Weine von Daniel Aßmuth jetzt im Gault Millau ausgezeichnet!

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Vor drei Jahren begannen wir mit dem Projekt Genussverstärker und nach kurzer Zeit legten wir unseren Schwerpunkt auf Weine junger Winzertalente aus Deutschland. Einer der ersten Winzer, den wir in unser Sortiment aufnahmen war Daniel Aßmuth aus Bad Dürkheim. Jetzt können wir im gratulieren, denn der Weinführer Gault Millau hat Daniel und seine Weine mit einer Traube ausgezeichnet. Da hatten wir wohl ein gutes Näschen. Mittlerweile sind seine Weine übrigens auch Bioland zertifiziert.

Vor etwa einem Jahr schrieben wir das was bis heute Gültigkeit hat:

»Daniel Aßmuth war der erste Winzer von dem wir Weine für unsere Verkostungen bezogen und in sofern auch symptomatisch für die Art von Winzern, die wir suchen und deren Weine wir in unserem Sortiment anbieten. Weine abseits des Mainstreams, die es nicht im Discounter und auch nicht beim Fachhändler an jeder Ecke gibt. Authentische Weine abseits von großen Namen und Labels. Weine, die das Terroir und die Philosophie des Winzers widerspiegeln.

Daniel bewirtschaftet zur Zeit rund zweieinhalb Hektar an Reben in Bad Dürkheim, die Hälfte davon etwa mit Riesling. Seine Weine kann man problemlos als Old School bezeichnen, nicht nur weil er seine Weine biologisch und naturnah anbaut, sondern auch weil seine Weine ihre liebenswerten Ecken und Kanten haben. Es sind Weine, die nicht »weichgespült« und so lange verändert wurden bis ein mehr oder weniger auswechselbarer Geschmack entsteht. Sei es der Basis-Riesling oder seine Lagenrieslinge, sie alle sind Charakterweine. Er verzichtet nahezu vollständig darauf die Weine in größerem Umfang zu entsäuern oder zu verändern. Damit behält jeder Jahrgang und jede Lage seine typische Note.«

 

Auf eine Reise zu den Weinen von Werther-Windisch

Noch gelten die Weine als Geheimtipp, aber auf Grund der hervorragenden Qualität, die immer mehr Leute zu schätzen wissen, wird dies nicht mehr lange so bleiben. Ich rede über die Weine des Weingut Werther-Windisch.

Maßgebich für diesen Qualitätsschub ist Jens Windisch. 2006 startete er seine Ausbildung mit Stationen in Neuseeland (Johner Estate), Deutschland (DLR Oppenheim, Weingut Gröhl/Weinolsheim, Weingut Wagner-Stempel/Siefersheim) und absolviert derzeit sein Studium in Geisenheim.

In den Mommenheimer, Harxheimer und Selzener Weinbergen wachsen bei Werther-Windisch zu 90% weiße Rebsorten. Der Silvaner als Hauptanteil wird schon seit Generationen im Betrieb gepflegt und Jens führt dies mit großem Enthusiasmus weiter. Er zeigt mit seinen Silvaner, gleich ob Gutswein, Ortswein oder Lagenwein, dass die Rebsorte zu Großem fähig ist, sofern man sie in die richtigen Hände gibt. Weißburgunder und Riesling sowie Gewürztraminer runden die derzeitige Weißweinpalette ab. Gerade 10% sind rote Rebsorten, Portugieser und Spätburgunder.
Da die Parzellen recht stark verteitl sind, hat Jens Windisch seine Ortsweine under dem Längengrad 8°14' E zusammengefasst.

Dass hier zu einem hervorragenden Preis-Genuss-Verhältnis tolle Weine zu finden sind spricht sich eben auch herum, so dass das Weingut nun im Gault Millau mit der ersten Traube ausgezeichnet. Wir haben Jens im Sommer im Weingut besucht und hatten alle Mühe uns zu entscheiden welche Weine wir für unser Sortiment auszuwählen. Denn alle sind aromatisch und sorgen für ein großes Trinkvergnügen.

Beim Weißburgunder haben wir uns für den Guts und den Ortswein entschieden.
Selbst 2011 hat der Weißburgunder geschmeidige 12 % Alkohol und ist ein leichter Essensbegleiter für Terrinen und gedünsteten Fisch. Die Zitrus-Aromen, feine Säure und etwas Restsüße schaffen einen leichten Weingenuss.
Der Ortswein reifte im großen Halbstückfass und ist geprägt von mehr Schmelz, etwas kräftiger und kann es somit mit dunkleren Soßen aufnehmen. Reife, gelbe Früchte im Geruch, während im Mund leichte xotische Früchte dominieren. Dazu ganz dezente Holzaromen, eine große Dichte und Länge mit einer Prise salziger Mineralität.

Der Basis-Riesling hat viele Fruchtaromen von Zitrus und Litschi, frische Säure lassen ihn gut mit Geflügelgerichten harmonisieren, während sein größerer Bruder mit teilweiser Spontanvergärung anspruchsvoller ist. Für die einen vielleicht bereits ein Freak-Wein, für die anderen ein Wein, der einen über ein Abend begleitet und sich nach und nach entfaltet. Reife Frucht gepaart mit Kräuteraromen, machen einen vibrirenden und gehaltvollen Riesling mit guter Länge und gehaltvoller Minerlaik.

Zusätzlich haben wir uns für den Silvaner Ortswein entschieden. Zunächst etwas erdig und hefige Aromen, dann aber auch reife gelbe Früchte, im Mund mit kräftiger Mineralität, dicht und verspielt in den Aromen zu gleich und eine wunderbare Länge. Ein Wein von dem man nicht genug bekommen kann.

Auch für das Desssert oder die Käseplatte bietet das Weingut einen wohlschmeckenden Begleiter: Gewürztraminer Auslese
Hoch konzentrierte, reife Frucht, Rosenduft, Honig in der Nase und im Mund sehr cremig, exotische Früchte wie Ananas. Trotzdem nicht überladen und über süß, sondern eine frische Säure sorgt für eine tolle Balance.

Als Soundtrack für die Weine empfehle ich diesesmal die groovigen Neonschwarz mit »On a Journey« und im Video taucht auch kurz eine Flasche Wein auf:

 

Die aktuellen »Gault Millau« und »Eichelmann«

Vor ein paar Tagen wurde ich von einem Winzer gefragt, wie ich zum Sinn und Zweck von Weinführern stehe und er als Winzer seine Weine dort zur Probe einschicken müsse. Es ist sicherlich kein Muss, es ist jedoch eine weitere Möglichkeit für seine Qualitäten zu werben. Er entgegnete, dass der Geschmack der Konsumenten und nicht Punktezahl oder ähnliches ausschlaggebend seien. Das stimmt natürlich, aber der interessierte Weinfreund könnte natürlich beim Lesen eines Weinführers ebenso auf den Winzer aufmerksam werden wie ein Fachhändler und dank eines solchen Eintrages kann man seine Bekanntheit vergrößern.

Ich selbst nutze beide in Deutschland gängigen Weinführer, den »Gault Millau« (GM) ebenso wie den »Eichelmann«, als Orientierung. Mehr kann und muss so ein Weinführer meiner Meinung nach nicht sein. Wer allein nach Punktezahleb, Anzahl von Trauben einkauft also sich nicht nach seinem geschmack richtet, sondern nach Auszeicnungen, Namen oder Labels geht, dem kann letzlich eh nicht helfen.

Ich möchte an dieser Stelle keinen ausführlichen Vergleich der beiden Weinführer ziehen, aber trotzem ein paar Dinge dazu anmerken.

Das wichtigste vorab. Bei der Verkostung des GM werden die Weine nicht blind verkostet und bewertet, sondern die verkoster sehen welchen Wein sie trinken. Dass Name des Winzers und sein Renomée keinerlei Auswirkung auf die Bewertung haben wird vielfach zu recht bezweifelt.

Seit der Ausgabe für 2013 wird der GM nur als Broschur veröffentlicht, leider hat man das damit veränderte Aufschlagverhalten nicht beim Layout berücksichtigt. Er lässt sich damit wesentlich schlechter lesen, da Teile der Beiträge im Bund verschwinden. Dazu kommt aber ein gleichbleibender Preis.

Einen Blick auf das Etikett, wie beim GM, wäre für mich beim Eichelnab eine gute Ergänzung.

Auch wenn letztlich der eigene Geschmack zählt, freut es uns, wenn Winzer deren Weine wir im Sortiment führen auch von anderen positiv erwähnt werden. Anderseits kommt es höchst selten vor, dass unsere Kunden fragen wieviel Trauben der Winzer X oder weiviele Punkte der Wein Y bekommen hat.

Aber hier einfach mal den Überblick über die Winzer, deren Weine wir in unserem Laden führen. Da nicht alle Winzer bei beiden Weinführern Wein einreichen, ist das Aufführen in einem abr keine Erwähnung in dem anderen kein Indiz dafür, dass die Weine dort schlechter bewertet worden wären und nicht aufgeführt würden

Gault Millau (Anerkennde Erwähnung, 1-5 Trauben)
Anerkennende Erwähnung:
Weingut Schroth, Weingut Kiefer, Weingut Uwe Spies/David Spies, Weingut Franz
Eine Traube: Weingut Metzger, Weingut Pfirmann, Weingut Knewitz, Weingut Lothar Kettern, Weingut Werther-Windisch
Drei Trauben: Weingut Lubentiushof

Eichelmann (1-5 Sterne)
1 Stern:
Daniel Aßmuth, Weingut Hinterbichler, Weingut Uwe Spies/David Spies, Weingut Werther-Windisch
1,5-2 Sterne: Stefan Meyer, Weingut Knewitz, Weingut Lothar Kettern
3 Sterne: Weingut Pfirmann
4 Sterne: Weingut Lubentiushof

David Spies – Senkrechtstarter aus Rheinhessen

An einem kalten, aber sonnigen Tag Anfang Februar fuhren wir zum Weingut Uwe Spies nach Dittelsheim-Heßloch, um uns mit dem Junior, David, zu treffen und einige Weine, die wir bereits vorab probiert hatten für unseren Verkostungsraum abzuholen. David gehört zur jungen aufstrebenden Winzer-Community in Rheinhessen, zwar noch nicht so bekannt, aber das wird sich sicherlich auf Grund der Qualität der Weine sehr bald ändern.

Wenn man die Liste der Auszeichnungen für seine Weine liest würde man nicht meinen, dass er gerade erst seine Ausbildung beendet und sein Studium in Geisenheim begonnen hat. Neben einer Empfehlung im Gault & Millau 2012, ist er Europameister 2011 der Europameisterschaft der Weinbauschulen, sein Dittelsheimer Rielsing gewann in der Kategorie, trockene Weine bis 6,50 Euro den Twitter Wine Award 2011, und der Grauburgunder bei einer Experten-Verkostung der Zeitschrift Focus in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wein-Institut unter die besten zehn Grauburgunder gewählt wurde.

Im großen Probeaum konnten wir einige Fassproben des neuen Jahrgangs probieren. Und der Silvaner Pfaffenmütze sowie die Rieslinge werden wieder hervorragend werden. Interessant sind die Bodenquerschnitte der einzelnen Lagen, die dort zu sehen sind.
Doch zunächst zu den Weinen aus dem Jahrgang 2010.

 

Der Silvaner Pfaffenmütze ist ein Lagenwein, der im Bouquet zunächst nur zarte Apfelaromen aufweis und im Hintergrund eine ganz dezente rauchige Note mitbringt. Im Mund ist er sehr saftig und kombiniert Apfelmus mit ein wenig weißem Pfeffer. Benjamin Gillert vom Alten Rathaus in Oestrich-Winkel empfiehlt im Rahmen des Video-Projektes drunkendinner dazu: Kürbissalat mit Walnuss, Weiskohl, Kokosmilch & Bacon. Hier bekommt man eine hervorragenden Silvaner zu kleinem Preis.

Die beiden Riesling-Weine, Dittelsheim Riesling (Ortswein) und Riesling Geiersberg sind ebenfalls ein positive Überraschung bei der Verkostung gewesen. Während der der Dittelsheimer eine sehr typische Nase von Apfel, Zitrus- und etwas Litschi besitzt und im Mund eine frische, animierende Säure zeigt, ist der Geiersberg Riesling extrem eigenständig. Er braucht zwar etwas Zeit an der Luft, aber dann ist man überrascht vom Bucket mit einer Melange aus Melone, Sternfrucht, Kräuter der Provence und floralen Noten. Im Mund ganz viel Apfel, wieder Kräuter und ein weiches Mundgefühl. Vom Geiersberg konnten wir die letzten 12 Flaschen »retten« und sind nun bei uns im Verkostungsraum erhältlich.

Der Grauburgunder ist eine Spätlese und auch hier wieder ein hervorragendes Preis-Genuss-Verhältnis. Auch ihm sollte man Zeit gönnen, um sich im Glas zu entwickeln. Zunächst ist er noch etwas zurückhaltend, wenn man aber die Geduld aufbringt, bekommt man einen kräftige, mineralische Würze, feine Fruchtsüße und etwas Brioche-Teig-Aromen.

Den Abschluss der Verkostung machte die Auslese von der Scheurebe. Sie stammt von der Lage Westhofener Brunnenhäusschen und die Reben stehen größtenteils auf Kalkstein. Heraus kamen gerade mal 100 Flaschen, die es aber in sich haben. In der Nase hat man zunächst exotische Früchte und eine Brise Chili. Im Mund dominiert zwar die Süße, aber immer noch mit genügend frischer Säure und im Abgang gesellt sich noch mal etwas Zitrus-Aromatik dazu. Auch hiervon konnten wir die letzten Flaschen des Jahrgangs nach dem Besuch in den Kofferraum packen.

Hier wächst eine hervorragende Qualität heran – »Roots to Grow« von Stefanie Heinzmann und Gentleman als Soundtrack.