Tonus – Prickelnde »Limo« für Erwachsene

Wir verkosten alles für euch, an jedem Ort, auch in der Badewanne.
TONUS ist ein Pet-Nat aus Frankreich, genau gesagt dem Languedoc.

Pet Nat steht für Pétillant Naturel, was übersetzt „natürlich perlend“ bedeutet. Schaumweine deren Perlage das Ergebnis nur reiner Flaschengärung nach der sog. Méthode Rurale oder auch Méthode Ancestral ist. Pet Nat ist oft trüb, aber nicht immer. Es ist die ursprünglichste Form der Flaschengärung und älter als die Methode der Champagner-Herstellung.

Petillant Naturel: die ursprünglichste Art der Flaschengärung.
Beim Pet Nat wird der bereits angärende Most die Flasche gefüllt, um dort weiter zu gären. Die während der Gärung entstehende Kohlensäure verbleibt in der Flasche und „schon“ ist der Sprudel fertig. Diese Art der traditionellen Weinherstellung führt dazu, dass es durchaus Abweichungen von Flasche zu Flasche gibt.
Das ist im Fall des Pet Nat kein Fehler, sondern Programm.

Tonus ist ein Gourmet-Pet’Nat aus Chardonnay-Trauben mit feinen Zitrusaromen und am Ende des zeichnet sich eine subtile Süße ab, wodurch er perfekt ausgewogen ist. Natürlicher Wein mit einem Minimum an Inputs.
Sehr, sehr geringer Trinkwiderstand:

Die Landschweine sind los! – trinkige Naturweine von Lukas Krauß

Lukas Krauß, bekannt als mann mit Hut, ist immer für eine Überraschung gut. Jetzt hat er gleich Landschweine losgelassen. Drei Weine, die nicht nur spontan vergoren sind, sondern komplett ungeschwefelt, ohne jegliche Zusätze und naturtrüb abgefüllt wurden. Dazu Bioland zertifiziert und für wen es wichtig ist auch vegan. Also, das was man unter dem Label Naturweine aktuelle versteht. Bei Naturwein zuckt vielleicht der ein oder andere und denkt an komplizierte, unzugängliche Weine. Doch nicht bei Lukas. Da ist Trinkspaß in der Flasche und im Glas.

Er beschriebt in seinem Newsletter wie es dazu kam und was dahinter steckt:

»Ich setze mich mit dem Haltbarmachen von Lebensmitteln auseinander, um diese ohne Zusätze zu konservieren. Ich habe inzwischen Hühner und Schweine, um meine Wurst- und Fleischprodukte selbst herzustellen. Ich produziere zB eigenes Sauerkraut und Tomatensoße aus meinem Gemüsegarten, um nur einige Beispiele zu nennen. Kurzum, spielt es für mich mehr und mehr eine Rolle, wo meine Nahrung herkommt und wie diese zubereitet wurde.

Als logische Konsequenz sehe ich für mein berufliches Handeln die Herstellung von Naturweinen.

Weine, welche in unbedingtem Einklang mit der Natur und ökologisch erzeugt werden wollen, da kleine Macken später nicht mehr korrigiert werden können. Weine, vinifiziert ohne zugesetzte Hefen und sonstige Behandlungsmittel, abgefüllt ohne Schwefel und Filtration, sind gepresste und vergorene Trauben. Nicht mehr und nicht weniger.
Diese Art des Weinmachens fordert Leidenschaft, die Bereitschaft zur Beobachtung und Hingabe.

Herausgekommen sind nun diese ersten Naturweine, welche ich als Landschweine bezeichne, in weiß, rosa und rot!

Diese Hingabe haben wir auch den Etiketten zuteilwerden lassen. Gemeinsam mit einem Illustrator aus Düsseldorf entstand ein großes und sehr persönliches Wimmelbild. Darin sind viele Elemente aus früheren Tagen, aber auch aus dem familiären und beruflichen Umfeld aufgenommen.  So haben die Eltern was zu trinken und die Kinder was zum Ausmalen.  Ich freue mich, die ausgemalten Bilder bei Instagram unter dem Hashtag #Landschwein zu sehen.«

Und was soll ich sagen, nach einer ersten Verkostung zu zweit zu Hause waren der Weißwein und Rosé so schnell leer, dass am nächsten Tag nichts mehr übrig blieb. Das Landschwein weiß ist cremig und frisch zugleich, unheimlich aromatisch. Ebenso wie das Landschwein Rosé ohne großen Trinkwiderstand. Der Rosé erinnerte mich in der Nase manchmal an einen Whisky aus dem Port Fass. Yummie! Das rote Landschwein ist vollmundig aber nicht schwer und fett. Zunächst moussiert er etwas und geht mit Sauerstoff im Glas auf und wird von Glas zu Glas besser.

 

Von Bremer Stadtmusikanten, Mann mit Hut und stimmigen Kollektionen – Eindrücke von der Prowein 2018, Tag 2

Nach einer Nacht ohne Altbier und Party, dafür mit genügend Schlaf und einem guten Frühstück ging es weiter mit dem zweiten Tag. Morgens um kurz vor zehn schon Weine zu probieren, ist gar nicht so ohne. Meinen Plan, alle Weingüter, die noch auf meinem Zettel standen, zu verkosten, musste ich rasch aufgeben. Aber eins nach dem anderen.


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Mein »Frühstückswein« war einer aus dem Weingut Pfirmann. Die beiden Pfirmann-Brüder machen seit Jahren eine Kollektion auf hohem Niveau. Der Gelbe Muskateller – trocken, aber fruchtig und würzig zu gleich – ist nicht nur sehr beliebt, sondern auch ein richtig geiler Wein. Aber auch die Rieslinge aus den verschiedenen Gesteinslagen Buntsandstein und Kalkmerkel lassen Weintrinker ein klein wenig verstehen, wie die Böden den Wein beeinflussen. Weißburgunder und Chardonnay aus der Lage Zollstock haben ebenfalls wie die Rieslaner Beerenauslese überzeugt.
 

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Bereits letztes Jahr hat mich Thomas Pahlke vom Weingut Hahn-Pahlke gänzlich mit seinen Weinen überzeugt. Dieses Jahr legt er sogar noch ein Schippchen drauf. Die Kollektion ist nicht nur super stimmig, auch sein Premiumrotwein »Roter Hahn« hat Gesellschaft bekommen. Und zwar einen Chardonnay und einen Chenin Blanc, beide im Holz ausgebaut. Aber nicht fett, sondern eine schöne Melange aus Holz, Frucht und Frische. Großes Weinkino! 

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Und schon wieder hat mich eine Empfehlung von Daniel Aßmuth zu einem spannenden Weingut geführt. Also habe ich beim Weingut Eymann die komplette Range durchprobiert: Von der Basis bis zu den Lagenweinen, von ausgefallenen »Freak-Weinen« bis hin zu seinen Schaumweinen ist alles stimmig. Am aussergewöhnlichsten ist sicherlich der trockene Gewürztraminer aus drei Jahrgängen im Soleraverfahren hergestellt.

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Anschließend ging es zum Weingut Janus. Frederik kommt nicht aus einer typischen Winzerfamilie, sondern stammt aus Bremen. 2013 gründet er, zunächst nur mit wenigen Rebflächen, sein eigenes Weingut. Mittlerweile haben er und seine Frau Ina das Weingut Pfleger in Herxheim mit 6 Hektar komplett übernommen. Ihr Chardonnay, aber auch der Sauvignon Blanc sind empfehlenswert. Neu ist ein erster eigener Schaumwein. Für »Exoten-Sortiment« von Genussverstärker steuern sie einen Viognier bei.

Danach war ich beim Weingut Benzinger. Nach der Umstellung auf biologischen Weinbau hat sich das Weingut die letzten Jahren einen Namen für Orange Wines und Naturweine gemacht. Vor allem die »Sans-Reihe«, also ungeschwefelte Weine, sind ideal, um in die Welt dieser besonderen Weinstile einzusteigen. Ganz gleich ob Riesling, Silvaner oder Pinot Noir, alle drei sind super spannende Weine und tolle Speisebegleiter. Neu wird ein Sauvignon Blanc Fumé dazu kommen.

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Den Abschluss, zumindest was die Weine anging, machte ein alter Bekannter: Lukas Krauß, auch bekannt als Mann mit Hut, war mit seinen Weinen bereits zu Anfangszeiten von Genussverstärker in unserem Sortiment. Lukas hat zwei Steckenpferde im Weinbau: Wein aus Silvaner-Trauben sowie vom Grünen Veltliner. Alle Weine überzeugten, besonders sein Schaumwein aus Silvaner. Er gliedert – wie viele Winzer – seine Weine in drei Qualitätsstufen; allerdings nicht in Guts-, Orts- und Lagenwein. In Anlehnung an seinen Künstlernamen kategorisiert er die Basisweine mit einem Hut, seine Premiumweine mit zwei Hüten. In diesem Jahr gibt es auch erstmals einen 3-Hut-Wein – ein 2016er Grüner Veltliner aus dem Holzfass. 3-Hut-Weine gibt es aber nur in Jahrgängen, in denen der Wein allen Kriterinen seiner Ansprüchen für die Qualitätsstufe erfüllt, erklärte mir Lukas. Aber manche Weine passen bei ihm nicht in die Kategorisierung. So zum Beispiel seine Liebfrauenmilch – ein leichtfüßiger Wein, mit feiner Fruchtigkeit, dezenter, aber süffiger Süße und geringem Alkohol. Limonade für Erwachssene, sozusagen. Ideal füs Sommerfest oder Picknick. 

Für den Schluss hatte ich eigentlich die kühne Idee, ein paar Spirituosen zu verkosten. Doch nach einem kurzen Besuch bei Clemence von Armorik Whisky Breton und einem Abstecher zur irischen West Cork Distillery musste ich feststellen, dass ich nichts mehr schmeckte. Bevor es mit dem Zug zurück ging, gab es noch eine Pizza und ein Konterbier.

In den nächsten Wochen werden die ersten neuen Weine dann im Laden eingetroffen sein. Am 5. Mai werden wir von 13 bis 17 Uhr im Laden die ersten Neuzugänge präsentieren. 

Riesling – kann es nur einen geben?

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»Oh Riesling, der ist mir zu sauer.« Das ist ein Satz, den ich in meinem doch noch recht kurzen Leben als Weinhändlerin schon oft gehört habe. Das Pendant dazu ist dann: »Ich trinke nur Riesling«. Und ich kann euch sagen, dazwischen gibt es so, so viel zu entdecken.

Pauschalisierungen über Bord werfen!
Der Riesling im Allgemeinen ist schwer zu finden. Kauft man sich 5 Flaschen Riesling von unterschiedlichen Weingütern mit unterschiedlichen Arbeitsmethoden aus unterschiedlichen Anbaugebieten, wird man sehr schnell merken, dass es hier große geschmackliche Unterschiede gibt.

Terroir entdecken und lieben!
Der Boden auf dem die Trauben wachsen hat einen Einfluss auf die Aromatik der Trauben. Beim Riesling ist dieser Einfluss besonders ausgeprägt und das macht es spannend. Ob nun Sand, Lehm oder Schiefer, ihr werdet die Unterschiede schmecken. Natürlich nur, wenn ihr euch auch darauf einlasst, zu probieren.

Jedes Weingut hat seine eigene Philosophie!
Grundsätzlich folgt die Weinherstellung einem einheitlichen Prozess. Aber so viele Winzerinnen und Winzer es gibt, so viele Nuancen und kleine, feine Unterschiede gibt es in der Weinherstellung. Ist es da verwunderlich, dass wir eine so große Vielfalt an verschiedenen Rieslingen haben? Ich denke nicht. Bleibt also neugierig, sicherlich habt ihr noch nicht alle probiert, die in Deutschland angeboten werden.

Holz oder nicht Holz, auch das ist hier die Frage!
Ich persönlich liebe Weißweine, die in Holzfässern gelagert wurden. Aber natürlich scheiden sich auch hier die Geister. Grundsätzlich geben Holzfässer dem Riesling eher ein wenig mehr Schmelz und nehmen ihm etwas von der Säure.

Auch ich habe eine Weile gesucht, Rieslinge zu finden, die mir gut schmecken. Ich finde es nach wie vor faszinierend, was mir alles auf diesem Weg begegnet ist. Aus diesen Erfahrungen ist unsere Weinverkostung »Faszination Riesling« entstanden. Wir wollen zeigen, was Riesling alles kann und ihn aus seiner Schublade rausholen. Und da Geschmack sehr individuell ist, lässt sich hervorragend darüber diskutieren.

Meine momentanen 5 Riesling-Favoriten aus unserem Sortiment:

    •    Sackträger R – Weingut Bürgermeister Carl Koch
    •    Old Pine – Weingut Daniel Aßmuth
    •    Riesling Kabinett – Weingut Brand
    •    Riesling Sans – Weingut Benzinger
    •    Riesling Fuchsmantel Alte Reben – Weingut Daniel Aßmuth

Riesling Sans vom Weingut Benzinger & Rote-Beete-Carpaccio

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Riesling ohne?! – Was soll das? Doch was heißt das genau beim Wein. Ohne bedeutet hier ohne Schönung, ohne Filtrierung und ohne zugesetzten Schwefel. Beim Weingut heißt es dazu: »handgelesen – spontan vergoren – ungeschönt – unfiltriert – mit Depot – alles handgemacht«
Volker und Inge Benzinger haben vor etwas über drei Jahren ihr Weingut komplett umgekrempelt, sind mittlerweile bio-zertifiziert und probieren aus in wie weit sich der Mensch im Keller zurückhalten kann, wenn er im Weinberg alles richtig gemacht hat.

Doch ihr fragt euch sicher: Wie schmeckt nun der Weine?
Der Wein ist in der Nase erst mal eher erdig, kräutrig-herb, keine dominaten Zitrus- oder Apfelaromen. Diese kommen viel feiner erst mit der Zeit im Glas durch. Die Säure ist unheimlich gut eingebunden. Und das bei einer Restsüße von 0,5 g und Säure von 5 g. Man muss sich ein wenig Zeit lassen, bis er sich im Glas ganz entfaltet oder ihn in eine Karaffe geben. Aber dann ist er unheimlich vielschichtig. 

Wir haben ihn mit Roterbeete an gerösteten Walnusskernen und gebratenem Speck kombiniert, dazu noch etwas lauwarmer Schafs- oder Ziegenkäse.