Authentischer Rum vs. Mainstream Rum

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Rum wird meistens mit starker Süße, Vanille, Rosinenaromen, Orangen und ähnlichem assoziiert. Doch bei genauerem Hinschauen liegt das nicht immer am Zuckerrohr, welches die Basis für den Rum ist. Leider sind viele Rums, vorallem solche großer Marken, nachträglich starkt gezuckert worden. Teilweise bis zu 40 g Zucker pro Liter werden den Destilatten nachträglich untergemischt. Das macht die Destillate natürlich unheimlich geschmeidig und gefällig, hat aber meist nur nch wenig mit der Stilistik der Brennerei zu tun. Die Zuckerung und Beigabe von Aromaten – ohne, dass es ein Spiced Rum wäre – nimmt den eigentlichen Charakter weg. Für Rum gibt es kaum Regeln, Rum ist sozusagen der Pirat unter den Spirituosen. Oft fehlt die gewünschte Transparenz. Lediglich bei Rhum Agricole u.a. Martinique ist eine Zuckerung ausdrücklich verboten.
Die Grundlage Zuckerrohr beitet zwar eine grundlegende Süße, aber nicht so intensiv wie viele Marken uns vorgauckeln. Die nachträgliche Zuckerung muss nirgend aufgeführt werden. Hier zwei Artikel mit konkreten Werten zu diesem Thema: Zucker im Rum und Capn Jimbos Rum Forum)

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Zucker ist prinzipiell nichts Schädliches und jeder sollte das trinken, was einem schmeckt. Aber man muss auch feststellen, dass das, was Rum ausmacht, damit verfälscht wird. Leider kommen nicht selten noch Zuagben wie Glycerin und/oder Vanillin hinzu. Diese Zugaben sollen die vorhanden Aromen verstärken. Oft kommen dabei Rums heraus, die wie ein Vanille-Karamell-Dessert schmecken. Und nicht wegen der durch die Fasslagerung entstehenden Vanille-Aromen, sondern durch die später zugegebenen Aromen.

Wir sind mittlerweile große Fans des unabhängiegn Abfüller Compagnie des Indes. Florent Beuchet gründet das Unternehmen 2014, um authentischen, sprich unveränderten Rum, einem größeren Publikum näher zubringen. Seine Single Cask Abfüllungen bzw. Small Batches sind nicht gefärbt, nicht kaltfiltriert und nicht nachträglich gezuckert. Lediglich seine Einsteigerblends sind leicht nachträglich gesüßt. Darum empfehlen wir: lasst euch auf authentische und veränderte Rums ein und ihr werdet eine riesige Aromenvielfalt entdecken.

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10 x Rum und jede Menge spannende Geschichten! – Masterclass von Compagnie des Indes

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Compagnie des Indes – ein Name den  ihr euch merken solltet!

Es ist faszinierend, wenn man den Menschen kennenlernen kann, der hinter einer Marke steht, die dich 100% überzeugt. Deshalb waren wir froh, eine Einladung nach Darmstadt bekommen zu haben. Florent Beuchet (Inhaber von Compagnie des Indes) und Philip Riehm (Perola) waren zu Gast bei Dirk James Römer in der Maltbar in Darmstadt und haben absolut leckeres Zeug zum Probieren mitgebracht.

Gestartet sind wir mit verschiedenen Blends. Eine schöne Auswahl der der verschiedenen Rumstile und ideal für Einsteiger oder als „all-Day“ Rum. Spannend wurde es dann bei den Einzelfassabfüllungen. In der Whiskywelt ist das Konzept der unabhängigen Abfüller und Einzelfassabfüllungen bereits vielen bekannt.  Der unabhängige Abfüller ist quasi als Trüffelschwein für uns unterwegs und sucht nach guten Tröpfchen, die er dann unter seiner Marke verkauft. Auch bei Compagnie des Indes wird wert auf absolute Transparenz gelegt, so ist (soweit die Destillerie es zulässt) bekannt aus welcher Destillerie der Rum kommt, wie alt er ist und bei Einzelfassabfüllungen aus welchen Fässern er kommt.

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Die Aromenvielfalt des Rum ist breiter als oft vermutet. In der Regel wird mit Rum Süße, Bittermandel, Weihnachtsgebäck, Orange oder auch Rumrosinen assoziiert. Doch Rum kann viel viel mehr. Gerade, wenn wir uns in die Welt der ungezuckerten und nichtaromatisierten Rums begeben. Es gibt viel zu entdecken!

Faszinierend sind auch die Geschichten rund um die Rum Herstellung. Oder wußtet ihr, dass das Verdünnen des Rums mit Wasser mehrere Monate dauert. Es wird so langsam gemacht, weil durch die Zugabe von Wasser Wärme entsteht. Gibt man das Wasser zu schnell zu, entsteht so viel Wärme, dass Aromen verloren gehen.

Oder auch spannend, dass die letzte verbleibende Destillerie in Guyana, 11 verschiedene Rumarten produziert, weil sie die Brennblasen der mittlerweile geschlossenen Destillerien gekauft hat und so die verschiedenen Sorten erhalten kann. Wir konnten einen Rum aus der Port Mourant Brennblase probieren – echt lecker!

Florent Beuchet hat uns mit seiner Philosophie, seiner sympathischen, lockeren Art und natürlich seinen Produkten mehr als überzeugt. Wir freuen uns auf das was noch kommt. Eine Auswahl von Compagnie des Indes könnt ihr bereits bei uns im Laden finden und probieren.

Bildquelle: Foto 1 von Philip Riehm Perola

NEU: Bonpland Rum – Rouge und Blanc

Um unser Rum-Sortiment zu erweitern haben wir die beiden aussergewöhnlichen Rums aus dem Hause Capulet & Montague aufegnommen. Das Unternehmen, dass sich bereits mit Ferdinands Saar Dry Gin einen Namen gemacht. Die Rums sind Blends und vereinen hervorragende Rums aus verschiedenen Ländern. Dazu kommt die besondere Nachreifung in Weinfässern von Vorzeigeweingütern. 

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Bonpland Rouge VSOP
Dieser körperreiche Blend aus Trinidad, Jamaica, Guyana, Guatemala und Nicaragua erhält sein opulentes Aroma in einer zweiten Reifung von den Pinot Noir-Barrique-Fässern des VDP Weinguts
Friedrich Becker aus der Pfalz. Holz und Tannine zeigen sich perfekt eingebunden mit trockenem Finish am Gaumen. Aromen von Schokolade, Rosine und roten Beerenfrüchten machen ihn zum perfekten Begleiter für kalte Wintertage.

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Bonpland Blanc VSOP
Der Blend aus Trinidad, Jamaica, Guyana, Indonesien, French West Indies und Barbados reift viele Jahre, bevor er seinen letzten Schliff erhält. Ein feiner Anteil von Rhum der französischen Antillen und Batavia Arrak aus Java runden den Blend ab. Der aus Zuckerrohr und roter Reismaische gewonne „Vater des Rums“ stammt aus Indonesien und verleiht unserem Blanc einen besonders cremigen Charakter. In Chardonnay-Barrique-Fässern des VDP Weinguts Bernhard Huber in Baden reift Bondpland Blanc ein zweites Mal um seine einzigartige buttrige Note zu erhalten. Er zeigt sich mild und geschmeidig im Finish. Aromen von Vanille, getrocknetem Steinobst und Orange geben ihm seine elegante Leichtigkeit.

Bonpland Rum reift im Dreiländereck – Deutschland, Luxemburg und Frankreich – auf dem 1824 gegründeten Gutshof der Familie Vallendar. In Weinfässern der besten Güter Deutschlands, wie etwa die VDP Weingüter Friedrich Becker aus der Pfalz oder Bernhard Huber aus Baden. Die ursprünglich in den Fässern gelagerten Spitzen-Burgunder und das raue Klima des Höhenzugs zwischen Saar und Mosel sorgen für die Eigenständigkeit und die Eleganz unserer Rums. Um seinen Charakter zu unterstreichen, verzichten Capulet & Montague gänzlich auf den Zusatz von Zucker und Farbstoffen und unterziehen unseren Rum keiner Kältefiltration. 

Aimé Bonpland
Humboldts Reisegefährte und Freund

Als der Vater von Aimé Bonpland in seinem Weinberg von der Geburt seines Sohnes hörte, stieß er den Freudenschrei „Grace à Dieu, un bon plant!“ (Dank an Gott, eine schöne Pflanze!) aus. Der Vorname Aimé ist ein Sinnbild für die innige Liebe zur Natur und Pflanzenwelt. Der französische Arzt und Naturforscher begab sich 1799 mit Alexander von Humboldt, dem deutschen Kolumbus, auf eine epochale Entdeckungsreise durch Amerika. Den Aufzeichnungen und Entdeckungen Bonplands verdanken wir tausende neuer Pflanzenarten und Tiergattungen.
Bonpland, der die kaiserlichen Gärten von Napoleon pflegte und später als Professor in Argentinien lehrte, fasste seine Erkenntnisse literarisch zusammen. Sein Drang nach neuen Entdeckungen der alten und der neuen Welt machen Aimé Bonpland zum Namenspatron eines Rums, der die größten Schätze ferner Destillerien mit der Kunst alter deutscher Manufakturen verknüpft.