Genussverstärker-Adventskalender #7: Grauburgunder Alte Reben 2014, Weingut Benzinger

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Ein Grauburgunder wie man ihn nur selten findet. Allein schon im Glas fällt er durch seine rosa-lachsfarbene Tönung auf. Ist das ein Weißwein? Ja klar! Grauburgunder Trauben sind rötlich-grau und wenn man die gepressten Traubenschalen auf der Maische etwas stehen lässt werden die Farbpigmente aus den Schalen »herausgezogen«.

Im Glas bietet einem ein spannende Kombination von Frucht und würzigen Noten. Banane, Ananas und Birne werden ergänzt mit den Aromen frischer mediterraner Kräuter.
Im Mund kommen dazu noch eine frische Säure, eine gewisse herbe Kühle sowie etwas Vanille. Ideal zu herbstlich-winterlichen Gerichten.

Beim Ausschank auf dem Märktchen Donnerstags ist es einer der Favoriten unserer Kunden.

Weine aus Spanien von Pompaelo und Norrel Robertson, dem fliegenden Schotten

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Dieses Jahr beginnen wir mit zwei neuen Weinen in unserem Sortiment und gleichzeitg einer Premiere. Unser Schwerpunkt sind und bleiben Weine aus Deutschland, aber diese beiden Weingüter bzw. Weinmacher wollten wir unseren Kunden nicht vorenthalten. Unter dem Vertriebsdach von Invisus Wines werden diese beiden Weinmacher und das französische Weingut Domaine Jones zusammengebracht und das Konzept, welches dahinter steckt überzeugte uns.

Pompaelo Wines
Gut erklärbare und strukturierte Weine zu erzeugen mit eigener Persönlichkeit, die die Charakteristika von Region und handwerklichem Geschick wiederspiegeln, das ist das Ziel von Pompaelo Wines. Aus dieser Idee heraus gründete sich eine Gruppe von drei Freunden mit Weinerfahrung- und Passion. Verschiedene Kompetenzen und Synergieen flossen so in ein aufregendes Projekt ein. Die Produktionsphilosophie basiert auf einer strikten Orientierung an die Anforderungen des Marktes und einer innovativen Weiterentwicklung in Richtung Qualität, Stil und Wahrnehmung, Ergebnis eines ständigen Erfahrungsaustausches mit den Kunden.

Tinto 2011
Dieser Rotwein aus der spanischen Region Navarra ist ein Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Tempranillo. Durch den dezentem Holzeinsatz (4 Monate Fasslagerung) behält er seine Frische von Kirschen. Die Tannine und würzigen Noten lassen ihn zu einem Begleiter für allerlei Schmorgerichte (Rindfleich oder Lamm) werden.

El Escocés Volante (Der fliegende Schotte)
Wir kommen bekannter maßen vom Whisky und wenn uns dann Weine von einem Schotten in Spanien angeboten werden, dann werden wir neugierig. Norrel Robertson arbeitet als Flying Winemaker seit über 10 Jahren in Spanien und ist der aktuell einzige Master of Wine Spaniens. In Schottland geboren und aufgewachsen, machte er seinen Abschluss in Politik und Internationale Beziehungen an der Aberdeen University. Er startete seine Karriere vor 20 Jahren im Bereich Sales und Product Development. 2003 zog er als Winemaker nach Spanien, um sich dort schnell in der Region Calatayud/Aragon in alte Garnachareben zu verlieben. Recht bald beschloss er, seine eigenen Weine aus diesem Material auszubauen.
Seine Firma – El Escocés Volante (Der fliegende Schotte)– wurde gegründet und er begann, hoch bewertete Einzellagenweine herzustellen. Als neue Regionen folgen Herausforderungen in Rueda, Galizien und Andalusien, wo er selektiertes Traubengut zu aussergewöhnlichen Weinen ausbaut und in 15 Länder weltweit exportiert. Die Philosophie hinter den Weinen ist immer, dass Potential meist alter Reben zu maximieren und so intensive Weine einer eigenen Klasse zu produzieren.

La Multa 2012
La Multa bedeutet Strafzettel und deutet auf die Anlaufschwierigkeiten des Schotten Norrel Robertson im spanischen verkehr hin. Es ist ein reinsortiger Garnacha von alten, bis zu 50jährigen Rebstöcken, der im Edelstahl ausgebaut wird. Im Glas strömen einem volle Aromen von dunklen Früchten wie Kirschen und Pflaumen entgegen, aber auch Röstaromen, Kaffee und eine Brise Pfeffer sind wahrzunehmen. Im Mund kommen zur erfrischenden Frucht auch noch kraftvolle mineralische Noten, Kräuter und Veilchen dazu. Im Mund ist er samtig und saftig und hält lange an.  So können Knöllchen Spaß machen.

Die Bullen vom Weingut Metzger

Beim Weingut selbst sind de beiden Bullen bereits entlaufen, sprich ausgetrunken, so groß ist die Nachfrage. Wir konnten jedoch noch frühzeitig von beiden eine kleine Herde einfangen.

Der »Weiße Bulle« ist ein blumig-würziges Burgunder-Cuvèe (Chardonnay und Weißburgunder) mit kräftigem Schmelz. Der Rotwein, darf sich aus markenrechtlichen Gründen nicht Bulle in der Farbe des Weines nennen, da ein österreichisches Erfrischungsgetränk hier wohl Einwände hätte. So wurde es ein »Schwarzer Bulle«. Ein Rotwein-Cuvée mit Anteilen aus Cabernet Sauvignon, Merlot, Spätburgunder und anderen Rebsorten, welcher mit Aromen von dunklen Beeren und mit gut ausbalancierten Tanninen und Holz- bzw. Röstaromen ein Genuss ist.

Während der »Weiße Bulle« eine hervoragender Begleiter zu Gerichten mit hellen Sahne- und Buttersaucen wie Zürcher Geschnetzeltes, ergänzt der »Schwarze Bulle« Rinderfilets aber auch Wild- und Schmorgerichte.

Seit kurzem bekamen die beiden Bullen noch zuwachs. Ein echtes Urvieh, man dachte es wäre unmöglich, dass es ihn noch geben kann. Der dritte im Bunde stammt von über 100jährigen, wurzelechten Portugieser-Reben ab. Vermutlich die ältesten oder zumindest eine von den ältesten Portugieser-Rebanlagen in der Pfalz.

Die typischen Portugieser-Aromen in konzentrierter Form finden sich im Glas, viele Gewürze, Leder, Tabak und dunkle Früchte. Ein Wein der eine kräftige Ergänzung in Form eines gergillten Porterhouse-Steaks gut verträgt. In der Rubrik »Unterschätze Sorten« landete das Urvieh auch direkt schon mal im Finale des Deutschen Rotweinpreises.

Alle drei Weine gibt es bei uns im Laden, Kaiserstraße 9, Hof, Offenbach. Donnerstag/Freitag von 15 bis 19 Uhr oder nach Vereinbarung.
 

Besuch bei Phillip Heinz – der Mann von der Brigitte

Am Wochenende konnten wir endlich Phillip Heinz in seinem Keller in Kapellen-Drusweiler besuchen, ein Ort der bisher auf der Weinkarte noch eher ein weißer Fleck ist.

Seit letzter Woche könnte er auch den Titel »Der Mann von der Brigitte« tragen. Zumindest seit sein Weißwein-Cuvée, die Ladymischung, in der aktuelle Ausgabe der »Brigitte« vorgestellt wurde und die Bestellwelle los rollte. Ausnahmelos Leserinnen bestellten den Wein nach dem kleinen Beitrag von Sommeliere Natalie Lumpp. Das bedeutet aber auch, dass die Ladymischung vermutlich schon diese Woche gänzlich ausverkauft sein wird. Wir haben noch drei Kisten mit nach Offenbach genommen.

Also liebe Leserinnen der Brigitte, falls es beim Phillip nichts mehr gibt, wir haben sie noch.

Und vielleicht wird ja demnächst mal ein Motorsportmagazin oder Men’s Health seine Männermischung vorstellen.

Im kleinen Keller liegen 4 Barrique-Fässer für die 2011 Männermischung, in denen Dornfelder und Portugieser reifen, sowie ein Fass Portugieser 2010. Phillip macht seine eigenen Weine auf rund 2 ha Weinberg neben seiner Tätigkeit als Winzer beim Weingut Scheu. Die Anzahl der abgefüllten Flaschen ist damit relativ limitiert.

Sein Riesling traditionell hat bei uns im Verkostungsraum ebenso wie die Ladymischung bereits einige Fans. Einige warten bereits auf die neue Abfüllung des Riesling Alte Reben, von denen im Jahr 2009 lediglich 330 Flaschen abgefüllt wurden. Wir hatten das Glück mit ihm zusammen bereits einige Fassproben zu verkosten.

Da, da, da – die Weine von Phillip Heinz

Auf diesen jungen Mann und seine Weine bin ich mal wieder über Facebook aufmerksam geworden. Und ja es ist schon wieder ein Wein aus der Pfalz, eine wie ich finde spannende Weinregion. Mehr oder weniger spezialisieren wir uns zudem auf die »Nächste Generation« des Weinbaus in Deutschland.

Nun zu den drei Weinen die Phillip Heinz abgefüllt hat. Zunächst fallen die für Weine sicherlich unerwarteten neon-farbenen Etiketten auf. Ein Kind der 80er Jahre? Ja, gerade noch so, denn der junger Winzer ist Baujahr 1989 und baut auf einem Teil des elterlichen Weingutes nach eigenen Vorstellungen seine Weine an.

Das sind vor allem zwei Riesling-Abfüllungen, den »Einfach Traditionell 2010« und »Richtig alte Reben 2009«. Während der »kleine Riesling« ein schöner Alltags-Riesling mit geringem Trinkwiderstand ist, schmeckt man beim Riesling aus Reben von 1956 den Boden, die Würze, das Konzentrierte des Alters. Beides tolle Riesling für kleines Geld.

»Ladymischung« ist dann ein fruchtiger Cuvée aus Müller-Thurgau und Morio-Muskat. Toll im Sommer zum Grillen oder auf dem Balkon. Und übers Jahr für alle, die keine ausgesprochenen Fans trockener Weine sind, sondern es eben fruchtig mögen. Nicht nur für Ladys, sondern auch für Gentlemen geeignet. Nur keine Scheu!

Alle drei Weine sind zur Zeit in unserem Verkostungsraum verfügbar.

Und was fällt mir bei Neon, 80er Jahre und drei ein? Trio mit »Da, da, da«