Urban Garden Gin – Strandbeifuß gibt das besondere etwas

In der noch jungen Berlin Distillery wird viel auf Regionalität und Handarbeit gesetzt. Craft ist da nicht nur eine Marketing-Floskel. So werden die Gin in einer kleinen 40-Liter-Kupferbrennblase destilliert und das Charakter gebende Botanical, der Strandbeifuß, wächst auf dem eigenen Dach der Brennerei.

Der Urban Garden Gin wird dadurch zu einem feinwürzigen Gin, der sich abhebt von vielen anderen. Aus der gesamten Range der Berlin Distillery mein Favorit, weil er einfach mal so was andres. Diese würzig, fast schon salzige Note, erinnert mich an Wiesen an der Nordsee.

Crémant & Austern

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Was trinkt man zu Austern? Champagner oder einfach auch den wunderbaren Crémant vom Weingut Bieitighöfer. Es ist ein Jahrgangs-Crémant von 2012 und eine Cuvée aus Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier, also jenen drei Hauttrauben der Champagne. Ein großartiger Schaumwein, der seinen französischen Vettern in nur wenig nachsteht und das zu einem ungewöhnlich guten Genuss-Preis-Verhältnis. Seine mineralische und würzigen Aromen verbinden sich hervorragend mit dem salzigen Geschmack der Austern. 
Ich weiß, dass nicht jede/r Austern mag. Das Gute ist, der Crémant schmeckt natürlich auch ohne sie hervorragend. Und bei unseren Käse- & Weinverkostungen hat er sich als spannender Begleiter für Brie de Meaux herausgestellt.

 

Glenglassaugh Revival & Torfa – zwei neue Whiskys

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Mit diesen beiden Abfüllungen von Glenglassaugh haben wir zwei Whiskys einer Destillerie, die zuletzt von 1986 bis 2008 geschlossen war, neu im Sortiment. Mittlerweile gehört die Destillerie zu The Ben Riach Distillers Company. Neben sehr raren, teils weit über 30 Jahre alten Abfüllungen gehören diese beiden zu den nach der Wiedereröffnung destillierten Malts und zur Standard Range. Sie ermöglichen, trotz des noch jungen Alters, diese Destillerie und ihre Whiskys schätzen und lieben zu lernen.

Glenglassaugh Revival
Der Revival wurde unterandem in Rotweinfässern gelagert, welche neben dem Finish in Sherry Fässern, die Aromen wesentluch prägt. Kein Farbstoffe und keine Kühlfltrierung sowie 46 % machen ihn zu einem tollen herbstlich/winterlich anmutenden Malt.

Nase Karamell und Toffee mit Sherry Noten, dazu etwas von Milchschokolade und Honig. Pflaumen und Orangennoten sowie erdige Aromen und auch die Eichenfässer ölassen sich nicht verleugnen.
Geschmack rund und cremig. leichte fruchtsüße, die an Orangen und Pflaumen erinnern, dazu wieder etwas Schokolade und nussige Noten.
Abgang Mittellang mit Aromen, die an Glühweingewürzen erinnern

Glenglassaugh Torfa
Der erste Malt mit deutlichen Torfraucharomen aus der Destillerie. Aber dies ergibt sich nicht nur aus dem aktuellen Boom rauchiger Whiskys, sondern aus den alten Lagerbüchern der Destillerie ist ersichtlich, dass bereits 1890 dort mit getorftem Gerstenmalz Whisky gebrannt wurde. Torfa ist in einem alten schottischen Dialekt das Wort für Torf.

Nase Lagerfeuer und etwas salzige Seeluft mit Limetten, gelbem Steinobst und leichte Aromen von Ingwer und Pfeffer
Geschmack Süßlich, maritim und torfrauchig. Melone, Ananas, Bratapfel mit gerösteten Kekse sowie dezenten Anklängen von Heidehonig und Zigarre.
Abgang  wieder salzige Noten und rauch sowie würzige Fruchtaromen.


 

From the Cask to the Bottle – Aktuelle Abfüllungen von The Whisky Chamber

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Unser Schwerpunkt sind Einzelfassabfüllungen und bereits seit langem haben wir die Abfüllungen von The Whisky Chamber im Sortiment. Thomas Ide ist seit vielen Jahren in der Whisky Branche unterwegs und ein Experte für exzellente Einzelfassabfüllungen. Seine Abfüllungen sind immer in Fassstärke, ohne Farbstoffe und nicht kühl gefiltert – also straight from the cask to the bottle.

Von den aktuellen Abfüllungen haben wir noch folgende im Laden:

”buair an diabhail” Vol. VI (tempt the devil) (TWC) – 60,9%vol.
Mittlerweile die sechste Edition, die von Fans liebevoll »Der Teufel« gennant wird.
Der sechste Teufel, wieder aus einer Destillerie von der Insel Islay zeigt wieder teuflischen Rauch, aber auch feine Fruchtnoten.
Nase Rauch (Phenol) Zitrus (grün / Limette), Malz und ein Hauch Orangenschale
Geschmack stark Rauchig / torfig, salzig, Limette & Apfel („grün“)
Nachklang mittel lang mit einer leichten Marzipannote

Ben Nevis (TWC) 1997, 16 Jahre, 52,7%vol. Ex Sherry Hogshead,
Aus den Highlands ein Malt aus einer für mich recht unterschätzten Brennerei, Ben Nevis.
Nase deutlich Sherry mit einer dezenten Kräuternote, Schokolade
Geschmack Intensiv Sherry – ein voller Mund (aber nicht übertrieben!) Toffee, dunkle Schokolade und zum Schluss kommen wieder ein paar Kräuternoten zum Vorschein
Nachklang lang und sehr rund (easy drinking)

Glen Grant (TWC) 1992, 20 Jahre, 53,5%vol. ex Bourbon barrel
Glen Grant ist mit seinen Abfüllungen, die es auch in Supermärkten gibt, sicherlich die bekannteste der Brennereien. Aber während die Standards von Glen Grant im besten Fall Mittelmaß sind, wundert man sich bei der Qualität dieser Abfüllung von TWC, warum keine besseren Eigenabfüllungen auf dem Markt sind
Nase dezent fruchtig, nussig – mit einem Hauch Marzipan
Geschmack fruchtig, Bratapfel Etwas Süßholz – zum Ende etwas trockener – ein idealer Aperitif
Nachklang lange anhaltend

Speyside Distillery (TWC) 1994, 19 Jahre, 55,5%vol. ex refill Sherry Hogshead
Nase nur ein leichter Sherry Hauch, Beeren mit einer floralen Note
Geschmack eine schöne runde Sherrysüsse, rote Beeren mit einer ganz leichten Holznote
Nachklang mittellang anhaltend

Westport – Highland Aingeal (TWC) 1997, 15 Jahre, 52,8%vol.
Nase Malzig, Marzipan und Stachelbeere, Vanille und sehr cremig
Geschmack Vanillecreme, malzig, fruchtig – leichte florale Noten
Nachklang mittel bis lange anhaltend fruchtig


 

NEU: Drei Abfüllungen von Hepburn’s Choice – Glentauchers, Glenrothes, Caol Ila

Wir haben einen neuen unabhängigen Abfüller im Sortiment, uns zwar aus dem Hause Hunter Laing präsentieren wir Ihnen die Hepburn's Choice Abfüllungen. Es handelt sich hierbei um Einzelfassabfüllungen mit 46% Trinkstärke. Selbstverständlich wird bei allen Abfüllungen auf den Zusatz von Farbstoff und auf den Prozess der Kältefiltrierung verzichtet.
Hepburn's Choice wurde zu Ehren von William Hepburn, dem verstorbenen Großvater mütterlicherseits des Direktors, benannt. Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit im diplomatischen Dienst, bereiste Mr Hepburn viele verschiedene Länder rund um den Globus und war ein wahrhafter Whisky Connoisseur seiner schottischen Whiskies, mit welchen er sich ein Stück Heimat auf Reisen bewahrte.
Wir starten mit diesen drei Abfüllungen von Caol Ila, Glentauchers und Glenrothes:

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Glentauchers, 2005, 8 Jahre, Speyside
Ein wundervoller und auch seltener Glentauchers. Hier treffen Kaffee, exotische Früchte, Ahornsirup und Bountyschokolade aufeinander. Glentauchers ist eine sehr unbekannte Destillerie in der Speyside. Sie wurde 1897 durch James Buchanan gegründet. Das kuriose an der Sache ist, dass James Buchanan keinerlei Ahnung von der WHiskyproduktion und dem Vertrieb hatte. Noch kurioser ist, dass er nicht einmal das Kapital hatte, um diese Destillerie zu bauen. Durch seinen unbändigen Optimismus, wurde schließlich im Jahre 1898 die Produktion aufgenommen. Von Glentauchers findet man kaum Single malts. Der größte Anteil verschwindet in Blended Whiskys.

Nase Süße Früchte, Sherry, Nussaromen, Honig, Schokolade
Geschmack Bounty-Riegel, Kaffee, exotische Früchte und Ahornsirup
Abgang Wieder der Bounty-Riegel, etwas würzig, Trockenfrüchte und im Gesamteindruck ein langes Finish.

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Glenrothes 2004, 9 Jahre, Speyside
So sollte ein Whisky aus einem first fill Sherryfass schmecken. Dunkle Geschmacks- und Geruchspalette, Kirsche, Schokolade, Tabak und wunderbares Trockenobst. Der Sherryeinfluss erschlägt den Whisky nicht, sondern lässt noch Platz für Mehr. Ohne Farbstoff, nicht kältefiltriert. Limitiert auf 782 Flaschen. (First fill sherry butt)

Nase Trockenobst, Kirsche, dunkle Früchte, Schokolade und etwas Tabak.
Geschmack Typisch Glenrothes – etwas erdig und ölig. Sehr vollmundig und perfekt dosierte Sherryaromen. Ebenso etwas Wildkirsche (Haribokirschen?) und dunkle Beeren.
Abgang Wildkirsche, ölig, Salz, Leder – sehr wärmend.

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Caol Ila 2008, 5 Jahre, Islay
Ja, der Whiskyboom macht sich bermerkbar. Ältere Islay-Whiskys zu vernünftigen Preisen von unabhängigen Abfüllern sind kaum mehr zu bekommen. Aber ich finde es ist auch eine Chance zu zeigen, dass die junger Whiskys, auch wenn sie ab und an etwas ungestüm wirken, ebenso ein Genusserlebnis ist wie die ausblancierten gereiften Malts. Dieser Caol Ila ist keine Torfbombe, sondern eine filigraner und eleganter Single Malt.

Nase fruchtig, leicht süßer Rauch, typisch für Caol Ila, mild und einladend
Geschmack auch hier eher ein milder Rauch, etwas Fruchtaromen, die an grünen Apfel und Zitrusfrüchte erinnern, aber auch
Abgang ölig und salzig, mit einem mittellangen Abgang.