Longrow Red 11 Pinot Noir AUSGETRUNKEN

Der neue Rote von Longrow wurde dieses mal in einem Pinot-Noir-Fass aus Neuseeland gefinished. Die ersten 8 Jahre durfte der starkrauchige Longrow aus dem hause Springbank in einem ex-Bourbon-Cask lagern, dann bekam er sein dreijähriges Finish. Die limitierte Abfüllung zählt zwar 9000 Flaschen, was aber bei den vielen Fans international bedeutet, dass wir als Händler nur kleine Zuteilungen bekommen.

Im Glas kommen zunächst in erster Linie die Aromen nach roten Beeren zum Vorschein, etwas Kirschmarmelade, Cassis und Rotweinnoten. Dazu ein wenig Nuss-Mandel und Vanille. In der Nase ist der Rauch sehr fein.

Im Mund dann stärker vom rauchgeprägt , aber auch eine frische, säureartige Note zu den roten Früchten. Dazu etwas geräucherter Speck und Vanille wieder. Aber auch hier keine Rauchexplosion.
Insgesamt eine hervorragender Whisky, der für einen Longrow zwar etwas zurückhaltend im Rauch ist, aber so insgesamt sehr rund und aromatisch ist.

Leider haben wir auch nur noch wenige Flaschen davon. Etwas für Genießer sowie für alle Fans der Whiskys aus der Region Campbeltown bzw. aus der Springbank Destillerie.

Riesling Sans vom Weingut Benzinger & Rote-Beete-Carpaccio

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Riesling ohne?! – Was soll das? Doch was heißt das genau beim Wein. Ohne bedeutet hier ohne Schönung, ohne Filtrierung und ohne zugesetzten Schwefel. Beim Weingut heißt es dazu: »handgelesen – spontan vergoren – ungeschönt – unfiltriert – mit Depot – alles handgemacht«
Volker und Inge Benzinger haben vor etwas über drei Jahren ihr Weingut komplett umgekrempelt, sind mittlerweile bio-zertifiziert und probieren aus in wie weit sich der Mensch im Keller zurückhalten kann, wenn er im Weinberg alles richtig gemacht hat.

Doch ihr fragt euch sicher: Wie schmeckt nun der Weine?
Der Wein ist in der Nase erst mal eher erdig, kräutrig-herb, keine dominaten Zitrus- oder Apfelaromen. Diese kommen viel feiner erst mit der Zeit im Glas durch. Die Säure ist unheimlich gut eingebunden. Und das bei einer Restsüße von 0,5 g und Säure von 5 g. Man muss sich ein wenig Zeit lassen, bis er sich im Glas ganz entfaltet oder ihn in eine Karaffe geben. Aber dann ist er unheimlich vielschichtig. 

Wir haben ihn mit Roterbeete an gerösteten Walnusskernen und gebratenem Speck kombiniert, dazu noch etwas lauwarmer Schafs- oder Ziegenkäse. 

Hey, Ho, let’s go! – Weine vom Winepunk

Wein und Punk passen hervorragend zusammen. Und so freu ich mich als Weinmensch und Freund des gepflegten Punkrock über jeden, der dies ähnlich sieht. So bin ich dann auch bereits vor zwei Jahren im Internet über den Winepunk, Marco Zanetti, gestolpert. Vielleicht denkt jemand bei Weinpunk zunächst an einen Marketing-Gack. Nachdem ich jetzt vor einigen Wochen Marco das erste Mal persönlich getroffen habe, kann ich nur sagen: Er ist, so wie er ist, absolut authentisch und verbindet Punkrock-Style mit einem großen Wissens- und Erfahrungsschatz in Punkto Wein. Als gelernter Sommelier und als solcher in einigen Sterne-Küchen tätig gewesen, weiß er wovon er redet und gleichzeitg moderierte er völlig unprätentiös durch die Weinverkostung. Trotz klarer Präsenz alles andere als ein Selbstdarsteller. Weinabende wie sie einfach nur Spaß machen, nur die passende Punk-Musik »fehlte«, da die meisten nur wegen des Weines kamen, ließ sich das schlecht realisieren.

Aber er macht auch selbst Wein. Seinen 2007er Winepunk Nero hatte ich schon vor längerem mal vorgestellt. Mittlerweile gibt es bereits zwei neue Weine, an denen er beteiligt ist.

Chateau Punk 2009 – Pogo for your tongue!
Marco hat den Wein gemeinsam mit Marco Bernabei und Mirco Gottardi produziert. Ein Cuvée, auf Marzemino basierend. Eine Auswahl der ältesten Rebstöcke auf den mineralischsten Böden des Weingutes ausgebaut nach dem Vorbild der authentischen traditionellen Weine des Veneto.

In Nase und Mund hat man ganz viel Kirscharomen und schwarze Johannisbeeren, aber auch würzige Komponenten wie Pfeffer, mediterrane Kräuter, Holundersaft und geräucherter Schinkenspeck. Ein voller Wein, der aber mit frischer Säure ausgestattet einen tollen Trinkspaß macht. Passt zu italienischer Küche genauso gut wie auf jedes Punkkonzert. Man bekommt nicht genug davon.

Zio Porco Porcheria Veneto Rosso IGT 2010
War der Chateau Punk noch ein Cuvee so ist nun diese »Schweinerei« ein 100% Marzemino. Der Wein ist eine Wucht und eine Hommage an die eher unbekanntere Rebsorte Italiens. Ein kraftvoller Wein, die aber ebenso ganz viel Trinkspaß bietet. In der Nase wieder viele Kirsch-, aber auch Pflaumenaromen und erneut dezente rauchige und kräutrige Noten, die ihn so authentisch und charaktervoll machen. So schmeckt ein Schwein auch einem Vegetarier. Apropos, die Weine sind ungeschönt und damit auch vegan.

Dazu kann ich nur mit den Ramones sagen: Hey, Ho, let’s go!