3 Rebsorten, die du noch nicht getrunken hast

Du kennst Riesling, Grauburgunder und hast auch schon mal Silvaner getrunken, aber sicherlich kaum von Rebsorten wie Ehrenfelser, Schönburger oder Rieslaner gehört, geschweige sie getrunken. Es gibt viele, kaum bekannte Rebsorten, die viel zu oft ein Schattendasein führen, die sich aus versciedenen Gründen nicht in der Fläche durchsetzen konnten, was aber keineswegs bedeutet, dass sich ihr Genuss nicht lohnt. Ein kleiner Blick in unser Weinsortiment zeigt drei dieser Underdogs.

schoenburger

1. Schönburger
Der Schönburger ist eine Weißweinrebe, die Ende der 30er Jahre gezüchtet wurde, aber erst in den 70er Jahren als Rebe zu gelassen wurde. Heute sind nicht mal mehr 20 Hektar in Deutschland davon angepflanzt. Auch wenn es auf den ersten Blick irritiert, dass ihre Trauben rötlich sind, so ist es trotzdem eine Weißweinrebe. Die Trauben des Grauburgunders sind übrigens ebenfalls rötlich-grau. 

Schönburger wurde in Dittelsheim-Heßloch von Markus Brandts Großvater bereits zu Testzwecken angepflanzt. Rund 400 Rebstöcke bilden heute für Markus die Basis für seinen ungewöhnlichen Weißwein. Es ist eine Bukettsorte, das beduetet, dass sie bereits beim Riechen am Glas deutliche und starke Aromen mitbringt. Die Aromen erinnern etwas an Muskateller und Gewürztraminer, sehr fruchtintensiver Geruch und Geschmack. Der 2014 Jahrgang vom Weingut Brandt kam als Kabinett mit mittlerer Restsüße gepaart mit frischer Säure daher. Ideal zu scharfem asiatischem Essen oder eine Käseplatte. Ein paar Flaschen sind von diese Jahrgang noch vorhanden.

2. Ehrenfelser
Auch der Ehrenfelser ist eher eine Randerscheinung. Immerhin gibt es noch rund 100 Hektar, die mit dieser Rebe bepflanzt sind. Wie der Schönburger ist es eine Kreuzung, jedoch aus Riesling und der wohl noch unbekannteren Sorte Knipperlé. Normalerweise sind Aromen von Pfirsisch, Grapefruit und Apfel typisch. Aber warum sollte man so eine untypische Rebsorte so ganz typisch vinifizieren, fragte sich Daniel Aßmuth. Bei ihm wanderten die Trauben aus einem neu dazugepachteten Weinberg mit recht alten Ehrenfelser-Rebstöcken in ein Holzfass. Die vanillig-cremigen Noten von der Holzlagerung ergänzen sich hervorragend mit den Fruchtnoten. Das ist ein aussgewöhnliches und dazu seltenes Genusserlebnis. Wir haben das Fass im Mai 2016 probiert und es wird in Kürze abgefüllt werden und einige Flaschen der limitierten Abfüllungen werden wir dann auch im Laden verfügbar haben.

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3. Rieslaner
Wie der Name bereits andeutet handelt es sich bei dieser Rebsorte um eine Kreuzung aus Riesling und Silvaner, die bereits Anfang der 20er Jahre gezüchtet wurde, dann aber wieder in Vergessenheit geriet um dann erst 1968, zunächst nur für den Anbau in Franken und der Pfalz zugelassen wurde. Daher findet man Rieslaner-Weine auch hauptsächlich aus diesen beiden Weinbaugebieten. Auf Grund der er hohen Säure, die Weine aus Rieslander besitzen, wird er meist für Auslesen und Beerenauslesen verwendet. So auch vom Weingut Pfirmann aus der Pfalz. Als Auslese mit Aromen von exotischen Früchten, einem geringen Alkohol, aber erfrischender Säure ist es nicht nur ein Dessertwein, sondern auch eine spannende Ergänzung zu einem Steak oder anderem kurzgebratenem Fleisch oder Gegrilltem. Ja richtig gelesen, denn ob ich ein fruchtiges Chutney oder BBQ-Sauce zum Fleisch esse oder einen fruchtigem Weine trinke, beides funktioniert.

Verlass die ausgetreneden Pfade einmal und du wirst spannende, neue Genusseindrücke finden. In unserem Laden haben wir einige Weine abseits des Mainstreams für dich bereit.

Erweitere deinen Wein-Horizont – WE LOVE WINE!

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Ist Cuvée etwas Schlechtes?

Immer wieder hören wir von Kunden ablehnende Äußerungen zu Cuvées: »Ach Cuvée, nein so was trink ich nicht …«
Sind Cuvées wirklich die schlechteren oder gar minderwertige Weine?

Ein Cuvée ist zunächst ein Wein, der nicht nur aus einer Rebsorte besteht, sondern der Winzer bringt zwei oder mehrere Weine aus verschiedenen Rebsorten zusammen. Für viele hört sich das nach Panschen an. Dazu trägt auch der deutsche Begriff des Verschnitts sicherlich noch zusätzlich bei.

Vermutlich ist es nur in Deutschland ein Problem, hier kennt man Riesling, Weißburgunder oder eben Spätburgunder in der Regel als reinsortige Weine. In Frankreich hingegen wo man auch gerne mal etwas blumiger von Assemblage (Zusammenstellung) oder gar Mariage (Vermählung) spricht, gibt es diese Vorbehalte nicht. Man halte sich nur mal vor Augen, dass für den so renommierten Champagner und die Rotweine aus dem Bordeaux zwei und mehr Weine miteinander »vermischt« werden. Champagner wird meist sogar aus verschiedenen Jahrgängen und verschiedenen Rebsorten »gemischt«. Es ist eben die große Kunst die Weine so zusammenzuführen, dass am Ende ein harmonischer Wein herauskommt, das hat so wenig mit Panschen zu tun, wie man dies einem Parfümeur vorwerfen würde, der aus dutzenden Aromen ein perfektes Parfum kreiert.

Jens Windisch vom Weingut Werther-Windisch aus Rheinhessen hat es treffend auf den Punkt gebracht:
»Eine Cuvee ist nicht die Kunst, Fehler zu verdecken sondern positive Eigenschaften einzelner Rebsorten gekonnt zu kombinieren, um etwas besseres entstehen zu lassen!«

Wir können nur empfehlen, verlassen Sie sich auf ihren eigenen Geschmack. Lassen Sie sich nicht von bestimmten, angeblich uncoolen Rebsorten oder Cuvées abschrecken. So haben wir es sogar schon erlebt, dass jemand meinte, er trinke keine Cuvées, sondern nur Bordeaux-Weine. Es ist nämlich nicht cool sich beim Genuss von Klischees und Vorurteilen leiten zu lassen. Lassen Sie sich auf Neues ein, probieren Sie und entscheiden Sie dann. Zum Wohl!

P.S. Die Männermischung von Philip Heinz, ein Cuvée aus Portugieser und Dornfelder gibt es auch bei uns im Sortiment.