21. April: Glen, Glen, Glen – Whiskys aus den Tälern Schottlands

Glenfiddich, Glenlivet, Glen Grant und Glenmorangie gehören sicherlich zu den bekanntesten Whiskys aus Schottland. Aber es gibt noch weitere Glen-Whiskys: Glen Scotia, Glendullan, Glen Ord, Glenallachie, Glendronach, Glen Elgin, Glen Garioch, Glen Moray, Glenburgue, Glen Spey, Glencadam, Glenfarclas, Glenglassaugh, Glen Wyvis, Glengoyne, Glenkinchie, Glenlossie, Glenrothes, Glentauchers, Glenturret.

Die Schottland-Kenner unter Euch werden es schon wissen: „Glen“ ist kein besonderer Single Malt, sondern ist das gälische Wort für Tal. Und die meisten Destillerien sind in Tälern zu finden, denn im Tal ist Wasser und Wasser ist und war vor allem historisch wichtig für die Whiskyproduktion.

Wir werden für das Tasting einige bekannte und weniger bekannte Whiskys aus den schottischen Tälern auswählen. Dabei werden wir auf die bekannten Standardabfüllungen wie gewohnt verzichten und euch mit besonderen Abfüllungen überraschen.

In der Pause gibt es ein Buffet mit verschiedenen Käsen und zwischen den Whiskys reichen wir Weißbrot sowie Wasser. Bitte sorgt für eine gute »Grundlage« (Essen) vor der Verkostung und eine sichere Heimreise danach. Don’t drink and drive!

Wir bitten um verbindliche Anmeldung via E-Mail:
tasting@die-genussverstaerker.de oder direkt im Laden

Preis 65 Euro inklusive Whiskys und Pausenbuffet (pro Person)
Ort Die Genussverstärker, Laden in der Bernardstraße 63a,
Datum/Beginn 21. April, Freitag 20:00 Uhr (Dauer ca. 3 Stunden)
Geeignet für Einsteiger und Fortgeschrittene

Anmerkung: Mindestanmeldezahl 8 Personen, damit das Event stattfindet.

 

Glenmorangie – von Giraffen und Whisky

Nach dem Besuch bei Balblair ging es am gleichen Tag noch zu Glenmorangie. Vom B & B in Tain wählten wir den Fussweg. Direkt an der Straße vorbei nicht unbedingt idyllisch, aber so konnten wir beim Tasting auch alle Whiskys in Ruhe genießen. Die Brennerei liegt direkt am Meer.
Die 1843 gegründete Glenmorangie gehört zu den Brennereien, die in den 60er Jahren in großem Stil begonnen haben sich auf die Single Malt Produktion anstelle der Blends zu konzentrieren. Seit 2004 ging die Brennerei gemeinsam mit Ardbeg in den Besitz von LVHM – Louis Vitton Moet Hennesey.
Glenmorangie gehört vom Produktionsvolumen und der weltweiten Verbreitung, was reine Single-Malt-Produktion angeht zu den Top 5.

Von Giraffen und feinen Spirits
Aber nicht nur das macht die Whiskys so besonders. Allen voran ist es die besondere Bauweise der Brennblasen. Es sind die längsten Brennblasen (über 8 Meter) hoch in Schottland. Durch diese Bauweise können dort sehr eleganten fruchtige und feine Spirits produziert werden. Diese Form gab auch den Anlass dafür, dass die Griaffe das „Wappentier“ der Brennerei wurde. Sieht man die Brennblasen sich mit den langen Hälsen an, weiß man warum.

Als wir da waren, wurde gerade an einem Anbau für ein weiteres paar Pot Stills gearbeitet, so dass in Kürze wohl die Produktion ausgebaut wird.

Aus den »16 Men of Tain«, was noch die Flaschen ziert, sind heute 21 geworden und darunter auch einige Frauen. Dass Glemorangie nicht nur von Männern gemacht wird ist übrigens keine moderne Erscheinung.
Eine Frau hat bereits im 19. Jahrhundert die Geschicke der Brennerei maßgeblich beeinflusste. Ann Matheson leitete ihrem Sohn John die Brennerei Glenmorangie von 1862 bis 1887. Und heute ist zum Beispiel Gillian Macdonald seit 2012 Head of Analytics & Whisky Creation.

Vorreiter des Cask-Finish
Die Whiskys der Standardrange von Glenmorangie reifen zunächst 10 Jahre in ex-Bourbon-Fässern. Der Original kommt mit diesem Alter auch auf die Flasche, die drei weitere lagern jeweils 2 jahre in verschiedenen Fässern, ex-Sherry, ex-Port oder ex-Sauterne-Fässer und sind damit 12 jahre alt. Glenmorangie war ein Vorreiter für so genannte Cask Finish. Anfang der 90er Jahre waren sie es, die den ersten Single Malt mit Sherry-Cask-Finish auf den Markt brachten. Alle Fässer werden maximal zwei mal in der Brennerei verwendet.

Tasting mit dem Destillerie Manager
Nach der obligatorische Führung durch die Destillerie – Fotos waren hier auch wieder keine erlaubt – hatten wir dank unserem Freund, Thomas Zilm, zum damaligen Zeitpunkt noch Brand Ambassador für LVMH in Deutschland, die Möglichkeit für eine besonderes Tasting bekommen. Er sagte nur, man hätte da etwas vorbereitet. nach dem Ende der regulären Tour, wurde uns gesagt, dass wir gleich von Andy abgeholt würden. Dieser Andy stellte sich als Destillerie Manager Andy MacDonald heraus. Mit ihm gingen wir dann ins Warehouse, wo er Proben aus drei Fässern vorbereitet hatte. Dort hatten wir dann u.a. die Möglichkeit einen Original in Fassstärke zu verkosten sowie den großen Bruder des Quinta Ruban – 10 Jahre ex-Bourbon und 7 Jahre Port Cask. Zum niederknien. Und das zeigte mir wieder, dass die Whiskys von Glenmorangie einfach für meinen Geschmack Fassstärke benötigen, denn herunter verdünnt sind sie mir zu perfekt.

Insgesamt setzt mir Glenmorangie als Marke jedoch zu viel auf Luxus und ist mir zuviel Schnickschnack um den Whisky herum. Die Abfüllungen der Destillerie sind in der Regel sehr ausgewogen, elegant, fruchtig und mild. Unabhängige Abfüllungen unter dem Namen Westport sind aber immer eine spannende Entdeckung.

Die „harten“ Fakten
• Standardabfüllungen: Original 10 Jahre, Lasanta 12 Jahre, ex-Sherry-Cask-Finish, Quinta Ruban 12 Jahre, ex-PortCask-Finish, Nectar d’Or 12 Jahre, ex-Sauterne-Cask-Finish
• Jahresproduktion: ca. 6.700.000 Liter Rohalkohol entspricht rund 1 Million Flaschen
• Malz: ungetorftes malz
• 16 Stainless Steel Washbacks mit je 48500 Liter
• je 6 Wash- und Spirit Stills (Washstill 13.000 Liter, Spirit Still 8.200 Liter)
• Fermentationszeit: 52 Stunden

Neue Abfüllungen von Berry Bros. & Rudd im September

Berry Bros. & Rudd haben wir ein paar ganz wunderbare Abfüllungen herausgebracht. Dabei sind neben einem Longmorn aus einem Pomerol Cask und ein Craigellachie aus einem Sauterne Cask, ein sehr ausgefallener Westport.

Westport, das hab ich hier ja schon ab und an erläutert ist ein sogenannter teaspooned Whisky, also zumindest offiziell ein Blended Malt. Das ist jedoch noch nicht das besondere daran. Sondern sein Alter und sein Cask Finish. Er ist immer hin 22 Jahre alt, in Faßstärke abgefüllt und erhielt ein Finish in einem Brandy. Genau genommen in einem Shustov Brandy Cask. Shustov ist in Odessa, also der Ukraine beheimatet. Hat man nicht alle Tage im Glas.

Ursa Major II von Scotch Universe – Whisky für Fans von Toffee, Fudge und Karamell AUSGETRUNKEN

Nach Ursa Major I aus dem Rotwein-Fass, folgt jetzt der zweite Whisky seines Namens. Doch jetzt aus einer reinen ex-Bourbon-Cask-Reifung. Es ist keine großes Geheimnis, dass aller Wahrscheinlichkeit nach, hinter dem namen Ursa Major, Westport und damit Glenmorangie sich verbirgt. Und dieses Mal haben wir den direkten Vergleich, den die Abfüllung von Scotch Universe ist sozusagen der große Bruder des Glenmorangie Original. Jedoch knapp 12,5 Jahre (151 Monate) statt 10 Jahre gereift und in kräftiger Fassstärke mit 60,7 %. Das was dem an und für sich schönen Standard der Brennerei fehlt, hat dieser Ursa Major.

Bereits im Glas kommt ein Schwall von Karamell udn Toffe entgegen, der einen an die Milchkaramellbonbons mit der Kuh erinnert. Diese Aromen finden sich beim Schmecken dann wieder. Wer also auf Butterscotch, Toffee, Fudge und ähnliches steht, der wird diesen Whisky lieben.

Scotch – A Golden Dream: ein filmisches Whiskyvergnügen

Ein Whiskyfilm? Soll so was interessant sein? Bestimmt nur so eine Werbefilm, wie man sie aus Destilelrien kennt! Keineswegs.
Was Andrew Peat – der Mann heißt wirklich so – aus Taiwan hier gedreht hat ist nicht nur das Portrait eines ganz großen Whiskyexperten – Jim Mc Ewan –, sondern auch eine Liebeserklärung an den schottsichen Whisky und die Menschen die ihn produzieren. Der rote faden des Films ist somit einseits das fast 50jährige Wirken von Jim Mc Ewan – Bowmore und Bruichladdich – aber auch die Herstellungsschritte des whiskys und die Beteiligten Menschen

Neben ihm kommen aber noch viele andere bekannte und unbekanntere Menschen zu Wort, wie etwa Dr. Bill Lumsden (Glenmorangie), Georgie Crawford (Lagavulin), Richard Paterson (The Dalmore) oder der Whisky-Experte Charles MacLean. Das spanntenste dabei finde ich gerade ihre Geschichten, vom ersten Whisky, den sie tanken bis hin dazu wie sie am Ende selbst teil dieses Traums wurden, Whisky zu produzieren. Sehr unterhaltsam und dazu tolle Bilder aus Schottland. Dazu den passenden Dram einschenken und es ist ein toller Abend.

Die DVD könnt ihr zur Zeitbei uns für 19,90 Euro bekommen.
In der Box sind noch ein paar Gimmicks wie eine Islay-Whiskykarte, eine Mini-Ausgabe des Highland hero, ein Bruichladdich-KOfferanhänger enthalten, aber das nur neben bei.

Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch (optional)
Bildformat: 16:9
Genre: Dokumentation
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Disc-Type: 1 x DVD 9
Ländercode: 2 PAL
Laufzeit: ca. 85 Minuten