Geschenkset mit zwei Whiskygläsern – Kilchoman Machir Bay

kilochman-gift-pack-geschenk-set-whisky

Für viele Freunde torf-rauchiger Whiskys ist der Machir Bay der noch jungen Destillerie von Islay bereits ein Geheimtipp. Wer Ardbeg mag, wird ihn zu schätzen wissen.
Jetzt haben wir ihn in der edlen Geschenkbox im Set mit zwei Gläsern mit graviertem Logo der Destillerie.

Zur Verwendung kam fünf- und sechsjähriger Single Malt (schwer getorft, 50ppm), der in Bourbon Barrels und Oloroso Sherry Butts reifte.
Natürlich wird auch Machir Bay 2014 in Premium-Qualität abgefüllt – herabgesetzt auf 46% Vol. mit Islay-Quellwasser, ohne Kühlfiltrierung und in natural colour – ein Standard bei Kilchoman Distillery.

Nase starke Torfraucharomen kombiniert mit Zitrus Apfelkompott
Mund Feine Süße und Vanielle ergänzen die Raucharomen zu einem Geschmackserlebnis.
Abgang Der Machir Bay bleibt im Mund lange mit einem leicht öligen Charakter

machir-bay
Dieser Strand ist übrigens der Namensgeber der Abfüllung. Er liegt unweit der Farmdestillerie Kilchoman auf Islay.

Gin Sul – Gin mit dem Lebensgefühl Portugals

gin-sul

Seit kurzem haben wir unser Wein- und Whiskysortiment um einige Gins erweitert. Neben Gins aus England oder von schottischen Whiskydestillerien haben wir mit dem »Gin Sul« aus Altona den ersten deutschen Gin im Regal stehen. Äh, nein portugiesisch oder deutsch-portugiesisch? Letztlich ist das gleich, denn der in der Altonaer Spitituosendestillerie produziert Gin zieht einen schnell in seinen Bann, auch wenn man noch nie in Portugal war. Denn dort entstand die Idee dazu, wie Stephan Grabe erzählt:

»Alles began mit Dona Alices gegrilltem Bacalhau. In einem zur Adega umgebauten Schuppen am Rande Lissabons wurde ich vor vielen Jahren mit der Lusophilie infiziert – der Liebe zu Portugal und seinen Menschen.  Ich bereiste das Land, begann in Bars mit Händen und Füßen die Sprache zu lernen und pendelte eines Tages zwischen Hamburg und dem Süden Portugals.
Die raue Atlantikküste war nicht nur wunderschön, sondern bot auch die perfekte Kulisse für gepflegte 5-Uhr Gin Tonics – meine zweite Leidenschaft. So entstand am Strand von Odeceixe vor zwei Jahren die Idee zu einem portugiesisch inspirierten Gin, der die Düfte und Geschmäcker des Südens einfangen sollte – selbstverständlich ohne die des Bacalhaus.
Ich hing meinen Job an den Nagel, kratzte meine Ersparnisse zusammen und erlernte bei einem jungen Destillateur die Fertigkeiten des Brennens. Im Spätsommer begannen die Umbauarbeiten in der ehemaligen Tischlerei und schon wenige Monate später floss das erste Wacholderdestillat in die Edelstahlkannen.«

Der besondere südländische Duft und Geschmack des »Gin Sul« kommt von den Zitronen aus Gärten der Westalgarve sowie anderen Botanicals, allen voran der Zistrose. Ein Strauch, der in Portugal zwischen den Wacholderbüschen wächst.

Der Gin wird in einer sehr kleinen, gerade mal 100 Liter fassenden Destillieranlage produziert. Stephan Grabe sagt: »Wir destillieren bewusst sehr langsam und in kleinen Durchgängen, um den Aromen Platz zur Entfaltung zu bieten. Auf ihrem Weg in das Geistrohr müssen sich alle Alkoholdämpfe durch den sog. Anisateur kämpfen, einen Geistkorb, der bspw. bei der Destillation unseres Gins mit frischen Zitronenschalen, Rosmarinzweigen und Rosenblättern befüllt wird.«

Und wie schmeckt er nun?
Öffnet man die Flasche das erste Mal und riecht daran strömen einem süße, zitrusfruchtige Schwaden entgegen. Die Süße hat aber auch etwas harziges, leicht rauchiges. Aber man merkt schnell, da ist destillierter Sommer in der Flasche.
Im Mund ist er sehr ölig und samtig. Hier wird die Süße kombiniert mit dem klassischen Wacholdernote, etwas Orange, Kräuter wie Rosmarin und ein Hauch von Vanille. Trotz der Süße zeigt sich im Abgang die leichte Bitterkeit eines klassischen Gin.
Vielleicht nichts für puristische Liebhaber von Gin, aber ein spannendes Experiment, das gerade für Einsteiger sehr interessant sein wird, um sich dieser Spirituose zu nähern.

Und die Frage nach dem passenden Tonic Water, würde ich hier auf jeden Fall damit beantworten, dass man ihn am besten pur trinkt, höchstens mit einem Spritzer Soda Water ergänzt.

Und es gibt ihn natürlich bei uns im Laden in der Bernardstraße 63a am Goetheplatz in Offenbach.

Spirits & Letters bei Ligatura in Saarbrücken

spirits-and-letters-impressionen4

Anfang April haben wir bei unseren Freunden von Ligatura – Co-Working-Space in Saarbrücken – eine besondere Premiere gefeiert. Dort haben wir eine Whiskyverkostung kombiniert mit einem Vortrag über Typografie von Whiskys. Dabei stellten wir neben fünf Whiskys auch typografische Fundstücke aus den von uns besuchten schottischen Destillerien vor sowie das Etiketten- und Verpackungsdesign verschiedener Destillerien. Dabei gingen wir auch auf aktuelle Redesigns ein und zeigten wie Whiskyverpackungen aus früheren Jahrzehnten. Auch die Gäste, die die nicht aus der Designbranche kamen, fanden diesen Einblick in die visuelle und geschmackliche Welt schottischer Whiskys interessant. Nach diesem Debut werden wir diese Vortrag auch gerne noch einmal wiederholen. Und dadurch angeregt arbeiten wir an einem Vortrag mit Verkostung zum Thema Wein und Design. Sicherlich wird es auch nicht der letzte Besuch bei Ligatura gewesen sein.

spirits-and-letters-impressionen5 
 

spirits-and-letters-impressionen3
 

spirits-and-letters-impressionen2
 

spirits-and-letters-impressionen1
 

Reisebericht: Kilchoman Destillerie

Kilchoman ist noch nicht lang auf der Landkarte der schottischen Whisky-Destillerien zu finden. Sie ist eine der jüngeren Destillerien und gleichzeitig auch eine der kleinsten. 2005 wurden der erste Whisky auf dieser im Landesinnern der Insel Islay zu findenden Destillerie gebrannt. Da Whisky mindestens 3 Jahre und einen Tag in Holzfässern lagern muss, hat die Destillerie zur frühzeitigen Vermarktung bereits den so genannten Spirit abgefüllt. So konnte man sich schon von der kommenden Qualität des späteren Whiskys überzeugen. Damit hat sich die Destillerie von Beginn an einen hervoragenden Ruf erarbeitet. Von der ersten Abfüllung gab es lediglich 6000 Flaschen weltweit, die heute – so fern man sie noch bekommen kann – zu horrenden Preisen angeboten wird. Aber längst gibt es bereits weitere Abfüllungen so unteranderem auch die erste 5-jährige Abfüllung unter dem Namen Vintage und verschiedene andere Abfüllungen, die nicht nur in ehemaligen Bourbon-Fässern reiften, sondern auch verschieden große Anteile von in Sherry gelagertem Whisky enthalten.


Pot Stills und Spirit Safe bei Kilchoman

Mit rund 100.000 LIter Jahresproduktion ist Kilchoman in Schottland und auf der Insel Islay eine der kleinsten Destillerien. Die Gründer verstehen sich in der Tradition der Farmdestillerien, von denen es bis ins 18. und 19. Jahrhundert mehr als ein dutzend auf der Insel gab. Sie sind im Grunde der Ursprung des heutigen Whiskybooms. Die Farmer brannten überiggebliebene Gerste der jährlichen Ernte zu Whisky, meist illegal bis zur großen Legalisierungswelle Anfang des 19. Jahrhunderts.


Mälzboden mit ausgebreiteter Gerste und Werkzeugen zum regelmäßigen Wenden


Abfüllanlage (rechts im Bild) und Mitarbeiter beim Labeln

Bei Kilchoman wird die Gerste teilweise noch selbst gemälzt und mit einer sehr kleinen Handabfüllanlage auf Flaschen gezogen. Gerade mal von acht Mitarbeiter/innen wird der Whisky produziert und die Führungen für interessierte Touristen und Whisky-Enthusiasten geleitet. Alles ist sehr familiär und sehr authentisch. Auch das kleine Cafe lädt ein eine Zeit zu verweilen. Neben Kaffees und Tees gibt es kleine Speisen. Wir hatten uns für den traditionelle Suppe, einen Cullen Skink, entschieden. Eine Suppe aus geräuchertem Haddock (Schellfisch), Kartoffeln, Karotten, Weißwein, Sahne und Petersilie.

Nicht unweit von der idylischen Farm liegt eine Bucht mit weiten Strandabschnitten voll weißem Sand. Er ist Namensgeber einer aktuellen Abfüllungn der Destillerie, dem Machir Bay.


Machir Bay unweit der Destillerie

Der gleichnamige Whisky ist eine Mischung aus Anteilen von drei, vier und 5jährigen Kilchomans. Der 4jährige wurde anschließend für 8 Wochen in Olorosso-Sherry-Fässern gelagert wurde. Ein noch junger Single Malt mit Islay typischen Raucharomen, aber auch mit Vanille-Tönen und Fruchtaromen. Die Süße kombiniert mit dem Rauch ergibt ein kräftigen Malt, der an Kaminfeuer und Trockenfrüchte erinnert, aber nicht die medizinischen Noten eines Laphroaig aufweist. Für Freunde der rauchigen Malts von Islay ein Geheimtipp. Wir führen diese Abfüllung von Kilchoman in unserem Sortiment.

Reisebericht: Ardbeg

Da unsere Unterkunft in Lagavulin, also genau zwischen Laphroaig und Ardbeg lag, waren es dort hin nur kurze Wege oder gar mal ein abendlicher Spaziergang.

Ardbeg entstand vermutlich – wie so viele Destillerien auf Islay – bereits im 18. Jahrhundert als Schwarzbrennerei und liegt wie die meisten anderen direkt am Meer. Ab 1817 ist die Destillerie urkundlich erwähnt und trägt seit dem den namen Ardbeg, ein Name aus dem Gälischen abgeleitet und bedeutet so viel wie kleine Anhöhe (ard bheag). Nach einigen Besitzerwechsel und Stillegung ist Ardbeg heute im Besitz des französischen Misch-Konzern Moët Hennessy Louis Vuitton. Neben dem bekannten »Ardbeg Ten« gibt es nun auch mehrer spezielle Abfüllungen wie »Supernova«, »Aligator«, »Corryvreckan«, »Uigeadail« oder »Blasda«. Bis auf den »Blasda« sind alle Ardbegs mit um die 40 ppm Phenol sehr vom Torfrauch geprägt. Aber dazu auch leicht fruchtige Apfel- und Zitrusnote.

Auch hier haben wir die reguläre Führung mitgemacht. Bei Ardbeg arbeiten lediglich 9 Personen in der Produktion. Die Führung war gut gemacht und wir hatten Einblick in alle Produktionsbereiche, jedoch war auch hier »silent season«.

Am Ende wurden wir in einen viel zu kleinen Raum für die Gruppe von 12 Besuchern geführt und jeder konnte sich einen Whisky zum Probieren aussuchen. Neben dem »Ardbeg Ten« auch »Supernova 2010« und »Uigeadail«.

Danach ging es noch ins Old Kiln Café zur Stärkung. Das Café ist in der alten Kiln der Destillerie eingerichtet und bietet kleine, aber feine Gerichte wie Sandwiches, Baked Potato mit Haggis und sehr gut Kuchen. Preislich liegen die Gerichte zwischen 7 und 9 Pfund.

Der Ardbeg-Fanshop bietet so alles nötige und unnötige an Merchandising. Vieles fand ich eher grenzwertig, wie den Umhängegurt für Ardbeg-Miniaturflaschen. Wirkt eher wie das Outfit für Kommasäufer. Schade, dass hier sehr auf Effekthascherei gesetzt wird, was die Qualität des Whiskys absolut nicht nötig hat.


Leere Fässer im Hof bei Ardbeg


Schöne Typografie. überall. Hier die Beschriftung der Brennblasen


Washbacks bei Ardbeg