Wein aus Saale-Unstrut kannte ich bisher nur vom Namen. Mit dem Besuch von Klaus Lüttmer vor einigen Wochen hat sich das geändert, auch wenn mein erster Wein aus dieser Region sicherlich alles andere als ein typischer Wein ist.
Das liegt schon daran, dass Klaus von Haus aus Kameramann ist und erst seit kurzem als Winzer tätig ist. Ursprünglich aus dem Rhein-Main-Gebiet stammend lebt er momentan noch in Berlin und hat gerade mal einen halben Hektar Rebfläche unter sich. Der 2010er Jahrgang des Frühburgunders stammt von dreijährigen Reben und ergab 909 Flaschen. Er bewirtschaftet seine Rebfläche nach den Richtlinien der Anthroposophie. Ich persönlich kann mit dieser Denkrichtung so gar nichts anfangen, aber der Wein hat mir trotzdem gefallen.
Der Wein trägt den Namen »Maxime« und stammt von der Lage Weischützer Nüssenberg. Im Glas strömten mir ungewohnte Aromen entgegen, die an Rucola, frisches Holz, rotes Johannisbeere und Kräuter erinnern. Im Mund entpuppt er sich als ein filigraner und leichter Wein mit feinen Holzaromen, roten Früchten aber auch wieder den vegetativen Noten. Der Wein lagerte 10 Monate in gebrauchten Fässern vom Weingut Rebholz.
Auf grund seiner Aromatik ist er sicherlich ein guter Essensbegleiter für leichte, mediterranen Pastagerichte oder ich kann mir ihn auch zu einem fruchtigen Rucola-Salat gut vorstellen.
Mit rund 12 Euro für einen No-Name-Wein/Winzer aus einer unterrepräsentierten Weinregion wie Saale-Unstrut sicherlich nicht ganz einfach zu verkaufen, aber für ambitionierte Händler eine spannende Erweiterung ihres Sortiments.
Auf grund der Essensempfehlung hier der passende Song der italienischen Ska-Punk-Band Talco live im Due Forni, der Punk-Rock Pizzeria in Berlin.