Am Sonntag waren wir zum ersten mal bei Wein am Main. Uns haben vor allem die Winzer und Weißweine aus Deutschland interessiert. Da wir noch am frühen Mittag mit unsere Tour gestartet sind war es noch nicht zu voll. Positiv fand ich sehr viele junge Leute (20-30 Jahre), die sich für Wein interessierten. Die Aussteller waren in erster Linie Weingüter aus Deutschland, einige wenige Weinhändler mit französischen oder spanischen Weinen. Desweiteren noch den ein oder anderen Anbieter von Weinregalen oder ein Stand mit hochpreisigem Eiskonfekt. Was allerdings der Schmuckstand dort sollte blieb wir schleierhaft.
Entdeckungen
Eine meiner positivsten Entdeckungen war der Margaretenhof aus Rhein-Hessen. Dort fand ich den selten anzutreffenden reinsortigen Auxerrois sehr spannend, das er sich vom Wein-Mainstream positiv abhebt. Ein ganz eigenständiges Geschmackserlebnis. Und auch die Rotweine des Weingutes waren eine positive Überraschung. Bisher hat ich keine guten Erfahrungen mit Rotweinen aus hiesigen Landen gemacht. Der Grand Maître 2009 (Syrah und Cabernet Sauvignon) war da schon ein ganz andere Welt, eher Weinen aus südlichem Klima zu vergleichen. Aber mit 14,90 Euro für einen Flasche doch um einige Euro teurer als gleichwertige Rote aus dem Languedoc-Roussillon.
Ansonsten hat uns noch der Helios, 2010 von Fränkisches Gewächs sowie der Blanc de Noir Spätburgunder 2010 vom Weingut Axel Müller gefallen.
Unangenehme Angewohnheiten?
Unangenehm aufgefallen sind solche Leute, die sich an den Ständen breit machten und somit teilweise des Herankommen verhinderten. Damit meine ich, dass an teils sehr kleinen Ständen sich zwei bis drei Leute »festtranken«, anstatt ihre Probe zu nehmen und für andere Platz zu machen. Der ein oder andere Standbetreiber sah sich wohl dazu genötigt, einen »Gesichtkontrolle« durchzuführen. »Sieht der Mann aus als würde er Geld für Wein ausgaben oder soll ich doch ihn links liegen lassen und mich mit den älteren, gut situierten Damen beschäftigen.« Zu Mal man mich zunächst begrüßte, um sich dann zu den Damen umzuwenden.
Fazit
Trotz Verbrauchermesse eine gute Möglichkeit in tollem Ambiente die ein oder andere Neuentdeckung zu machen.
Das Bockenheimer Depot von außen
Hallo, auch ich gehe da immer jedes Jahr hin, wir haben da unser Weingut Domaine St. Eugene (Les Trois Tomates) entdeckt. Das ist nun auch schon 3-4 Jahre her. Leider läßt meiner Meinung nach das Qualitätsniveau der Aussteller von Jahr zu Jahr mehr zu wünschen übrig, auch wenn mir einige ehemalige Aussteller immer wieder beteuerten, wie toll das alles ist, aber Umsätze hätten sie wenig generiert und im nächsten Jahr waren sie nicht mehr dabei, ich kann es bei den teuren Standgebühren verstehen. Händler werden auch jedes Jahr weniger, deswegen muss man warscheinlich mit Schmuck oder ähnlichen Ausstellern auffüllen. Das Eiskonfekt ist übrigens kein Eiskonfekt, sondern Goufrais. http://www.goufrais.com/, da musste meine Frau einkaufen, die Dinger haben Suchtfaktor. Mir haben die Weine von Dr. Siemens von der Saar sehr gefallen, insbesondere der 2010 Auxerrois und die Fassproben aus 2010, aber auch eine 2007er Riesling aus der Kupp zeigte sein Potential.
Dr. Siemens ging mir als Exil-Saarländer leider durch die Lappen. Am Ende ließ die Aufmerksamkeit etwas nach.