Riesling von der Mosel kenne ich vor allem aus meiner Jugend, da mein Vater neben Weinen aus Frankreich schon immer Riesling von der Mosel favorisierte. Vor kurzem haben wir dann drei Rieslinge aus Kobern von der Gerlachs Mühle zur Probe bekommen. Neugierig geworden bin ich darauf, wie so häufig, zunächst übers Etikett. – der Grafikdesigner in mir.
Anstoß war deer Dangerous Riesling, auf dessen Etikett unter einem eher lustig anmutenden Totenschädel nicht Knochen, sondern zwei Weinflaschen sich kreuzen. Martin Gerlach will damit auf humorvolle weise die Reglementierung alkoholischer Getränke karikieren.
Dangerous Riesling? Also vorsichtig herangetastet und überrascht, kein stechender Geruch, keine beißenden Chemikalien-Schwaden, sondern filigrane Riesling-Aromen. Schon fast etwas brav wirkend. Aber dann im Mund eine Granate, die mich an Apfel- und Brinenspalten mit Steinsalz bestreut erinnern ließ. Die minerlaisch-steinige Aromatik rührt von den Schieferterrassen auf denen die Reben wachsen. Auch die beiden anderen Riesling »Stehkragen« und »Backes« 2011 sind gefährlich, weil im positiven Sinne süffig und mit geringem Trinkwiderstand ausgestatte, aber mit ihrer feinen Mineralik dann doch sehr charaktervoll. Ausgezeichnetes Preis-Genuss-Verhältnis.
Dazu von den Kolumbianern »Doctor Krapula« den Song Mister Danger: