen abgefüllt. Wer sich mit den Portweinstilen noch etwas genauer beschäftigen möchte findet hier noch ein paar Informationen dazu.


Live-Check: Portwein-Tasting
Probieren geht über Studieren ist ja ein vielzitiertes Sprichtwort. Und das solltet ihr vor Ort auch unbedingt in die Tat umsetzen. Das Schwierigste ist wahrscheinlich sich für ein (oder zwei) Portweinhäuser zu entscheiden. Führungen durch die Lagerhäuser werden bei fast allen in unterschiedlichen Sprachen angeboten. Es ist auf jeden Fall spannend zwischen den Fässern zu stehen, die Gerüche der Lagerhäuser wahrzunehmen und spannende Geschichten rund um die Portweinproduktion und das Portweinhaus zu erfahren. Zum Abschluss gibt es natürlich auch noch einen geschmacklichen Eindruck ins Sortiment.

Flußabwärts auf dem Douro
Wer dann auch noch wissen will, wo der Wein eigentlich herkommt, der kann einen Bootsausflug auf dem Douro machen. Damit wird dann das Bild komplett. Es werden verschiedene Varianten von unterschiedlichen Touren angeboten. Landschaftlich wirklich sehr beeindruckend und vom Boot aus sicherlich auch nochmal eine ganz andere Perspektive. Die angebotenen Tagestouren sind allerdings ziemlich touristisch.

Ihr merkt, Porto ist auf jeden Fall eine Reise wert und Portwein ist dabei nur eine Facette, um die Stadt zu erkunden. Es lohnt sich! Wer sich kulinarisch schon mal auf die Reise vorbereiten will, findet bei uns eine feine Auswahl an Portweinen und regelmäßig auch Portweintastings, um einen Einblick in die Welt des Portweins zu bekommen.

Ist Portwein immer rot? Probiert doch mal einen weißen Port!

95% der Portweine besteht aus roten Trauben. Daher ist es nicht verwunderlich, dass wir mit Portwein in erster Linien die Farbe Rot verbinden.

Doch seit dem frühen 20. Jahrhundert gibt auch weißen Portwein. Er hat zwar noch nicht so eine traditionsreiche Geschichte wie die roten Ports – er muss sich aber auch nicht hinter ihnen verstecken.

Vielfalt im Glas!
Weißen Portwein gibt es in unterschiedlichen Süßegraden – von sehr süß bis sehr trocken. Ganz nach den persönlichen Vorlieben kann man aus dieser Palette auswählen.

Mit zunehmender Lagerzeit im Fass werden die weißen Ports dunkler in der Farbe, denn das Holzfass gibt während der Lagerung Aromen und Farbe ab. Also nicht wundern, wenn sich eine bernsteinfarbene Flüssigkeit im Glas befindet, obwohl man eigentlich etwas Goldgelbes erwartet hätte.

Spannende Variationen!
Gekühlt ist weißer Portwein ein toller Aperitif – pur ist also immer eine Option. Dazu passen hervorragend grüne oder schwarze Oliven.

Eine weitere Möglichkeit ist der sogenannte „Port-Tonic“. Ein Mixgetränk (1/3 Port und 2/3 Tonic) mit Indian-Tonic-Water, frischer Minze, Zitronenscheiben und Eiswürfeln. Eine herrliche Erfrischung für schöne Sommerabende.

Gereiftere weiße Ports oder auch Colheitas – das sind jahrgangsreine Portweine – eignen sich auch hervorragend als Begleiter für Nachspeisen. Hier bieten sich fruchtige Nachspeisen mit gelben Früchten an – wie wäre es zum Beispiel mit einem Mango-Sorbet?

Trinktemperaturen – was wird empfohlen?
Für die einfachen weißen Ports wird einen Trinktemperatur von 8°C empfohlen. In der Regel dann, wenn er als Aperitif serviert wird. Die gereifteren Ports dürfen etwas wärmer genossen werden, so um die 10–12°C.

Generell entfalten sich Geschmack und Aromen besser, wenn ein Getränk nicht allzu stark runter gekühlt ist. Probiert es einfach aus, wie es euch am besten schmeckt.

Lasst euch überraschen, was weißer Port alles kann!