24. Februar: The Spirit of Glasgow (Whisky-Tasting)

Glasgow gilt im Gegensatz zu Edinburgh eher als ehemalige Industriestadt und vermeintlich nicht so besuchenswert. Was den Whisky angeht ist die Stadt aber deutlich interessanter als die historische Hauptstadt Schottlands. Glasgow beheimatet allein mittlerweile drei Whiskysbrennereien mit einer großen Bandbreite an Whiskys. Aber auch unabhängige Abfüller wie The Maltman haben ihren Sitz dort. Compass Box hat der Stadt einen eigenen Blended Whisky gewidmet.

Wir stellen auch die Brennereien Auchentoshan, Clydeside und 1770 Glasgow Distillery vor sowie weitere Whiskys, die für Glasgow stehen.
Von mild bis rauchig ist alles mit dabei und für Einsteiger wie für langjährige Whiskyfans interessant.

In der Pause gibt es ein Buffet mit verschiedenen Käsen und zwischen den Whiskys reichen wir Weißbrot sowie Mineralwasser. Bitte sorgt für eine gute »Grundlage« (Essen) vor der Verkostung und eine sichere Heimreise danach. Don’t drink and drive!

Wir bitten um verbindliche Anmeldung via E-Mail: tasting@die-genussverstaerker.de

Preis 65 Euro inklusive Whiskys und Pausenbuffet (pro Person)
Ort Die Genussverstärker, Laden in der Bernardstraße 63a,
Datum/Beginn 24. Februar, Freitag 20 Uhr (Dauer ca. 3 Stunden)

Anmerkung: Mindestanmeldezahl 8 Personen, damit das Event stattfindet.

Glasgow 1770 Limited Edition Release – Moscatel Finish – Peated

Mit der Gründung der Glasgow Distillery zog 2014 nach mehr als 100 Jahren wieder eine Whiskybrennerei in die schottische Hafenstadt ein. Heute ist die Glasgow Distillery eine von wenigen urbanen Brennereien Schottlands, die sich der Herstellung von Single Malt Whisky widmen. Und zwar unabhängig, innovativ, mit fünf kupfernen Pot Stills aus deutscher Herstellung und feinster schottischer Gerste.

Für die Lowlands ungewöhnlich, brennt die Glasgow Distillery auch Single Malt aus Torfmalz. Das Glasgow 1770 Limited Edition Release – Moscatel Finish zum Beispiel. Die Abfüllung für den deutschen Markt verbrachte ihre finale Reifezeit in einem mit Moscatel vorbelegten Hogshead. Der Süßwein entsteht aus der gleichnamigen Sherrytraube und entwickelt einen hohen Zuckergehalt. Das Ergebnis bei kräftigen 60,5% vol. Cask Strength: üppiger BBQ-Rauch, Tabak, Orangenzeste und Szechuan-Pfeffer.

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Clydeside Stobcross – Neue Brennerei in Glasgow mit ihrem ersten Whisky

Im Jahr 2018 stand ich schon mal in der Brennerei, da gab es jedoch noch keinen Whiskys, lediglich eine Flasche New Make brachte ich aus Glasgow mit. Die neue Brennerei von Tim und Andrew Morrison (den Besitzern von A.D.Rattray) hat jetzt ihren allerersten Single Malt vorgestellt.

Bereits die erste Abfüllung von The Clydeside Distillery überzeugt uns mit ungewöhnlicher Eleganz und Klasse für einen noch so jungen Tropfen.
Ein Lowland Malt erster Güte, dank langer Fermentation, schonendster Destillation mit außergewöhnlich hohen Cut-Points und bestem Wood Management.

Benannt nach der Straße, die einst in Glasgow zum Queens Dock führte und an der heute die Brennerei im ehemaligen Pumpenhaus des Docks ihr Zuhause gefunden hat, präsentiert sich Clydeside Stobcross im auffälligen Design, angelehnt an die maritime Historie der Location seiner Entstehung.

Die Abfüllung erfolgte selbstverständlich unter Verzicht auf eine Kühl-Filtrierung und natürlich gibt es auch keinen Zusatz von Farbstoff, sondern eine natürliche Farbgebung.
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Eine Auswahl hervorragender Bourbon- und Sherry-Fässer bildet das Rezept für die erste Auflage des Clydeside Stobcross, von der wir 1500 Flaschen für den deutschen Markt erhalten haben.
Zukünftige Stobcross-Batches werden sich in ihrer Zusammensetzung leicht verändern und nach und nach ältere Anteile enthalten.

TASTING NOTES
Nase: Erst eine feine Süße mit anklängen tropischer Früchte und florale Noten
Geschmack: elegant, wich, schöne Öligkeit, gelbe Früchte, twas Holz und Würze

Auchentoshan und die dreifach Destillation (Reisebericht)

Auchentoshan war ebenfalls eine Station der Mitarbeiter/innenreise und zwar weil es die einzige ausschließlich dreifach destillierende Brennerei Schottlands ist. Die Brennerei wird zu den Lowlands gezählt und liegt in Alexandria, einem Vorort von Glasgow.

Bis vor wenigen Jahren war es recht still um die Brennerei. Als sie noch zu Morrisson Bowmore gehört, legte die Unternehmensleitung viel mehr wert auf die Islay Brennerei Bowmore. Auchentoshan wurde etwas stiefmütterlich behandelt. So wurde erst 2004 überhaupt ein Visitor Center eingerichtet. Damals wurde gerade mal etwa 500.000 Liter im jahr destilliert. Mittlerweile hat sich allein n den letzten zwei Jahren der Anteil an verkafuten Flaschen um 60 %, auf 1,4 Millionen, gesteigert.

Dabei hat sie bereits eine lange Geschichte. Sie wurde 1817 gegründet, noch unter dem Namen Duntocher Distillery. Durch den Verkauf im Jahr 1834 bekam sie ihren heutigen Namen. 1941 wurde die Brennerei und Warehouses durch einen Luftangriff der Nazi-Luftwaffe stark zerstört. In den 60 Jahren wurde die brennerei wie einige andere in Schottland von Brauereien betrieben, unter anderem von dem Unternehmen Tennent’s, welches heute noch aus viele Zapfhähnen schottischer Pubs strömt.

Die normale Tour ist klassisch wie man es schon aus anderen Brennereien kennt.man durchläuft die verschiedenen Produktionsschritte. Das schöne hier, man kann über all fotografieren, ausser in den Warehouses. Also ganz andersherum als in anderen Brennereien. Da merkt man schnell, dass es da im seltenstens Falle darum geht Explosionen durch elektrische Geräte wie Handy und Kameras zu verhindern.

Mashtun mit Kupferdeckel


Innenleben der leeren Mashtun

Das spannenste war sicherlich die dreifache Destillation und die drei Proben, die das Ergebnis jeden einzelnen Brennvorgangs abbilden. Üblicherweise wird in Schottland lediglich zweifach destilliert.

Wir durften auch an allen dreien riechen und da weiß man schnell, warum man die ersten beiden Durchläufe noch nicht ins Fass füllt. Das Grün entsteht übrigens durch das Kupfer der Brennblasen, erst nach durch mehrmaliges destillieren wird der Spirit immer klarer. Der New Make hat durch die dreifache Destillation einen höheren Alkohol als üblich und liegt bei 81 %. Aber bevor er ins Fass kommt wird er auch üblicherweise auf 63,5 Vol % herunter verdünnt.

Ebenfalls eher unüblich ist bei einer Brennerei in dieser Größenordnung, dass die gesamte Produktion für Single Malts verwendet wird und keine Blends bedient werden.

Am Ende gab es dann einen Dram und, was ich eher unnötig fand einen Cocktail mit Whisky, Bier und Zitronensaft. Immerhin hübsch serviert in der kleinen E-Mail-Tasse, die man auch mitnehmen durfte.


Der Distillery Cask durfte dann natürlich auch noch mit und wird in einem der nächsten Tastings verkostet.

Die »harten« Fakten:
• Aktuelle Abfüllungen: American oak 12 Yers, Three Woods, 18 Years,
21 Years, Blood Oak, Noble Oak (24 Years), Bartenders malt
• Produktionsmenge: 1,75 Millionen Liter
• Mashtun: 1 x Stainless Steel mit Kupferdeckel
• Washbacks: 4 x Oregon Pine, 4 x Stainless Steal jeweils 38,000 l
• Brennblasen: 3 Brennblasen für dreifache Destillation
• Fermentation: 50 bis 120 Stunden


Washbacks


The Spirit Safe


Warehouse

Fotos u.a. Berit Abel und LP

Crossbill Gin – weniger ist mehr

Das Besondere am Crossbill Gin ist, dass er in Zeiten, in denen teilweise eine möglichst große Zahl an exotischen Botanicals die Ginwelt bestimmt, er nur mit zwei Botanicals auskommt: Wacholder und Hagebutte.

Beide werden im Cairngorm Nationalpark in den schottischen Highlands
gepflückt. Sie werden danach jedoch nicht getrocknet, sondern schockgefroren, um dann quasi frisch weiterverarbeitet zu werden. Damit ist der Crossbill ein Full Scottish Gin. Die Brennerei von Jonathan Engels liegt in Glasgow und destilliert dort in einer kleinen 150 Liter Pot Still.

Vor dem Hintergrund von »nur« zwei Botanicals, erwartet man vermutlich nicht diese Komplexität an Aromen. Natürlich dominiert der Wacholder – es ist ja auch ein Gin – aber auch viele fruchtige Noten, die man gar nicht genau beschreiben kann. Im Mund ist er sehr weich und cremig und daher auch sehr gut zum pur genießen geeignet. Voluminös, geradeaus, fruchtig und ohne Schnick-Schnack.