High Five Blended Malt – The Whisky Trail

Der Dritte im Bunde des Bottlings von The Whisky Trail ist nach »Islay’s Southcoast« und »Orkney Isles« dieser 15jährige Blended Malt »High Five«.
Die fünft namhaften Destillerien, die hier ihren Whisky beigesteuert haben, sollen Highland Park, Macallan, Bunnahabhain, Glenrothes und Tamdhu sein. Alle mindestens 15 Jahre alt und komplett in ex-Sherry-Fässern gereift.

Mit 43,1 Vol% ist er leichter als die beiden anderen Abfüllungen. In der Nase merkt man die Sherry-Fass-Reifung deutlich. Aromen von Feigen, Trockenfrüchten, Datteln und Nüssen, aber auch etwas Tabak.

Im Mund dann weich, elegant aber viele Gewürze, Zartbitterschokolade und Nüsse, dazu etwas was an Pflaumenmarmelade erinnert. Unheimlich komplex, aber dennoch ein Whisky mit geringem Trinkwiderstand.

Cask Speyside 10 Jahre von A. D. Rattray

Nach »Cask Islay« und »Cask Orkney« hat A. D. Rattray ihre Reihe um einen 10jährigen »Cask Speyside« ergänzt. Wie zu vor kann man nur Mutmaßungen anstellen: War man sich bei den früheren Abfüllungen mit Caol Ila und Highland Park noch relativ sicher, ist es jetzt deutlich schwieriger. Es wird gemunkelt, es handele sich bei der neuen Abfüllung um einen Macallan.

Aber mal zum Whisky selbst: Der erste Eindruck wäre spontan Sommerwhisky, aber so recht mag ich diese Kategorien nicht. Es ist ein überaus eleganter, frischer und gelbfruchtig daherkommender Whisky mit Vanille und Karamell, sowie etwas grün-kräutrigen Noten. Im Mund leichte Süße von Weingummi, aber schnell auch schön malzige Aromen gefolgt von einer Prise Pfeffer. Frisch und süß und cremig, eine Whisky für den Sommer und der Rest des Jahres.

Literatur: John Rebus und Whisky

Ian Rankin ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Krimi-Autoren. Vor allem seine Romane (17 Bände) über die Figur des Detective Inspector John Rebus werden weltweit von Millionen verschlungen. Rankin stammt aus der Nähe von Edinburgh und lässt dort auch seine stets mürrische Hauptfigur agieren. Als Kind zeichnete er Comics, sang in einer Punk-Band und schrieb deren Liedtexte, arbeitete unter anderem als Schweinehirt und Alkohol-Forscher.

Seine Figur John Rebus ist ein Einzelgänger, der sein eigenes Leben alles andere als im Griff hat und immer in komplizierte und verworrene Fälle gerät. Ian rankin kombiniert Hochspannung mit Charakterstudien und schottischem Lebensgefühl.

»Rankins Bücher bilden gewissermaßen die Quintessenz dessen, was gegenwärtig den britischen Kriminalroman ausmacht.«, schreibt Tobias Gohlis von der Zeit.

Doch für mich als Liebhaber schottischer Whiskys ist noch etwas anderes in den John-Rebus-Romanen spannend – welchen Whisky trinkt er dieses Mal?

Die Romanfigur Rebus ist ein Freund rauchiger und torfiger Whiskys von der Insel Islay. In den bisher von mir gelesenen Romanen überwiegt der Laphroaig, aber in »So soll er sterben« trinkt er auch Lagavulin und Bowmore. In »Blutschuld« ist es ein Talisker und in »Ehrensache« ein Glenmorangie, während er in der Gegend um die Destillerien Knockando und Tomintoul unterwegs ist. In dem Roman »Die Seelen der Toten« gibt es neben einem »Laphroaig mit einem Spritzer Wasser« auch einen Balvenie. In »Im Namen der Toten« wird neben dem obligatorischen Laphroaig auch ein Dewar’s Blend getrunken. In ein »Rest von Schuld« gönnt sich Rebus gleich zu Beginn des Romans einen Highland Park, 18 Jahre und am Ende des Buches einen The Speyside. In »Das Puppenspiel« werden gleich mehrere verschiedene Malts getrunken: mehrfach wird ein Ardbeg eingeschenkt, ein 12 Jahre alter Macallen sowie Rebus Lieblinswhisky Laphroaig getrunken. (wird fortgesetzt)

Bildquelle: Tilmandralle (Edinburgh und Artur’s Seat)