So richtig ist es zwar bis heute noch nicht Sommer geworden, aber hier einige Impressionen von der Verkostung »Summer Wine« im April.
Den Start machte der fruchtige Secco FRESCH vom Weingut Kiefer, gekeltert aus Bacchus-Reben. Ein idealer Starter für das Picknick oder als Opener für die Gartenparty. Darauf folgte das frische-sommerliche Cuvée aus Riesling und Sauvignon Blanc mit Namen »Duett« vom Weingut Metzger aus Grünstadt. Der mittlerweile etwas gereifte Riesling aus dem Jahrgang 2010 von Daniel Aßmuth hatte überwältigende Quitten und Honigaromen. Der cremig-fruchtige Chardonnay vom rheinhessischen Senkrechtstarter Tobias Knewitz war einer der Favoriten des Abends. Was dazu führte, dass er mittlerweile ebenso wie das »Duett« und der Riesling von Aßmuth ausverkauft ist. Vom Riesling ist dafür aber mittlerweile der neue Jahrgang eingetroffen.
Da zum Sommer auch ein Rosé gehört überraschten wir die Gäste mit dem Merlot Rosé ebenfalls vom Wormser Weingut Kiefer. Der sehr helle Rosé, ist farblich eher wie ein Blanc de Noir, zeigt aber, dass das Aroma eines Rosé nicht von seiner Farbintensität abhängt. Feine Noten von Walderdbeeren in der Nase und im Mund neben den Fruchtaromen überraschende Eukalyptus und Menthol-Nuacen.
Den Abschluß macht der »Schwoaza Stoana« vom Weingut Hinterbichler aus der Pfalz. Ein fruchtiges Rotweincuvée, der sich gut als Begleiter für Grillabende eignet.
Zur Pause gab es dann noch einen aussergewöhnlichen Programmpunkt. Der Offenbacher Krimi-Autor, Bernd Köstering, las uns einige Seiten aus seinem Krimi »Goetheglut« vor. (Aktuell ist gerade der dritte Teil seiner Goethe-Krimis erschienen.) Da Goethe als ausgesprochener Freund des Rebsaftes galt fanden wir diese literaische Intermezzo sehr passend.
Johann Wefring bringt dies in seinem Artikel gut auf den Punkt:
»Über Goethe wunderten sich Zeitgenossen wiederholt, wie viel er vertragen konnte. Einmal soll ihn ein junger Engländer aufgesucht haben, ›nicht um den großen Mann zu bewundern‹, sondern weil dieser als ›der tüchtigste Zecher von Deutschland‹ galt. Jedoch konnte der Herr Geheimrat mit dem Wein bestens umgehen und legte zwischendurch immer wieder Trinkpausen ein. ›Seit 3 Tagen kein Wein‹ schrieb er etwa am 1. April 1780 in sein Tagebuch. Betrunken oder angeheitert hat den Olympier niemand gesehen. Im ›Götz von Berlichingen‹ verlautete dieser programmatisch: ›Wenn Ihr Wein getrunken habt, seid ihr alles doppelt, was ihr sein sollt, noch einmal so leicht denkend, noch einmal so unternehmend, noch einmal so leicht ausführend.‹«
Bedanken möchten wir uns nochmals bei Bernd Köstering für seine kurzfristige Bereitschaft uns und unsere Gäste in diesen Genuss kommen zu lassen.