Neues vom Weingut Metzger

metzger-weine-2013

Am Wochenende haben wir das Weingut Metzger wieder besucht. Es war erneut schwer sich nur für einige wenige Weine zu entscheiden, denn lecker sind sie alle. Wir haben uns dann für vier neue Weißweine entschieden.

Der Riesling Welldone ist neu in der 2013er Kollektion des Weingutes und hat uns direkt mit seiner animierenden Frucht-Säurespiel angesprochen. Wirklich gut geraten. Feiner Trinkspaß. Ergänzt wurde er durch eine trockene Scheurebe mit umwerfenen Grapefruit-Aromen, Wahnsinnig erfrischend und man kann nicht genug davon bekommen. Wieder im Sortiment der aromatisch-würzige Blanc de Noir. Ergänzt haben wir dies mit einem restsüßen Gewürztraminer mit feinen Rosenaromen und viel exotischen Früchten sowie einer weichen, fast schon cremigen Süße. Ideal im Sommer oder auch zur Vesperplatte mit Wurst und Käse.

15. Juli: Rosé ist cool! – Weinverkostung

Rosé-Weine sind immer noch verkannt. Sie sind nicht nur etwas für knallharte Kerle, wie es Gerüchte behaupten, sondern für alle ein frischer Sommergenuss. Ein Feuerwerk an Farben und Gerüchen – Die Aromen reichen von intensiven Erdbeer- und Himbeernoten zu dunkler Schokolade und Gewürzen. Die Farben von hellem Rosa bis fast dunklem Rot.

Rosé ist ein idealer Essensbegleiter, als Wein zu mediterranen Gerichten, aber auch zu Salaten, Fisch oder Geflügel. Wir möchten Sie mitnehmen auf eine Reise in die Genusswelt des Rosé und präsentieren Ihnen Weine junger Winzertalente aus Deutschland.
Rosés von Weingut Hinterbichler, Weingut Metzger, Weingut Kiefer, Daniel Aßmuth, Andreas Durst und Weingut Schroth

In der Pause gibt es ein Käsebuffet, zwischen den Weinen reichen wir Weißbrot und stilles Wasser. Bitte sorgen Sie für eine gute »Grundlage« (Essen) vor der Verkostung und eine sichere Heimreise danach. Don’t drink and drive!

Wir bitten um verbindliche Anmeldung via E-Mail oder Telefon: info@die-genussverstaerker.de bzw. 0172. 7771781

Preis 25 Euro inklusive Weine und Pausenbuffet (pro Person)
Ort
die weinstube, Taunusstraße 19, Offenbach
Datum/Uhrzeit 15. Juli 2012, 18 Uhr (Dauer etwa 2,5–3 Stunden)

Impressionen von der Weinverkostung »Rotweine aus Deutschland«

Mit insgesamt sieben Weinen konnten wir bei unseren Gästen die letzten Zweifel über die Qualität von Rotweinen aus Deutschland beseitigen. Die Bandbeite der verkosteten Weine reichte von »Exoten« wie dem Tempranillo vom Weingut Metzger, über reinsortige Weine aus klassischen Rebsorten aus den deutschen Weinbaugebieten bis hin zu Cuvées aus solchen Reben oder aus internationalen Reben und Rebneuzüchtungen wie Cabernet Dorsa.

Unterhaltsam, informativ und genussvoll begleiteten wir unsere Gäste durch den Abend. 

Den Beginn machte ein Wein, den man vermutlich gar nicht bei einer Verkostung mit diesem Thema erwartet hätte. Ein reinsortiger Tempranillo 2009 aus der Pfalz vom Weingut Metzger aus Grünstadt. Was die Hauptrebe der Rioja-Weine ist, wird hier sortenrein vinifiziert. In der Nase erwartete uns Trockenobst, gedörrte Pflaume und Waldfrüchte, im Mund dann wieder diese Fruchtaromen, feine Holztöne und dezente Noten von Leder. In einer Blindverkostung würde man ihn sicherlich nicht auf Anbieb als Wein aus Deutschland identifizieren.

Als Kontrast dazu schenkten wir den Krieger von Daniel Aßmuth aus Bad Dürkheim aus. Hinter dem Schriftzug Krieger – im Graffiti-Design – steckt ein 100 prozentiger Portugieser. Eine Rebsorte deren Ruf durch einfache Schoppenweine etwas gelitten hat. Dass es aber nicht an der Rebsorte liegt, sondern an dem was die Winzer daraus machen, beweist dieser hervorragende Wein. Alles andere als dünn und leer, kommt er mit feinen Holunder-Noten, Wacholder, Rauch und dem Geruch nasser Steine. Im Mund entfaltet sich dann das ausgewogene Spiel der Aromen von Holunder und Waldunterboden, gepaart mit einem gut ausbalancierten Verhältnis von Fruchtsüße und Säure.

Der dritte Wein kam von Phillip Heinz, ebenfalls aus der Pfalz. Vor kurzem haben wir die Männermischung, sein Rotwein-Cuvée aus Portugieser und Dornfelder, erst bei ihm abgeholt. Und mit seinen außergewöhnlichen Sauerkirsch-Noten in Kombination mit Veilchen und Lakritz fand er am Abend gleich Freunde.

Nach der Pause und dem Käse-Buffet, eröffnete der Spätburgunder Orlenberg 2009 vom Weingut Hinterbichler die zweite Runde. In der Nase kommt der gereifte Spätburgunder meine dunkler Frucht, Vanille und ein wenig Lakritz, im Wund verströmt er direkt dichte Wärme.

Nach den ersten vier Pfälzer Weinen begaben wir uns dann in die Region Rheinhessen. Den Anfang macht das kleine Weingut Franz aus Appenheim mit seinem Cuvée aus Frühburgunder und Dornfelder. Es nennt sich Trois Deux, da zwei Weine in drei Fässern reiften. Im Glas wird man empfangen von spannenden Aromen wie Speck, Rauch und schwarzem Pfeffer, die viel dunkle Frucht begleiten. Im Geschmack findet man Veilchen, Nelken und Cassis, dazu kräftige aber herrlich eingebundene Holzaromen.

Für »internationalen Flair« sorgte der Wein der Vinovation Worms, Quintessenz. Vier Winzer aus Worms haben sich zu dieser Koopration zusammengeschlossen, um den Wormser Wein überregional bekannter zu machen. In diesem Cuvée sind in erster Linie Cabrnet Sauvignon und Merlot vereint, je nach Jahrgang kommen etwas Cabernet Mitos, Syrah oder Regent mit hinzu. Neben dunklen Früchten wie Holunder und Brombeere findet man feine Röstaromen, Zimt und Pflaume im Bouquet, im Mund ist er saftig und einnehmend in Kombination mit feinen Holzaromen.

Neben diesen sechs angekündigten Weinen, gab es am Ende für die Gäste noch als Überraschung einen Wein, den wir erst wenige Tage zu vor vom Weinhof Dietrich bekamen. Dem Fortis, einem Cuvée aus Cabernet Dorsa und Merlot. Ein Schluck dieses Weins füllt den Mund voll aus und im Glas strömen einem Brombeere, Cassis, aber auch etwas Bitterorange und der Geruch von Traubenkernen entgegen.

Im Herbst/Winter werden wir sicherlich eine ähnliche Verkostung mit neuen Rotweinen aus deutschen Weinbaugebieten anbieten. Denn noch längst sind nicht alle überzeugt, dass gute Rotweine nicht notwendigerweise aus Spanien, Italien, Frankreich oder Übersee stammen müssen. Bis dahin gibt es alle Weine auch in unserem Verkostungsraum, geöffnet donnerstags und freitags von 15 bis 19 Uhr.

Dazu der Spruch an der Wand der weinstube: »Wir Chaoten haben eine lange Tradition«

Zückt die Steakmesser für die Metzger Weine! Hell Yeah!

Die Familie Metzger baut ihren Wein auf 18 ha in Grünstadt-Asselheim (Pfalz) an, rund 50% sind rote Rebsorten. Ihre Etiketten sind tierisch gut und die Qualitätsstufen dem Namen Metzger würdig.

Zunächst sind wir über den Pink gestolpert. Ein Rosé, den die Tochter Lea Metzger, kreiert hat. Ein leichter Alltagswein, ideal für den Sommer, mit schönen Erdbeeraromen. Nicht trocken, aber auch nicht süß, leicht, aber nicht dünn. Und anstelle der üblichen Rindviecher auf den Etiketten schmückt diesen Rosé ein Schwein, mit der Qualitätsstufe B, also Schweinegänsel. Wobei seine richtige Stärke entwickelte der Wein für unseren Geschmack erst am zweiten Tag.

Die übrigen Weine mit den Rindviechern werden in drei Qualitätsstufen A, B, C angeboten. A steht dabei für die besten Stücke das Filet, B für die mittlere Qualität, das Pastorenstück und die Gutsweine der Kategorie C werden mit der Flanke gekennzeichnet.

Auch der zweite Rosé, ein Merlot, hat es uns angetan, so dass wir gleich einige Flaschen für unseren Verkostungsraum mit bestellt haben. Dabei sollte man sich nicht von der hellen Farbe beeindrucken lassen, dieser Rosé an ordentlich Power dahinter, schöne würzige Aromen, tolles Mundgefühl. Geniales Preis-Leistungs-Verhältnis.

Tempranillo aus der Pfalz? Zugegebener Maßen war ich zu Beginn sehr skeptisch. Muss man eine in Spanien heimische Rebe in der Pfalz anpflanzen? Auf der anderen Seite werden sich durch den Klimawandel, wenn auch erst in den nächsten Jahrzehnten, die typischen Anbaugebiet für bestimmte Reben vermutlich geografisch verschieben. Anderseits wird vermutet, dass der Tempranillo ursprünglich vom Spätburguner abstamme, womit das ganze Projekt nicht mehr so exotisch klingt.

Auf dem Rückenetikett ist noch zu Lesen, dass es sich um einen »Wein aus Versuchsanbau« handelt. Letztendlich hat uns der Wein über die Skepsis hinweggeholfen. Ein voller Rotwein mit einer gelungenen Verbindung von Süße und Tannine. Auch hiervon werden einige, wenige Flaschen  in Offenbach landen.

Wir freuen uns noch weitere Rindviecher vom Weingut Metzger unters Steakmesser zu bekommen und sagen gemeinsam mit Steakknife: Hell Yeah!