Portugieser Eisenstein von David Spies – Eleganz und Kraft vereint

Portugieser ist eine meiner Lieblingsweinreben, vielleicht gerade weil viele damit viel zu schnell lediglich »Portugieser Weißherbst« aus der Literflasche verbinden. Weine aus Portugieser Trauben sind nicht die schweren marmeladigen Rotweine, nicht die Frucht-Schreihälse im Glas, aber komplx und spannend.

So steht auch der Portugieser Eisenstein von David Spies für eine feine Balance als dunkler Frucht wie Cassis und dazu warme Gewürze und Kräuternoten mit einem Touch Lakritz. Kombiniert mit einer Trinkfluss fördernden untermauernden Säure. Ein Wein der ebenso pur wie zu kräftigen Speisen, Hartkäse funktioniert aber auch als Gegenspieler zu einem süßen Schokokuchen.

Die Bodencharakteristik in einigen Weinbergen am Kloppberg, in denen die Eisensteine oder »Bohnerze« den Tonmergel durchsetzen, ist einzigartig. Im 19. Jahrhundert wurden diese Erze zur Eisenherstellung abgebaut, nun sorgen sie gemeinsam mit dem Tonmergel für schwachen Wuchs und kleine Beeren, die für die besondere Konzentration dieses Portugiesers verantwortlich sind.
Alkoholgehalt 14,5 %vol. | Fruchtsüße 0,0 g/L | Fruchtsäure 4,5 g/L

Weitere Weine von David Spies bei uns:
Dreiklang von David Spies – Goliath, Kleiner Goliath und Steinschleuder

Fotos: Weine fürs Leben, David Spies

Dreiklang von David Spies: Kleiner Goliath, Steinschleuder und Davids Goliath

Bei David Spies’ Premiumweinreihe dreht sich alles um »David und Goliath«. Wir kennen David nun schon seit 10 Jahren und er hat eine wahnsinnige Entwicklung durchlaufen. Seine Rotweine gehören für uns in diesem Preissegment mit zu den besten hierzulande.

Kleiner Goliath
Vollreife und aromatische Trauben von Sankt Laurent, Merlot und Portugieser von den Berglagen am Kloppberg traditionell in Bütten vergoren. Der Wein lagert einzeln in Barriques bevor er als Cuvée vermäht wird. Komplett trocken und 14 Vol % tragen die Aromen.
Toller Allrounder pur oder zu Pasta, Brotzeit und Gegrilltem.
Alkoholgehalt 14,0% vol. | Fruchtsüße 0,0 g/L | Fruchtsäure 5,4 g/L

Steinschleuder
Steinschleuder ist eine Cuvée aus Chardonnay & Weißburgunder, welche in den steinigsten Weinbergslagen von Dittelsheim und Westhofen wachsen. Die Frische des Weißburgunders und der kräftige, cremige Körper des Chardonnays ergänzen sich perfekt. Dazu kommen dann noch reife Fruchtaromen, eine dezente Salzigkeit und ein breites Kreuz durch den Ausbau im Holz. Genau das richtige Gleichgewicht von Frische und Kraft.
Perfekt zu kräftigerem Fisch, Gratins und Grichte mit Sahnesoßen oder einfach so zum Genießen.
Alkoholgehalt 13,0 %vol. | Fruchtsüße 2,9 g/L | Fruchtsäure 5,4 g/L

Davids Goliath
Die besten Rotweintrauben des Jahrgangs von Merlot, Cabernet Sauvignon und Portugieser werden für Davids Goliath ausgewählt und traditionell in Bütten vergoren. Nach 18 Monaten im Barrique kommt endlich der spannende Tag der Entscheidung, welche Fässer gut genug sind und sich zu einem Ganzen zusammenfügen. Und tada! Es ist ein großer Wein für moderates Geld. Er entwickelt sich im Glas und wird, runder, weicher und voller mit der Zeit. Eine Gaumenfreude par excellence.
Alkoholgehalt 14,0% vol. | Fruchtsüße 0,0 g/L | Fruchtsäure 5,2 g/L

Welcher Wein zum Essen I: Scharfe Gerichte

Wein lässt sich ohne Probleme solo genießen, aber nichts desto trotz ist Wein einer der besten Begleiter für Speisen. Doch welcher Wein zu welchem Essen? Eine häufig gestellte Frage.

Wein passt nahezu zu jedem Gericht und doch gibt es einige Lebensmittel, die sich regelrecht feindseelig dem Weingenuss entgegenstellen. Da sind zum Beispiel Spinat, Tomaten, Sauerkraut, Kaffee, Joghurt und viel scharfe Zutaten wie Senf, Rettich oder Wasabi. Doch bei großer Beleibtheit asiatischer Gerichte, die häufig eine höhere Schärfe besitzen, möchte man keineswegs auf den Wein verzichten. Was also tun?

Je schärfer ein Gericht ist, desto stärker sollte man beachten, dass er einen niedrigen Alkoholwert besitzt und eine kräftige fruchtige Restsüße. Je nach Süße des Weines kann dieser exotische Aromen aus den Gerichten wie Mango, Zitronengras aber auch Koriander und Ingwer unterstützen.
Die Süße des Weins und die Schärfe des Essens nivellieren sich gegenseitig, so dass süße Weine je nach Säure und der Schärfe fast fruchtig trocken Schmecken können. Allerdings sollte man in erster Linie hier auf Weißwein zurückgreifen, da die Gerbstoffe in Rotweinen durch die Schärfe unangenehm verstärkt werden können. So eigenen sich hervorragende Auslesen mit einer Restüße zu asiatischem Essen, aber auch Weine mit ausgeprägter Fruchtsüße. Probieren Sie es einfach mal aus.

Wir empfehlen gerne dazu folgende Weine aus unserem Sortiment:
Gewürztraminer Auslese – Weingut Werther-Windisch (Rheinhessen)
Gewürztraminer Edelsüß – Weingut Metzger (Pfalz)
kalkstein scheu auslese – Weingut Uwe Spies (Rheinhessen)
Rieslaner – Weinbau Daniel Aßmuth (Pfalz)
Ladymischung – Phillip Heinz (Pfalz)
Kettern Riesling – Weingut Kettern (Mosel)

 

Foto: Jon Sullivan
 

Die aktuellen »Gault Millau« und »Eichelmann«

Vor ein paar Tagen wurde ich von einem Winzer gefragt, wie ich zum Sinn und Zweck von Weinführern stehe und er als Winzer seine Weine dort zur Probe einschicken müsse. Es ist sicherlich kein Muss, es ist jedoch eine weitere Möglichkeit für seine Qualitäten zu werben. Er entgegnete, dass der Geschmack der Konsumenten und nicht Punktezahl oder ähnliches ausschlaggebend seien. Das stimmt natürlich, aber der interessierte Weinfreund könnte natürlich beim Lesen eines Weinführers ebenso auf den Winzer aufmerksam werden wie ein Fachhändler und dank eines solchen Eintrages kann man seine Bekanntheit vergrößern.

Ich selbst nutze beide in Deutschland gängigen Weinführer, den »Gault Millau« (GM) ebenso wie den »Eichelmann«, als Orientierung. Mehr kann und muss so ein Weinführer meiner Meinung nach nicht sein. Wer allein nach Punktezahleb, Anzahl von Trauben einkauft also sich nicht nach seinem geschmack richtet, sondern nach Auszeicnungen, Namen oder Labels geht, dem kann letzlich eh nicht helfen.

Ich möchte an dieser Stelle keinen ausführlichen Vergleich der beiden Weinführer ziehen, aber trotzem ein paar Dinge dazu anmerken.

Das wichtigste vorab. Bei der Verkostung des GM werden die Weine nicht blind verkostet und bewertet, sondern die verkoster sehen welchen Wein sie trinken. Dass Name des Winzers und sein Renomée keinerlei Auswirkung auf die Bewertung haben wird vielfach zu recht bezweifelt.

Seit der Ausgabe für 2013 wird der GM nur als Broschur veröffentlicht, leider hat man das damit veränderte Aufschlagverhalten nicht beim Layout berücksichtigt. Er lässt sich damit wesentlich schlechter lesen, da Teile der Beiträge im Bund verschwinden. Dazu kommt aber ein gleichbleibender Preis.

Einen Blick auf das Etikett, wie beim GM, wäre für mich beim Eichelnab eine gute Ergänzung.

Auch wenn letztlich der eigene Geschmack zählt, freut es uns, wenn Winzer deren Weine wir im Sortiment führen auch von anderen positiv erwähnt werden. Anderseits kommt es höchst selten vor, dass unsere Kunden fragen wieviel Trauben der Winzer X oder weiviele Punkte der Wein Y bekommen hat.

Aber hier einfach mal den Überblick über die Winzer, deren Weine wir in unserem Laden führen. Da nicht alle Winzer bei beiden Weinführern Wein einreichen, ist das Aufführen in einem abr keine Erwähnung in dem anderen kein Indiz dafür, dass die Weine dort schlechter bewertet worden wären und nicht aufgeführt würden

Gault Millau (Anerkennde Erwähnung, 1-5 Trauben)
Anerkennende Erwähnung:
Weingut Schroth, Weingut Kiefer, Weingut Uwe Spies/David Spies, Weingut Franz
Eine Traube: Weingut Metzger, Weingut Pfirmann, Weingut Knewitz, Weingut Lothar Kettern, Weingut Werther-Windisch
Drei Trauben: Weingut Lubentiushof

Eichelmann (1-5 Sterne)
1 Stern:
Daniel Aßmuth, Weingut Hinterbichler, Weingut Uwe Spies/David Spies, Weingut Werther-Windisch
1,5-2 Sterne: Stefan Meyer, Weingut Knewitz, Weingut Lothar Kettern
3 Sterne: Weingut Pfirmann
4 Sterne: Weingut Lubentiushof

Rheinhessischer Geheimtipp: Weingut Brandt

Vor ein paar Wochen besuchte mich Markus Brandt mit seinen Weinen aus dem Jahrgang 2011. Sein »erster« Jahrgang, zumindest der erste für die eigene Vermarktung. Das Weingut mit 12 Hektar liegt in rheinhessischen Heßloch und damit in guter Gesellschaft von Winzern wie David Spies oder dem Weingut Wernersbach. Markus stellte mir beim Besuch drei seiner Gutsweine sowie drei Lagenweine vor.

Der Riesling überzeugt durch milde Säure und ein angenehme Mundgefühl, von der Frucht schon eher untypisch für einen Riesling. Die trockene Scheurebe hebt sich durch würzige Noten, die teilweise in Richtung Tabak, Kräuter und Unterholz gehen, von den allzu parfümiert wirkenden Vertretern positiv ab. Im Mund eine kräftige mineralische Note. Kurz nach dem öffnen wirkt er noch etwas alkoholisch.

Der Weißburgunder war dann eine richtige Wucht, ein Maul voll Wein. Nicht so sehr mit einem betonten Schmelz, aber mit einer angenehmen Mundfülle, einer nicht aufdringliche Süße nach Birnen. In der Nase kommt eine Brise bunter Pfeffer hinzu. Wir haben gleich eine Bestelung dafür aufgegeben und mittlerweile ist er bereits bei uns im Verkauf angekommen.

Die beiden Riesling-Weine stammen von der Lage Hesslocher Mondschein und Bechtheimer Hasensprung. Vom Mondschein bekamen wir zum Vergleich die Jahrgänge 2010 und 2011. Während der 2010er eine völlig untypische Riesling-Nase hat, findet man beim 2011er die typischen Apfelnoten. Beide bekommen ihre aromatische Tiefe mit den salzig-mineralischen Komponenten in Geruch und Geschmack. Der 2011er hat dazu noch feine pfeffrige Noten.

Der Riesling vom Hasensprung ist eher erdig statt salzig, hat ein extrem dichtest Mundgefühl und ist lang am Gaumen. Beide Lagenweine sind hervorragend und nun bei den Genussverstärkern im Laden erhältlich.

Noch sagt der Namen Brandt den meisten, selbst eingefleischten Weinfreaks, nichts, aber ich denke, dass sich dies bald ändern wird. Markus’ Weine aus dem Jahr 2011 zeigen schon das richtige Potenzial!

Als Trinksound empfehle ich The Aggrolites, mineralische Stimme und cooler Sound.