Winerotation 2013 – Weingenuss trotz Regen oder »nur der Wein war trocken«

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In der Mitte Phillip Luckerrt vom Zehnthof Luckert in Franken, daneben Elmar Koeller von BoudierKoeller

Die Winerotation ist sicherlich die größte oder zumindest eine der größten Weißweinparty der Republik. Veranstaltet wird sie von der Bad Dürkheimer Agentur die medienagenten und dem Weingut Fitz-Ritter, welches mit der rebarena auch »Austragungsort« ist. Bereits zum dritten Mal wurden in lockerer Atmosphäre etwas über ein Dutzend Winzer mit je einem Weißwein vorgestellt. Dazu ein buntes Rahmenprogramm aus Modenschau, Live-Band und DJ. Die Kombination aus Musik und Weinen regte zum Feiern und Genießen bis in die Morgenstunden an. Mit 500 Teilnehmern war die Veranstaltung bereits Tage zu vor restlos ausverkauft. Die Winerotation ist auch so etwas wie ein großes Familientreffen der Weinbranche, neben Winzern kamen Wein-Blogger, Redakteure von Weinzeitschriften, Sommeliers und viele Weinfans (sogar aus den nachbarländern wie Niederlande). Die lockere Atmosphäre führte  dazu, dass man schnell mit dem Menschen neben an über das was man im Glas hat ins Gepsräch kam. Das Wetter spielte zwar ganz und gar nicht mit und es goss in Strömen, aber davon ließ sich niemand richtig abschrecken. Und so war der Kalauer des Abends »Der Wein ist wenigstens trocken«.

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In der Mitte Heiner Maleton vom Weingut Bürgermeister Carl Koch, daneben Phillip Luckert

In der Mitte des Zeltes gab es eine Weinbar aus Fässern, an der die Winzer ihre Weine selbst ausschenkten. Dabei waren Vertreter von Weingütrn aus dem Verband der Deutschen Prädikatsweigüter (VDP) aber auch kleinere Qualitätsweingüter und Weinen von Quereinsteigern. Die Weinen wurden dabei von den medienagenten so ausgesucht, dass es eine abwechslungsreiche Auswahl wurde. Ergänzt wurde die Weine aus den Regionen Pfalz, Rheinhessen, Nahe, Rheingau, Franken, Württemberg und Mosel durch drei Weine aus Österreich. Es war kaum möglich alle Weine zu probieren. Meine Favoriten des Abends waren der Sauvignon Blanc von BoudierKoeller, den wir auch selbst im Sortiment haben, der Riesling »Erster Sack« im Holzfass gereift vom Weingut Bürgermeister Carl Koch aus Oppenheim, der Riesling von Katharina Wechsler, der Silvaner »Gelblack« vom Weingut Luckert aus Franken, der zeigt, dass Silvaner alles andere als langweilig ist, und der LOOOS, 2011 Pfeifenberg Grüner Veltliner Kamptal DAC Reserve, für den Weinblogger und Journalist Manfred Klimek (aka Captain Cork) mit verantwortlich ist.

Den Virus hab ich bereits weitergetragen und nächstes Jahr bin ich wieder mit dabei, keine Frage – sicherlich noch mit weiteren Weinbegeisterten im Schlepptau.

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Zu späterer Stunde (v.l.n.r.): Lukas Krauß, ein Winzer aus Österreich und Elmar Koeller von BoudierKoeller

Alles Müller? – Müller-Thurgau von Boudier & Koeller

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In der aktuellen Weinkolumne der Welt am Sonntag (26.5.2013) wird die Frage aufgeworfen »Alles Müller? Oder was?«. Und es gebt dabei um Weine aus der Müller-Thurgau-Rebe. Ein Schweizer Rebforscher namens Müller aus dem Kanton Thurgau hat diese Rebsorte gezüchtet. Ein ertragreiche Sorte, die in Deutschland hinter dem Riesling den zweiten Platz in Punkto Anbaufläche einnimmt, was sein Image angeht aber weit dahinter steht. Meist werden daraus eher einfache Weine vinifiziert. Darunter litt sein Image bei den meisten Weinfreunden. Auch die marketingträchtige Umbennung in Rivaner hat das kaum stoppen können. In der Kolume stellt Manfred Klimek – auch bekannt als Captain Cork – drei Weine vor, die sich meilenweit vom durchschnittlichen Niveau der sonstigen »Müller« abheben. Darunter auch der von uns liebgewonnen »Mathilde von Tuszien«, einem Müller-Thurgau vom Weingut Boudier & Koeller aus dem nordpfälzischen Stetten. Bei uns gibt es ihn und andere Weine des Weingutes zum Hofpreis,

Daniel Aßmuth

Da hatten wir wohl ein gute Nase was den Wein angeht. Nicht dass wir unbedingt Bestätigung benötigt hätten, denn die Weine von Daniel Aßmuth haben uns vom ersten Schluck an überzeugt und begeistert. So liest man in der Kolumune »Das Jahr der Nische« von Manfred Klimek (aka Captain Cork) in der Neujahrs-Ausgabe von »Die Welt«:

»Was 2011 auffiel, war, dass einige deutsche Quereinsteiger, Nischen- und Garagenwinzer den gut aufgeteilten Markt mit aufregenden, mitunter sogar wegweisenden Weinen penetrierten. Selbstredend blieben deren Mengen zu gering, um den Absatz der namhaften Häuser zu stören. Deswegen werden die neuen Winzer auch nur augenzwinkernd betrachtet. Diese Nonchalance ist aber nicht angebracht.
Es sind die Weine von Lukas Krauß (www.lukaskrauss.de), von Daniel Aßmuth (www.assmuthwein.com), die Weine des Fotografen Andreas Durst (http://durst-wein.de) und nicht zuletzt die Weine des Österreichers Gottfried Lamprecht (www.herrenhof.net), die einen neuen mitteleuropäischen Weinstil festigen, dem man sich letztlich nicht wird entziehen können.«

Und die aktuelle Ausgabe der Weinwelt (2/2012, Februar–März) wird im Artikel Daniel nicht nur mit einigen anderen innovativen Weinmacher/innen vorgestellt, sondern er ist sogar »Titelfoto« des Beitrags.

Leider hat Daniel sein Weingut aus gesundheitlichen aufgeben müssen.