Deanston Virgin Oak

Nach unserem Besuch bei Deanston ist das gesamte Team noch mehr Fans dieser Highland Destillerie. Der Virgin Oak ist sozusagen der Einstiegs-Whisky in die Range der Brennerei.
Erst lagen die Whiskys in ex-bourbon-Fässern, dann wurden sie in Virgin Oak Casks – Fässern, in denen nicht zuvor etwas anderes wie etwa Bourbon oder Sherry lagerte – nachgereift.
Damit verbindet man die typischen Noten von Vanille und Toffee aus den Ex-Bourbon-Fässern mit den kräftigeren Holznoten der frischen Fässern.
Im Geruch, dann neben der Vanille und Holz auch für Deanston recht typische Orangen- und Bitterorangennoten und eine malzige Süße. Im Geschmack dann kräftig-würzige Holznoten, kandierte Früchte, Bitterorangen und Vanille.



Beim Warehouse-Tasting in Deanston.

Dufftown Pomerol Cask von Berry Bros. & Rudd –


Mit Berry Bros. & Rudd verbindet uns etwas. Das Unternemen kommt ursprünglich auch aus dem Weinhandel und hat sich neben bei verstärkt als unabhängiger Abfüller für Whisky, aber auch andere Spirituosen in den letzten Jahren auch in Deutschland einen Namen gemacht.

Dieser Whisky aus der Destillerie Dufftown aus dem gleichnamigen Städtchen in der Speyside wurde in einem französischem Rotweinfass aus dem Pomerol nachgereift.

In der Nase wunderbar fruchtig mit einer leichte Süße nach Kirschen. Mit seinen 55 Vol % sehr cremig am Gaumen, wieder die Kirsche mit Vanille und Toffee, dazu beerige Noten, wie man sie von roter Grütze kennt. Im Abgang kommen langanhaltende Aromen vom Holz und Noten von Gewürzen dazu. Insgesamt sehr vollmundig und aromatisch.

Tokinoka Black – Whisky made in Japan


Whisky aus Japan ist gefragt. Die große Kunst der japanischen Whiskytradition, die immerhin schon auf die Anfänge des vorigen Jahrhunderts zurück reicht, ist jedoch nicht der Single Malt, sondern der Blended Whisky und Blended Malt. So ist auch der Tokinoka Black der die White Oak Distillery in Akashi, unweit der Metropole Kobe, ein Blended Whisky. Genau genommen ein Single Blend, da Grain und Malt aus der gleichen Brennerei stammen.

Die 50 Vol % geben dem Blend Kraft und Länge. Ergänzt wird dies durch die Rotweinaromen, die den Black vom »normalen« Tokinoka unterscheiden.
Dazu kommen erdige Noten, Holz und Leder, aber auch fruchtiges Wiengummi. Schöner kräftiger Blend mit langem Abgang, wärmend und aromatisch.

Die Brennerei ist der Legende nach die erste Brennerei, die 1919 die Genehmigung erhielt Spirituosen zu produzieren. Man produzierte zunächst nur für den heimischen Markt. Erst 1984 wurde eine neue Brennerei gebaut, in der ausschließlich Whisky und damit auch für den Export produziert wurde.

St. Kilian Amarone Cask Spirit, Batch 5 AUSGETRUNKEN

Wer mich kennt, weiß, dass ich bei Whisky aus Deutschland mehr als skeptisch bin. Für mich spürt man bei vielen Whiskys aus Deutschland, dass sie entweder zu jung sind, eben nicht au Pot Stills stammen oder zu viel mit frische Holz für das junge Alter gearbeitet wird also irgendwie nicht wirklich rund sind. Und das oft zu einem viel zu hohen Preis. Dass es anders geht beweisen eigentlich seit Jahren Brennereien ausserhalb Schottlands wie Armorik, Rozelieures oder auch Mackmyra.

Doch jetzt hatte ich den ersten »Whisky« aus Deutschland im Glas, der mich aufhorchen ließ. Genau genommen noch kein Whisky, da der Spirit erst 27 Monate reifen konnte. Aber mir ging es so ähnlich wie bei Kilchoman, als ich die ersten Spirits probierte und dachte, da kommt was großes auf uns zu.

Das kommt natürlich nicht von ungefähr. Den im bayrischen Rübenau, unweit von Miltenberg hat man keine Obstbrennblasen umfunktioniert, sondern sich Pot Still Brennblasen aus Schottland bauen lassen, ebenso die Maischebottische sind aus der Speyside. Eine Destillerie ganz nach schottischem Vorbild. Hier hat man sich Master Distiller David F. Hynes aus Irland zur Unterstützung des Teams vor Ort mit ins Boot geholt.

Doch was hatte ich genau im Glas?
St. Kilian Batch 5, 27 Monate in ex-Amarone-Fässern gereift, 50 Vol. %, limitiert auf 4.900 Flaschen, 350 ML

Im Glas strömen einem Aromen von reifen Pflaumen aber auch Nuss- und Marzipanaromen entgegen, dazu trotzdem frische Noten und im Hintergrund das Holz. Klar hat so ein Spirit noch nicht die Ganze Komplexität wie ein 10 oder 12 Jahre lang gereifter Whisky, aber das was ich da im Glas hatte schmeckt halt nach Whisky, wie man ihn aus Schottland kennt, und nicht wie ein fruchtiger Malzbrand. Ich war begeistert und ihr vielleicht auch demnächst. Vom Batch 4, einem rauchigen Spirit bekommen wir auch noch ein paar Flaschen.

»Die speziellen Eichenholzfässer haben wir von Claudio Lenotti erhalten, dem wir freundschaftlich verbunden sind. Das bekannte Weingut seiner Familie produziert in Norditalien seit mehr als 100 Jahren herausragende Weine – unter anderem den bekannten Amarone. Das Besondere bei dieser Weinsorte: Nach der Lese werden die Trauben mehrere Monate lang getrocknet, verlieren so bis zur Hälfte ihres Gewichtes und entwickeln daher eine unglaubliche Zucker- und Geschmackskonzentration. Kein Wunder, dass Amarone zu den besten Weinen Italiens zählt. Deren besonderes Aroma haben wir uns durch die intensive Fassreifung für unseren Spirit of St. Kilian zunutze gemacht.«

 

Nikka from the Barrel – Whisky made in Japan

nikka-from-the-barrel-whisky-japan

Whisky aus Japan ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Auf Wunsch einiger Kunden haben wir nun auch den ersten japanischen Whisky im Sortiment. 
Whisky hat in Japan bereits eine lange Tradition. Masataka Taketsuru gründete bereits 1934 Nikka Whisky und lernte das Whisky-Handwerk unteranderem in der Longmorn Destillerie in der Speyside und der mittlerweile nicht mehr existierenden Hazelburn Brennerei in Campbeltown. (Hazelburn heißt heute noch der dreifach destillierte Whisky aus der Springbank Destillerie)

Der Nikka from the Barrel ist ein fruchtig-floraler Whisky mit feinen Holznoten, Gewürzen; Vanille und Aromen von Honig und Orangen. Ausgestattet mit kräftigen 51,4 Vol % ist er trotzdem ein Kandidat für einen All-Day-Whisky.

Weitere Infos zu Nikka und Masataka Taketsuru findet ihr im Blogartikel »Als der Whisky im Osten aufging«