Portugieser Eisenstein von David Spies – Eleganz und Kraft vereint

Portugieser ist eine meiner Lieblingsweinreben, vielleicht gerade weil viele damit viel zu schnell lediglich »Portugieser Weißherbst« aus der Literflasche verbinden. Weine aus Portugieser Trauben sind nicht die schweren marmeladigen Rotweine, nicht die Frucht-Schreihälse im Glas, aber komplx und spannend.

So steht auch der Portugieser Eisenstein von David Spies für eine feine Balance als dunkler Frucht wie Cassis und dazu warme Gewürze und Kräuternoten mit einem Touch Lakritz. Kombiniert mit einer Trinkfluss fördernden untermauernden Säure. Ein Wein der ebenso pur wie zu kräftigen Speisen, Hartkäse funktioniert aber auch als Gegenspieler zu einem süßen Schokokuchen.

Die Bodencharakteristik in einigen Weinbergen am Kloppberg, in denen die Eisensteine oder »Bohnerze« den Tonmergel durchsetzen, ist einzigartig. Im 19. Jahrhundert wurden diese Erze zur Eisenherstellung abgebaut, nun sorgen sie gemeinsam mit dem Tonmergel für schwachen Wuchs und kleine Beeren, die für die besondere Konzentration dieses Portugiesers verantwortlich sind.
Alkoholgehalt 14,5 %vol. | Fruchtsüße 0,0 g/L | Fruchtsäure 4,5 g/L

Weitere Weine von David Spies bei uns:
Dreiklang von David Spies – Goliath, Kleiner Goliath und Steinschleuder

Fotos: Weine fürs Leben, David Spies

Swedischer Rauch – Svensk Rök Whisky von Mackmyra

Svensk Rök ist eine der wenigen rauchigen Mackmyra-Abfüllungen. Denn in Schweden selbst trinkt man lieber fruchtige Whiskys. Schwedischer Rauch bedeutet dabei, dass man den Whiskys die landestypische eigene Note mitgibt. In diesem Falle wird beim Darren der Gerste nicht nur schwedischer Torf verbrannt, sondern nach althergebrachter Tradition, auch Wacholderzweige.

In der Nase hat man einen leichten Rauch mit würzig-kräutrigen Aromen und Vanille. Im Geschmack dann etwas stärkerer Rauch und jetzt kommt auch etwas der Wacholder durch, dazu Holz, Tabak, Kräuter und Fruchtnoten, die leicht an grünen Apfel mit Anis erinnern. Im Abgang wird er trockener und noch eine salzige Note kommt dazu. Schöner All-Day-Dram, medium peated und vor allem geschmeidig und elegant.

Noch ein paar Wood-Facts zum Abschluss: Gelagert wurde der Whisky in frischer amerikanischer und schwedischer Eiche, in ex-Bourbon-Casks und in mit Olorosso-Sherry gesättigten Fässern gereift. Dabei kamen Fassgrößen von 30 bis 128 Liter zum Einsatz.

Foto: Fasslager by Mackmyra

Ledaig 2005/20017 Signatory Vintage – Lagerfeuer am Strand mit Trockenfrüchten und Kräutern AUSGETRUNKEN

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Die Abfüllungen des Vorgängerfasses waren auch bei uns schnell ausverkauft. Jetzt hat Kirsch Whisky noch mal nachgelegt und das Schwesterfass abgefüllt. 11 Jahre im First Fill Sherry Butt gelagert, so dass sich die typische torf-rauchigen Noten des Ledaig verschmelzen mit den Sherry-Noten.

In der Nase jede Menge Torfrauch, salzig bis jodische Meeresaromen, Lagerfeuer, süß-herbe Aromen. Im Mund dann wieder Rauch, aber dazu Kräuter und Lakritz, erdige Noten, auf jeden Fall eine Explosion von Torfrauch und Trockenfrucht mit herben Kräutern. Unheimlich lange anhaltend. Sehr komplex. Ein Whisky mit dem man sich länger beschäftigen kann. Die Fassstärke (57,3 Vol %) ermöglicht es auch nach und nach mit ein paar Tropfen Wasser dem Whisky weitere Aromen zu entlocken. Großer Genuss und Spaß. Es wurden nur 653 Flaschen abgefüllt, einige wenige davon kamen auch zu uns.

GTX – des Wahnsinns fette Beute – Weingut Carl Koch

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Das Weingut Carl Koch hat eine lange Tradition, aber diese Wein ist weniger von der Tradition des Weingutes als von der hand des Kellermeisters, Heiner Maleton, geprägt. Heiner prägt seit 2010 die Weine des Weingutes. Das sind die völlig unterschätzen Basisweine genauso zunennen wie seine Lust zum Experimentieren. Der GTX ist so ein Experiment. Im Interview mit Martin Riedel, Weinblogger, beschreibt Heiner das seine Weine ausmacht wie folgt:
»60% Terroir – 20% Oenologie – 10% Weinbau – 5% Wahnsinn  – 5% Glück«

Etwas von dem Wahnsinn steckt im GTX sicherlich. Gewürztraminer Extrem ist die Auflösung für die Abkürzung. Maischevergoren, Spontanvergärung, Holzfass und unfiltiriert sind die Komponenten der Herstellung. Ein Wein für Weinfreaks, die sich auf etwas einlassen. GTX ist alles andere als ein Saufwein, sondern ein Wein mit dem man sich beschäftigen kann bzw. sollte, um seine ganze Bandbreite zuentdecken. Nach dem öffnen am besten 1 bis 2 Stunden atmen lassen, dann ein großes Weinglas nehmen. Der GTX braucht Platz im Glas.

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Im Glas entfalten sich teilweise typische Noten des Gewürztraminers wie Rose und Zimt, dazu aber ein Kräuterwucht, Äpfel aus dem letzten Herbst, die im Keller lagerten oder wie es eine Freundin gestern noch ganz spontan zusammenfasste: »Der riecht ein wenig nach Weihnachten.« Kaum Säure, trotzdem nicht müde oder stumpf wirkend im Mund.

Als Essenbegleiter hervorragend zu allem wo man sonst auch mal einen Rotwein trinken würde. Der Wein kommt auch mit starken Aromen der Speisen zurecht. Zu Gegrilltem, gereiftem Käse, Schinken und geräuchter Wurst, Lamm mit Kräuterkruste, asiatischem Essen

Hier noch die Besprechung unsere lieben Kunden Andreas Oeing sowie das Interview welches Martin Riedel mit Heiner führte.

Nichts unbedingt die Musik als Begleitung zum Wein, sondern eher was diese 5 % Wahnsinn und gleichzeitige Genialität der Weine von Heiner musikalsich umsetzt. John Zorn mit seinem Bandprojekt »Naked City«. Verstörend und faszinierend zu gleich.

Von der Loire in die Pfalz – Chenin Blanc vom Weingut Hahn-Pahlke

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Auf der diesjährigen Prowein – die größte Weinmesse für Hachhändler in Deutschland – ware wir wieder unterwegs udn suchten neue, spannde Winzer und Weine. So landeten wir auch beim Stand von Thomas Pahlke, der uns bereits vor über vier Jahren seit ersten Proben zusandte. Jetzt wo er nicht nur für einige wenige eigene Weine, sondern für das geamte Weingut verantwortlich ist, haben die Weinen einen riesigen Sprung gemacht. Beim Verksoten viel und ein Chenin Blanc in Auge. 

Die Rebsorte stammt ursprünglich von der Loire und wenn Winzer neue Traubensorten im Versuchsanbau anpflanzen bin ich immer neugierig.
Thomas hat den Wein im großen Holzfass ausgebaut. 

Aus dem Glas strömt eine Melange von Düften, die an karamelieserte Birne, Honigmelone und ein Strauß an Kräuter mit einem Hauch Vanille. Im Mund dann super cremig, die Kräuter kommen noch mal stärker durch. Schmelz und Säure geben sich eine wechselndes Stelldichein. Kräftig und doch elegant.

Ich denke unwillkürlich an Schweinebraten mit Kräuterkruste, Ziegenkäse mit Lavendelhonig und Semmelbrösel gratiniert, Gemüsegratin oder Kartoffelrösti mit Frischkäse- Kräutercreme.

Chenin Blanc vom Weingut Hahn-Pahlke im Glas und dazu als Hommage an die französische Herkunft die neue Platte von 8°6 Crew auflegen und genießen.
Beschwingte Bläsereinsätze eines klassichen Ska, mit der unverkennbaren Stimme von Sänger Charly, sind für mich eine passende Begleitung zu diesem Wein.