Smokeheads – ein Krimi wie Tarantino auf Whisky

»Smokeheads« werden die Fans rauchiger Single Malt Whiskys von der schottischen Insel Islay genannt. Dies nahm Doug Johnstone als Titel für seinen Whisky-Krimi auf. Eine Geschichte, der aus einem Tarantino-Film stammen könnte. Während im ersten Dritttel der Leser, die vier Smokeheads und Jugendfreunde Adam, Luke, Ethan und Robby sowie ihre gemeinsame Liebe zu schottischen Whisky kennen lernt, nimmt der Plot danach rasant an Fahrt auf und diverse Splatter-Elemente werden recht bildhaft beschrieben. Für Whisky-Fans kommt das schottische Lebenswasser auch nicht zu kurz. Vor allem die Tropfen von den Islay-Destillerien ziehen sich wie einen flüssiger roter Faden durch diesen höllischen Road-Trip auf Islay. Und wer bereits Islay besucht hat, der wird viele bekannte Ecken wieder finden. Ein kurzweiliger Lesespaß, am besten mit einem Malt Ihrer Wahl genießen.

Erste Ausgabe von »die genussverstärker«

Die gedruckte Ausgabe liegt schon an einigen Orten in Offenbach aus und kann dort sowie bei uns im Laden in der Kaiserstraße 9 in Offenbach kostenfrei mitgenommen werden. Wer es nicht hierher schafft kann sich die erste Ausgabe mit der Vorstellung des Winzers Daniel Aßmuth aus Bad Dürkheim, einem Reisebericht von der Whisky-Destillerie Glengoyne und aus Campbeltown, einer Buchbesprechung von Carsten Sebastian Henns kulinarischem Krimi »Die letzte Reifung« und unserem Besuch in Tim Mälzers »Bullerei« in Hamburg.

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Rotes Gold: kriminalistisch-kulinarischer Genuss mit Xavier Kieffer

Nach dem ich den ersten Roman von Tim Hillenbrand und seiner Detektiv-Figur Xavier Kieffer, einem luxemburgr Koch, verschlungen habe, folgte nun der Nachfolgeband »Rotes Gold«. Während sich in der ersten Geschichte alles um einen Mord im Zusammenhang mit der Lebensmittelindustrie, Geschmacksverstärkern und Sterneküche drehte, steht nun der Bluefin-Thunfisch und Sushi im kulianrisch-kriminalistischen Rampenlicht.

So kommt auch wieder der trinkfreudige finnische EU-Beamte Pekka Vatanen und auch Valerie Gabin, die unkonventionelle junge Besitzerin des berühmtesten Restaurant- und Gourmetführer Frankreichs in der zweiten Geschichte vor. Xavier klärt den Mord an einem japanischen Sushi-Koch auf und raucht dabei eine Ducal nach der anderen. Xaver Kieffer führt die Leser in die Markthallen von Rungis, nach Sizilien und nach Luxemburg. Neben Thunfisch, spielt die luxemburger Küche und Wein eine tragende Nebenrolle.

Kulinarischer und spannungsreicher Genuss, ich warte schon gespannt auf den dritten Fall von Xavier Kieffer.

Lese- und Hörprobe gibt es übrigens hier.

Impressionen von »Summer Wine«

So richtig ist es zwar bis heute noch nicht Sommer geworden, aber hier einige Impressionen von der Verkostung »Summer Wine« im April.

Den Start machte der fruchtige Secco FRESCH vom Weingut Kiefer, gekeltert aus Bacchus-Reben. Ein idealer Starter für das Picknick oder als Opener für die Gartenparty. Darauf folgte das frische-sommerliche Cuvée aus Riesling und Sauvignon Blanc mit Namen »Duett« vom Weingut Metzger aus Grünstadt. Der mittlerweile etwas gereifte Riesling aus dem Jahrgang 2010 von Daniel Aßmuth hatte überwältigende Quitten und Honigaromen. Der cremig-fruchtige Chardonnay vom rheinhessischen Senkrechtstarter Tobias Knewitz war einer der Favoriten des Abends. Was dazu führte, dass er mittlerweile ebenso wie das »Duett« und der Riesling von Aßmuth ausverkauft ist. Vom Riesling ist dafür aber mittlerweile der neue Jahrgang eingetroffen.

Da zum Sommer auch ein Rosé gehört überraschten wir die Gäste mit dem Merlot Rosé ebenfalls vom Wormser Weingut Kiefer. Der sehr helle Rosé, ist farblich eher wie ein Blanc de Noir, zeigt aber, dass das Aroma eines Rosé nicht von seiner Farbintensität abhängt. Feine Noten von Walderdbeeren in der Nase und im Mund neben den Fruchtaromen überraschende Eukalyptus und Menthol-Nuacen.

Den Abschluß macht der »Schwoaza Stoana« vom Weingut Hinterbichler aus der Pfalz. Ein fruchtiges Rotweincuvée, der sich gut als Begleiter für Grillabende eignet.

Zur Pause gab es dann noch einen aussergewöhnlichen Programmpunkt. Der Offenbacher Krimi-Autor, Bernd Köstering, las uns einige Seiten aus seinem Krimi »Goetheglut« vor. (Aktuell ist gerade der dritte Teil seiner Goethe-Krimis erschienen.) Da Goethe als ausgesprochener Freund des Rebsaftes galt fanden wir diese literaische Intermezzo sehr passend.

Johann Wefring bringt dies in seinem Artikel gut auf den Punkt:
»Über Goethe wunderten sich Zeitgenossen wiederholt, wie viel er vertragen konnte. Einmal soll ihn ein junger Engländer aufgesucht haben, ›nicht um den großen Mann zu bewundern‹, sondern weil dieser als ›der tüchtigste Zecher von Deutschland‹ galt. Jedoch konnte der Herr Geheimrat mit dem Wein bestens umgehen und legte zwischendurch immer wieder Trinkpausen ein. ›Seit 3 Tagen kein Wein‹ schrieb er etwa am 1. April 1780 in sein Tagebuch. Betrunken oder angeheitert hat den Olympier niemand gesehen. Im ›Götz von Berlichingen‹ verlautete dieser programmatisch: ›Wenn Ihr Wein getrunken habt, seid ihr alles doppelt, was ihr sein sollt, noch einmal so leicht denkend, noch einmal so unternehmend, noch einmal so leicht ausführend.‹«

Bedanken möchten wir uns nochmals bei Bernd Köstering für seine kurzfristige Bereitschaft uns und unsere Gäste in diesen Genuss kommen zu lassen.

Literatur: John Rebus und Whisky

Ian Rankin ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Krimi-Autoren. Vor allem seine Romane (17 Bände) über die Figur des Detective Inspector John Rebus werden weltweit von Millionen verschlungen. Rankin stammt aus der Nähe von Edinburgh und lässt dort auch seine stets mürrische Hauptfigur agieren. Als Kind zeichnete er Comics, sang in einer Punk-Band und schrieb deren Liedtexte, arbeitete unter anderem als Schweinehirt und Alkohol-Forscher.

Seine Figur John Rebus ist ein Einzelgänger, der sein eigenes Leben alles andere als im Griff hat und immer in komplizierte und verworrene Fälle gerät. Ian rankin kombiniert Hochspannung mit Charakterstudien und schottischem Lebensgefühl.

»Rankins Bücher bilden gewissermaßen die Quintessenz dessen, was gegenwärtig den britischen Kriminalroman ausmacht.«, schreibt Tobias Gohlis von der Zeit.

Doch für mich als Liebhaber schottischer Whiskys ist noch etwas anderes in den John-Rebus-Romanen spannend – welchen Whisky trinkt er dieses Mal?

Die Romanfigur Rebus ist ein Freund rauchiger und torfiger Whiskys von der Insel Islay. In den bisher von mir gelesenen Romanen überwiegt der Laphroaig, aber in »So soll er sterben« trinkt er auch Lagavulin und Bowmore. In »Blutschuld« ist es ein Talisker und in »Ehrensache« ein Glenmorangie, während er in der Gegend um die Destillerien Knockando und Tomintoul unterwegs ist. In dem Roman »Die Seelen der Toten« gibt es neben einem »Laphroaig mit einem Spritzer Wasser« auch einen Balvenie. In »Im Namen der Toten« wird neben dem obligatorischen Laphroaig auch ein Dewar’s Blend getrunken. In ein »Rest von Schuld« gönnt sich Rebus gleich zu Beginn des Romans einen Highland Park, 18 Jahre und am Ende des Buches einen The Speyside. In »Das Puppenspiel« werden gleich mehrere verschiedene Malts getrunken: mehrfach wird ein Ardbeg eingeschenkt, ein 12 Jahre alter Macallen sowie Rebus Lieblinswhisky Laphroaig getrunken. (wird fortgesetzt)

Bildquelle: Tilmandralle (Edinburgh und Artur’s Seat)