Vor ein paar Wochen hatte ich den ersten Wein von Jungwinzer Jochen Fleischmann im Glas, den Riesling vom Kallstadter Saumagen. Eine pfälzer Wurstspezialität und Wein? Wie passt das zusammen?
Der Kallstadter Saumagen ist eine der berühmtesten Weinlagen der Welt und befindet sich am Fuße der Haardt. Der Boden besteht überwiegend aus Löss-Lehm und Kalkmergel und wird hauptsächlich für Riesling-Reben genutzt.
»Zur Herkunft des Namens gibt es mehrere Theorien. Er soll nach einer Theorie vom Spitznamen eines früheren Besitzers stammen, andere Theorien gehen von der Form der Parzelle aus, welche sackförmig ist und damit dem Pfälzer Saumagen ähnelt. Eine weitere Vermutung sieht den Ursprung des Namens in der Kopfbedeckung der Pfälzer Winzerinnen; im 19. Jahrhundert wurden manche Hüte auch als Saumagen bezeichnet; der Name Saumagen entstand zwischen 1810 und 1836.«
Jochen Fleischmann, ist Jahrgang 1989 und hat seine Ausbildung beim Weingut Neiss und Weingut Darting absolviert. Nach der Ausbildung und parallel zu seinem Studium in Geisenheim ist er in das elterliche Weingut in Kallstadt in der Pfalz eingestiegen.
Seinen Anspruch an die eigenen Weine formuliert er klar und deutlich:
»Meine Wein dürfen oder sollen sogar manchmal polarisieren. Man darf über sie diskutieren.«
Viel zu diskutieren hatten wir allerdings nicht, ein Schluck und die volle exotische Frucht, die mundfüllende weiche Restsüße in der Klasse einer Spätlese und im Abgang würzig-mineralischen Noten nach nassen Steinen sind überzeugend und für die Preisklasse absolut überraschend. Wir konnten gerade noch die letzten sechs erhältlichen Flaschen für die Verkostung »retten« und sind schon gespannt auf den neuen Jahrgang.
Als Soundtrack zum Wein empfehle ich dieses Mal »Where’s My Mind?« von den Pixies.