Rostocker Hafenrum Edition 2021 Sauternes Cask Finish

Er wurde ja schon sehnlichst erwartet und wie gewünscht schicken wir ihn nun noch vor Weihnachten ins Rennen. Aber bevor er in die edle Flasche kam, hat er 3 Jahre auf Jamaika im Bourbonfass (Tropical Ageing) zugebracht, um dann nochmals 41 Monate bei uns an der Ostsee (Continental Ageing) im Sauternes-Fass (Süßwein aus dem Bordeaux) zu ruhen.

In der Nase schon ein spannendem Spiel von Frucht und Holz und einer zarten Spur von Kräutern und Tee, die dann von einer Honignote elegant abgelöst wird. In der Folge gibt sich ein zarter Hauch von überreifer Banane mit Vanillesauce die Ehre. Unterschwellig macht sich auch etwas grüne Banane und Schokolade bemerkbar.
Der Auftakt am Gaumen ist einladend und weich mit einer schönen aromatischen Breitseite von dunklem Kräuterhonig. Diese Noten treibt ein Duo von Holznoten und Fruchtanklängen, welches an saure Drops erinnert, vor sich her, um dann vom holzigen Paukenschlag der 52% Alkohhol wachgerüttelt zu werden.
Danach entspannt sich die Lage am Gaumen und der edle dunkle Honig balsamiert die Zunge. Der Nachhall ist intensiv mit einer anhaltenden Fülle von Aromen, welche von Gewürzaspekten begleitet werden. Mit dem Hafenrum steht ein wahrer Seebär mit großer Vielfalt und einem großen Reichtum von würzigem Honig im Glas.

Der Rum ist weder gesüßt noch gefärbt.

In unserem Online-Shop erhältlich >>>

Rostocker Hafenrum: Jamaika Rum Banyuls Cask Finish

Unsere Kolleg/innen von der Weinhandlung Schollenberger haben uns ein paar Flaschen ihres neuen Rum aus dem Rostocker Hafen geschickt. Ein Jamaika Rum, gefinished in einem Banyuls Fass. Banyuls ist eine kleine französische Stadt nahe der spanischen Grenze am Mittelmeer und berühmt für ihre Süßweine, eben die Banyuls. Vor einige Jahren war ich schon mal in der Weingegend, daher auch ein paar Fotos dazu, denn nach Jamaika hab ich es leider noch nicht geschafft. Abgefüllt mit kräftigen 57 Vol %. 444 Flaschen wurden abgefüllt und wurden per Hand nummeriert.

Dieser Rum reifte für drei Jahre in tropischem Klima auf Jamaika in ex-Bourbon-Fässern, um dann weitere 25 Monate in einem Banyuls-Fass in Mecklenburg an der Ostseeküste seine Vollendung zu erfahren. Destilliert wurde er in einer kupfernen Pot Still in St. Catherine auf Jamaika. Die Brennerei darf nicht genannt werden, aber wer sich etwas mit Destillerien auskennt, findet schnell heraus woher der Rum stammt.

In der Nase Aromen von Tee und Zitrusschalen mit typischen Noten von Jamaikarum, am Gaumen Karamell und Trockenfrüchte mit Anspielungen von Schokolade und geschmeidigen Süßweinnoten, stämmig und kraftvoll mit einem weichen, warmen Herz.

Der Rum ist nicht gesüßt oder aromatisiert, nicht kühlgefiltert oder gefärbt.

Zu kaufen gibt es ihm in unserem Online-Shop, so lange er vorrätig ist. Ist eben ein Single Cask.

Ginhead – Straight Ahead Gin

Gin ist trotz aller neuen modischen Entwicklungen mit allerhand exotischen Früchten und Aromen doch vor allem ein Destillat, das vom Wacholder geprägt ist und Straight ahead also gerade aus ist der Ginhead.

»Geprägt durch eine zarte Süße mit würzigen Anspielungen und der Essenz von Rosenblättern ist er auch pur ein großartiges Erlebnis. Die Vielfalt seiner Aromen wird geprägt von Kamille, Kümmel, Kubebenpfeffer, Holunder, Zitronen- und Orangenschalen, Iris-Wurzeln, Anspielungen von Zitronengas und grüner Gurke, einer Prise Piment und nicht zuletzt von Wacholder.« So schreibe die Macher selbst darüber.

In der Nase zunächst fast etwas alkoholisch und nur Wacholder, der durchkommt, trotz geringen 41 Vol %. Im Mund dann aber überraschend geschmeidig und weich mit einer leichten Süße und einer tollen öligen Textur wie ein Trojan Ska Song.

Pur und in Zimmertemperatur fand ich ihn am besten, mit Kühlstein kommt die Schärfe des Piment etwas stärker heraus und die floralen Noten treten in den Hintergrund.
Ein klassisches nicht zu trockenes Indian Tonic passt gut dazu, aber vorsichtig, nicht zu viel Tonic, denn es heißt ja Gin Tonic und nicht Tonic Gin.


Da ich kein Freund von Eis im Gin bin, mag ich Kühlsteine oder diese farblich passenden Kühlbälle. Der Gin wird gekühlt ohne dass er unkontrolliert verwässert.

Und das ganze zu einem tollen Preis-Leistunsg-Verhältnis. Der Ginhead kommt nämlich in einer 1-Liter-Flasche und das zu einem Preis, den sonst Gins aus Deutschland in der Halb-Liter-Flasche kosten. Es gibt ihn aber auch in 200 ml Flaschen.

Kommt vorbei hört dazu etwas Ska Musik und probiert bei uns im laden, ihr werdet ihn mögen, gleich ob Rude Girl, Rude Boy oder einfach nur Ginhead.

Wo kommt der Gin her?
Er kommt von unseren Kolleg/innen aus Bad Doberan aus Mecklenburg Vorpommern, vom Getränkekombinat Schollenberger. Als ich mit Frank Schollenberger telefonierte meinte er, er wolle den Gin gar nicht groß in Onlineshops haben, sondern lieber in kleinen ausgesuchten Läden. Und meinte: »Ihr seid ja ähnlich bekloppt wie wir, das passt.« Und ja neben der Liebe für Wein, Whisky, Gin, Rum und Genuss im allgemeinen ist uns eine weitere Liebe gemeinsam, der Fußball. Und für uns beide ist es kein Problem, dass des einen Herz für Hansa Rostock und des anderen für den FC St. Pauli schlägt – ganz nach dem Motto: All Colours are beautiful

Was hat es mit dem Namen auf sich?
In einem der wenigen Blogbeiträge im Netz heißt es dazu etwas diffus: »Interessant finden wir den Namen in Bezug auf die Herkunft. Ob da ein Wortspiel zu einem ähnlich klingenden Wort eingeflossen ist, spekulieren wir immer noch.« (Quelle: Gin-Nerds)

Dabei ist die Sache doch eindeutig und man muss da nicht herum eiern. Ja, es ist es Anspielung auf Gin und Skinheads. Darauf deutet auch der Trojan Helmet hin. Ursprünglich das Symbol das britischen Ska Labels Trojan, welches gerade seinen 50 Geburtstag feiert, aber heute als Symbol für die traditionelle Skinhead Bewegung steht. Ska, Reggae und Rocksteady waren und sind die Musik der Skindheads. Damit sind nicht Rassisten und Nazis gemeint (die von den echten Skinheads auch verächtlich Boneheads genannt werden), die sich den Kppf rasieren, sondern eine Jugendkultur aus England. Als weiße proletarische Jugendlichen und junge jamaikanische Einwanderer zusammen feierten, tanzten und trank. Ein Jugendkultur, die zunächst unpolitisch war aber multikuluturell.
Don Letts, Sohn jamaikanischer Einwanderer und vielseitig seit Jahrzenten in der Punk und Ska Community aktiv, sagt dazu:
»Dass sich weiße Skins und schwarze Rude Boys, wie ich einer war, mehrheitlich immer gut vertragen haben, war nie gut genug für eine Schlagzeile.« (Quelle: Welt)

Mehr dazu im ganz passable Artikel der Welt »Als Skinheads die Migranten integrierten«

Hier etwas zum Reinhören in Skinhead Musik.