Hauptspeise – Fisch, Fleisch oder vegetarisch?
Ist die Hauptspeise eigentlich der Höhepunkt eines Menüs oder macht es eher die Kombination der Gänge und Aromen? Im allgemeinen empfinden wir es eher als stimmig, wenn sich durch das Menü ein roter Faden zieht – ein „Kann“ aber natürlich kein „Muss“. Und wo wir gerade beim „Muss“ sind, ist es auch sehr schön, dass sich die strengen Ansichten zu den Weinfarben – rot zu Fleisch und weiß zu Fisch – doch immer mehr lockern.
Es kommt bei der Weinauswahl doch eher auf die Zubereitungsart, die Schärfe des Essens und die begleitenden Aromen z.B. in der Sauce an. Wer sich schon einmal getraut hat, zu einem scharfen Essen einen halbtrockenen/süßen Wein zu trinken, der weiß, wovon hier die Rede ist.
Ein paar grundsätzliche Empfehlungen haben wir natürlich auch im Hauptgang für euch. Sahnesaucen passen hervorragend zu weißen Burgundern. Wie wäre es im vegetarischen Menü daher mal mit einer (selbstgemachten) Pasta mit Nuss- oder Pilz-Sahne-Sauce – auch ein Risotto mit Steinpilzen ist eine gute Wahl.
Graubrugunder, Weingut Hinterbichler
Silvaner Fumé, Weingut Eymann
Chardonnay Zollstock, Weingut Pfirmann
Gegrillte Fischsteaks verlangen doch eher nach kräftigen, intensiven und tanninreichen Weinen. Da kommt es uns zu Gute, vielleicht doch mal die Regeln zu brechen und zum Rotwein zu greifen. Beim gedünsteten Fisch oder auch Muscheln im Sud wären wir allerdings eher wieder beim Weißwein. Um den feinen Fischgeschmack nicht zu übertönen, sollte der Wein nicht zu intensiv sein. Eine dezente Frucht- und mineralische Note machen einen schönen Begleiter aus.
Landschenckenkalk Riesling, Weingut Pfirmann
Gebraten oder geschmort? Das ist eine entscheidende Frage in der Fleischzubereitung. Danach geht es dann auch gleich schon weiter mit den Fragen – nämlich Rind, Lamm, Schwein, Wild oder Geflügel?
The Station Grenache & Carignan
Zu einer Rinderroulade ist eine Cabernet Sauvignon aus Deutschland eine schöne Idee. Zu Lammrücken mit Kräuterkruste bieten sich kräftige Rotweine mit Kräuternoten an, die die Aromen des Gerichtes unterstützen. Der Wein zum Gänsebraten braucht auch etwas Wums. Hier kann man sich allerdings Rot-, Weißwein oder auch Rosé gut vorstellen. Ein vollmundiger Spätburgunder aus dem Holz, ein schmelziger Chardonnay ebenfalls im Holzfaß gereift oder ein kräftiger, südeuropäischer Rosé .
Cabernet Sauvignon, Weingut Hahn-Pahlke
The Station Craginan & Sarah
Roter Hahn, Weingut Hahn-Pahlke
Porcheria, Zio Porco
Chardonnay Mandelgarten, Weingut Hahn-Palke
Spätburgunder Rad, Weingut Bietighöfer
Rosé hundertprozent, Lukas Krauß
Und zu manchen Gerichten passt allerdings auch schlichtweg nur ein gutes Bier! Das sollte auch einfach mal gesagt werden.
Dessert – süß oder herzhaft?
Das ist nach wie vor eine schwierige Entscheidung. Idealerweise gibt es beides zur Auswahl und in der Reihenfolge erst herzhaft und dann süß.
Ein süßes Dessert ist spannend, wenn es aus verschiedene Komponenten besteht – ein bisschen cremig, ein bisschen fruchtig, ein bisschen knusprig? Ein Klassiker ist die Crème brulée – leckere Variationen zur klassischen Form sind Lavendel oder Matcha. Aber Vorsicht, weniger ist mehr! Eine generelle Orientierung bei Wein zum Dessert ist, dass er möglichst mindestens so süß sein sollte wie das Dessert. Eine ideale Kombination bei viel Süße sind säurebetonte, süße Weine.
Lecker sind auch die Kombinationen rund um das Schokoküchlein – mit Mango-Eis oder Whisky Cream Likör. Vielleicht kommt auch ein klassisches Zimtparfait mit Rotwein-Pflaumen in die engere Auswahl und dazu einen roten Portwein.
Cotswolds Cream Likör
Cream Dog, St. Kilian
Als herzhafte Variante eignet sich eine kleine aber feine Auswahl an Käse, der herrlich mit einem Süß- oder Portwein kombiniert werden kann. Klassische Kombinationen, die so manchen Gast dahin schmelzen lassen sind Stilton/fruchtiger Port oder Roquefort/Süßwein.
Late Bottle Vintage, Niepoort
Rieslander, Auslese, Weingut Pfirmann
Siegerrebe Trockenbeerenauslese, Weingut Hinterbichler
Sollten sich schon alle Gäste die Bäuche halten, ist ein kleiner Absacker in Form eines Whisky, Rum oder Tawny Portwein als Dessert mit einem leckeren Stück Schokolade oder einem guten Fudge vielleicht auch schon genug. Denn es geht ja um den Geschmack und nicht um die Menge
Grahams 20 Years old Port
Croftengea, The Whisky Chamber
Ihr seht, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt und wem jetzt noch nicht das Wasser im Mund zusammen gelaufen ist, der muss einfach noch ein bisschen die Kochbücher wälzen. Und natürlich beraten wir euch auch gerne individuell im Laden, was zu eurem Festtagsmenü am besten passt, denn schließlich soll es ja in erster Linie lecker werden.