Neue, alte Leichtigkeit – Haardt Riesling Kabinett vom Weingut Brand

haart-riesling-kabinett-weingut-brand-offenbach-wein

Alkohol ist ein Geschmacksträger und Weine mit 13 Vol % aufwärts – ob rot oder weiß – sind dank ihrer Kraft beliebt bei vielen Gästen. Sie sind direkt da, ganz unumwunden kann sie der Gast genießen. Aber es geht auch leiser. Auch hier wieder sehen wir bei der jungen Generation von Winzerinnen und Winzern einen Trend Weine wieder etwas weniger alkoholreich zu vinifizieren. Wenig Alkohol und trotzdem viel Geschmack, ja das geht. Ob als Aperitif oder als Speisebegleiter sind sie ideal.

Auch eine als vielerorts veraltete Weinkategorie, der Kabinett-Wein, scheint zurück zu kommen. Liebevoll »Kabi« genannt. Und das nicht nur an der Mosel. Die meisten Kabinett-Weine der jungen Winzer überzeugen durch einen niedrigen Alkoholgehalt und eine feine Restsüße in Kombination mit einer frischen Säure. Die beiden Brüder Daniel und Jonas Brand aus der Nordpfalz sind solche Fans des Kabi. Und bei allen Zweifeln auf Grund der Restsüße lohnt es sich einfach mal Gäste blind einen solchen Wein zum probieren zu geben. In Glas strömt einem zunächst süße Birne entegegen, dann im Munnd verschmelze sich die Fruchtsüße mit der knackigen Säure, was den Wein absolut ausbalnciert werscheinen Lässt. Ein irrer Trinkfluss, der bei einem Alkoholgehalt von 8,5 Vol % etwas von einer »Limonade für Erwachsene« hat.

Aber auch zum Essen macht er sich unheimlich gut, vorallem zu scharfem asiatischem Essen, gegrilltem Chorizo oder ägnlichem, denn Die Süße puffert die Schärfe ab, so dass der Wein viel trockener am Ende wirkt und das Essen nicht mehr so scharf ist. Auch zu einem Steak eine schöne Alternative.

Als musiklasiche Begleitung empfehle ich einen schönen leichten Northern Soul.

Schwur auf die Qualität – Weine von Daniel Brand

Daniel Brand aus dem pfälzischen Bockenheim hat uns mit seinen ersten Weinen gleich von Beginn an mit seinem Schwur auf die Qualität überzeugt. Seine Etiketten tragen eine stilisierte Schwurhand, eine Anlehnung an ein Relief an der Bockenheimer Martinskirche.

Er selbst sieht darin eine Vermittlung des Vertrauens. »Der Weinfreund kann also sicher sein, dass der Wein in der Flasche von hervorragender Qualität, die Produktion gewissenhaft und nachhaltig verlaufen, dass naturnaher Ausbau erfolgt, und dass jeder Jahrgang individuell und einzigartig ist.«

Da wir uns zunächst einmal nur von einem, dem ersten Jahrgang überzeugen konnte, ist es zunächst ein Versprechen, das aber durch die ersten Weinen bereits auf einem gelungenen Fundament steht. Vom Jahrgang 2011 füllte Daniel Brand einen Riesling aus der Lage Klosterschaffnerei und eine Scheurebe ab.

Der Riesling hat sehr komplexe Aromen, in der Nase finden man Melone, reife Äpfel aber auch einen Hauch Stachelbeere. Im Mund überrascht er posititv mit einer feinen Mineralität und langen Abgang sowie samtigem Schmelz. Die Mineralität und der Schmelz sprechen für Kalkstein-Vorkommen in dieser Lage. Beim Weinwettbwerb Mundus Vini erhielt er hierfür eine Silbermedaille.

Als Essensbegleiter ergänzt er gut Speisen mit hellen Saucen, harmonisiert zmit Kalbfleisch aber auch mit vielen Fischgerichten.

Adieu Sauvignon Blanc
Nun zu unserem Favoriten. Wir selbst sind – entgegen dem Trend – keine unbedingten Fans von Sauvignon Blanc aus Deutschland. Vielfach finden wir  bei viele Sauvignon Blancs zu wenig Ausgeglichenheit, eine zu dominate Säure, die einen zu schnell »satt« macht. Oft hat man nach einem Glas dann genug davon. Und schaut man sich an was Daniel aus seinen Scheureben herauskitzelt, fragt man sich ob man überhaupt Sauvignon Blanc benötigt. War Scheurebe lange nur als süß ausgebaute Weine auf dem Markt, so zeigen immer mehr Winzer was diese Rebe an herrlichen Aromen preis gibt, wenn man sie trocken ausbaut. Denn die Aromen, für die der Sauvignon Blanc steht, finden sich ebenso gut in der Scheurebe.

In der Nase zu erst grüne Paprika, Stachelbeere und Johannisbeere, aber auch etwas weißer Pfeffer. Im Mund dann frische und fruchtige Aromen von Melone. Die Mineralik bleibt lange und gibt dem Wein Rückgrat, trotzdem ein hervorragender Wein mit geringem Trink-Widerstand, der einfach Spaß macht. Solo oder hervorragend zu asiatischem Essen.

In Kürze wird es seine Scheurebe auch bei uns geben.

Shy Guy aka der Typ mit der Scheurebe
Daniel haben wir noch nicht persönlich kennen gelernt, aber spontan fiel mir zur wunderbaren Scheurebe, der Ska-Punk-Song von Nguru ein. Daniel nicht als scheuer Typ, sondern als der Typ mit der Schreurebe. Seine Weine gehen wie dieser Song nach vorne und haben richtig Power.
 

 

11. November: Die nächste Generation Vol. 3

In Deutschland wächst eine neue Generation von Winzern heran. Einige dieser jungen Talente möchten wir Ihnen bei der mittlerweile dritten Verkostung »Die nächste Generation« vorstellen. Ihre Weine sind eigenständig und charaktervoll. Einige Winzer werden an diesem Abend auch vor Ort zu sein, um von ihrer Arbeit, ihren Visionen und ihren Weinen zu berichten. So wie es momentan aussieht werden Markus Brandt, Stefan Pfirmann und sogar, Daniel Aßmuth sowie Andreas Durst an dem Abend da sein.

Mit dabei dieses Mal Weine von: Stefan Meyer (Rhodt, Pfalz), Weingut Werther-Windisch (Mommenheim, Rheinhessen), Weingut Brandt (Dittelsheim-Heßloch, Rheinhessen), Andreas Durst (Bockenheim, Pfalz), Weingut Pfirmann (Wollmesheim, Pfalz), Phillip Kettern (Piesport, Mosel), Daniel Aßmuth (Bad Dürkheim, Pfalz)

In der Pause gibt es ein Buffet mit verschiedenen Käsen und zwischen den Weinen reichen wir Weißbrot sowie stilles Wasser. Bitte sorgen Sie für eine gute »Grundlage« (Essen) vor der Verkostung und eine sichere Heimreise danach. Don’t drink and drive!

Wir bitten um verbindliche Anmeldung via E-Mail oder Telefon: info@die-genussverstaerker.de bzw. 0172. 7771781

Ort Trattodino, Ludwigstraße 155, Offenbach
Datum/IUhrzeit Sonntag, 11. November 2012, 18 Uhr, (Dauer etwa 2,5–3 Stunden)
Preis 28 Euro/Person
 

Neu eingetroffen: Weine von Daniel Aßmuth und Andreas Durst

Letztes Wochenende haben wir uns mit den neuen Weinen von Daniel Aßmuth versorgt. Daniels Weine waren die ersten, dir wie hier angeboten haben, zunächst nur seinen Riesling aus 2010 und etwas später den Rotwein »Krieger«. Der neue Jahrgang von Daniel ist jetzt um einige Weine ergänzt. Neben dem Riesling gibt es einen Rosé und einen Rotwein aus der Basislinie »Kaleidoskop«. Von seinen insgesamt drei Lagenweinen haben wir uns zunächst für den Riesling vom Bad Dürkheimer Fuchsmantel entschieden. Sein Chardonnay Auslese war schon ausverkauft, aber dafür haben wir ein kleines Sortiment Rieslaner Beerenauslese  ins Sortiment aufgenommen.

Mit Daniels Bus fuhren wir dann zur Probe in die Weinberge, schauten uns seine Lagen Bad Dürkheimer und Wachenheimer Fuchsmantel sowie Frohnhof an, auf einer Bank am Flaggenturm verkosteten wir dann in der Abendsonne die Weine.

Zuvor hatten wir aber noch den weinmachenden Fotografen der Weinszene, Andreas Durst, in Bockenheim besucht. In seiner Küche präsentierte er uns authentisch und informativ seine Weine, Riesling Großer Durst 2010 und 2011, sein Großer Durst WB/GB 2011 (Weißburgunder/Grauburgunder) sowie den Kutschler Rosé. Die beiden letzten sind mittlerweile in unserem Sortiment angekommen. Großer Durst ist nun in Offenbach angesagt!

Nach der Verkostung führte uns Andreas durch seine »Weinkeller«, besser gesagt Weingaragen, wo wir auch noch Fassproben des neuen Spätburgunders und des Silvaners probieren konnten.