Mosel-Riesling von Mister Danger!

Riesling von der Mosel kenne ich vor allem aus meiner Jugend, da mein Vater neben Weinen aus Frankreich schon immer Riesling von der Mosel favorisierte. Vor kurzem haben wir dann drei Rieslinge aus Kobern von der Gerlachs Mühle zur Probe bekommen. Neugierig geworden bin ich darauf, wie so häufig, zunächst übers Etikett. – der Grafikdesigner in mir.

Anstoß war deer Dangerous Riesling, auf dessen Etikett unter einem eher lustig anmutenden Totenschädel nicht Knochen, sondern zwei Weinflaschen sich kreuzen. Martin Gerlach will damit auf humorvolle weise die Reglementierung alkoholischer Getränke karikieren.

Dangerous Riesling? Also vorsichtig herangetastet und überrascht, kein stechender Geruch, keine beißenden Chemikalien-Schwaden, sondern filigrane Riesling-Aromen. Schon fast etwas brav wirkend. Aber dann im Mund eine Granate, die mich an Apfel- und Brinenspalten mit Steinsalz bestreut erinnern ließ. Die minerlaisch-steinige Aromatik rührt von den Schieferterrassen auf denen die Reben wachsen. Auch die beiden anderen Riesling »Stehkragen« und »Backes« 2011 sind gefährlich, weil im positiven Sinne süffig und mit geringem Trinkwiderstand ausgestatte, aber mit ihrer feinen Mineralik dann doch sehr charaktervoll. Ausgezeichnetes Preis-Genuss-Verhältnis.

Dazu von den Kolumbianern »Doctor Krapula« den Song Mister Danger:

Steile, feine Weine von der Phillips Mühle

Vor einige Zeit schon haben wir drei Weine von der Phillips Mühle verkostet. Aufmerksam geworden sind wir zunächst durch die Initiative Gipfelstürmer, zu der die beiden Brüder Martin und Thomas Phillips gehören. Da sich die Anbaufläche am Mittelrhein von Jahr zu Jahr verringert, haben sich die jungen Winzer/innen zusammengeschlossen, um Steillangen zu retten, die von den bisherigen Besitzern/Pächtern aufgegeben wurden. Ihre Mission ist es verlorenes Terroir zurückzuholen und damit das Rekultivieren alter Lagen und das bei höchster Qualität und ohne Kompromisse.

Nun zu den Weinen von der Phillips Mühle:
Der Steilhang, Riesling trocken 2010. Ein toller sommerlicher Basiswein mit leichter Zitrusfrucht und grünem Apfel im Bukett. Im Mund dann ein gut ausbalanciertes Süße-Säure-Verhältnis und feine erdige Mineralität. Dieser Wein stammt von den 2,5 ha Rebfläche, größtenteils auf Devonschieferböden im Steilhang.

Der mittlerweile bereits ausverkaufte Burg Rheinfels, Riesling trocken 2010 hat schon mehr Aromatik, im Bukett reifer, süßer Apfel und im Mund dann eher eine steinige Mineralität und feine Kräuternoten.

Unser Favorit war der Frohwingert Riesling trocken, 2009 mit seiner kräftigen Aromen u.a. nach Quitten.

Die Weine von der Phillips-Mühle werden wir sicherlich bei einer der Verkostungen im neuen Jahr mit »in den Ring« schicken. Zuvor werden wir sicherlch die neue Vinothek direkt an der Loreley auch mal besuchen.

Die Frische der Weine lässt einen schon auf den kommenden Sommer hoffen, darum ein sommrlicher, leichter Song als Begleitmusik. Mono & Nikitamann mit »So lang die Sonne scheint«: