Reisebericht: Lahproaig Destillerie

Da rechts und links von Lagavulin, die zwei Destillerien Ardbeg und Laphroaig, gelegen sind, waren dies die nächsten Anlaufstellen. Den Beginn machte Laphroaig, deren Whiskys entweder geliebt oder gehasst werden. Da gibt es keinen Mittelweg. Neben Rauch und Seearomen steht er für Medizinisches und Jod, was ihn für einen Teil der Whiskyfreunde zu einem besonders schmackhaften und aussergewöhnlichen Malt.

Die Destillerie ist seit einiger Zeit im Besitz von Beam Global. Der Mutterkonzern des Bourbon Jim Beam besitzt einige Single Malt Destillerien, neben Laphroaig auch noch Ardmore, Highland Park, Glenrothes und Macallan. Globalisierung des Whisky-Geschäfts. Trotzdem scheint es so, dass den Mitarbeitern vor Ort bei der Produktion des Single Malt frei Hand gelassen wird.

Die leeren Malting Floors

In der Produktion arbeiten zur Zeit 9 Mitarbeiter, einige Jahrzehnte zuvor waren es noch 50 Beschäftigte. Zu den 9 kommen jedoch noch mal etwa genau so viele Mitarbeiter im Shop und für die Führungen. Laphroaig ist auch eine von drei Islay-Brennereien, die zumindest noch teilweise ihre Gerste selbst wälzt. Etwa 15-20 % werden noch in-House gemälzt. Den Rest beziehtt die Brennerei von den großen Maltings von Diageo in Port Ellen.

Washbacks aus Edelstahl statt der sonst üblichen Oregon Pine

Das schöne, hier konnte wir das erste Mal auch das Innere der Destillerie fotografieren. Erfreulich auch dass eine Führung nur 3 Pfund kostet. Bereits im Shop, in dem man sich für die Führungen anmeldet. konnte man einen Wee Dram (kleines Glas/Schluck) des Laphroaig Cask Strength probieren. 55,7 Vol % morgens um 10 Uhr. Aber vermutlich für solche Situationen wurde das schottische Frühstück mit Ei, Schinken, Black Pudding, Tomaten, Pilzen und Pan Cakes entwickelt.

Die Brennblasen mit der für Laphroaig typischen eingeschnürten Spirit Stills

Dann begann die Führung durch alle Produktionsschritte und am Ende in den Räumen des kleinen Museums zur Geschichte der Destillerie gab es einen Dram Laphroaig Quarter Cask. Doch nicht nur der Whisky ist interessant, sondern auch die Geschichten dahinter. Eine Destillerie, die von Ende der 30er bis Anfang der 70er Jahre von einer Frau geleitet wurde. Ein Whisky der selbst zur Zeit der Prohibition in die USA importiert werden durfte, als Medizin – und vieles mehr. Also viel zu genießen und Geschichte(n).
 

Warehouse No. 1 von der Seeseite