Impressionen von »Whiskys der schottischen Inseln«, 20.3.11

Im März luden wir unsere Gäste zu einer Rundreise über die schottischen Inseln und ihre Whiskys ein. Mit an Bord waren Whiskys von den Inseln Arran, Islay, Jura, Mull, Orkney und Skye sowie ein Spirit – also ein Brand, der noch keine drei Jahre gelagert war – von der Insel Lewis.

Auf den meisten Inseln gibt es nur eine Destillerie, die Ausnahmen waren Orkney und die Whisky-Insel Islay. Von Orkney hatten wir uns als Einsteiger für einen Highland Park entschieden und haben die zweite Destillerie, Scapa, dieses Mal aussen vor gelassen. Bei acht aktiven Destillerien auf Islay war die Auswahl etwas schwieriger. Dafür hatten wir mit der Kilchoman Inaugural Release eine kleine Rarität dabei. Die erste Abfüllung der jüngsten Islay-Destillerie, von der es weltweit nur 6000 Flaschen gab und mittlerweile restlos ausverkauft ist.

Ein anderes Highlight für unsere Besucher war der Arran, der sich durch sein aussergewöhnliches Finish in Amarone-Fässern auszeichnete und Schokolade mit Kirsch-Aromen kombinierte. Dazu eine sehr grobe Filterung, so dass noch Fass-Teilchen in der Flasche herum schwimmen.

Während wir bei Highland Park (12 Jahre) und Talisker (10 Jahre) auf die klassischen und sehr typischen Abfüllungen setzten wählten wir für die Inseln Jura und Mull auf Abfüllungen abseits der Standard-Abfüllungen. Der Isle of Jura kam vom unabhängigen Abfüller Dun Bheagan. Ein sehr feiner und salziger Whisky, auch problemlos im Sommer trinkbar.

Auf der Insel Mull befindet sich zwar nur eine Destillerie, diese stellt aber zwei sehr unterschiedliche Whiskys her, den eher leichten Tobermory und den rauchig, torfigen Ledaig. Wir entschieden uns für einen einen Ledaig und zwar auch hier von einem unabhängigen Abfüller: Mull-a-Mhoine mit der Robert-Butler-Selection. Der 10-jährige aus dieser Auswahl, die nach einem schottischen Geologen benannt ist, war ein schöner leicht torfiger und rauchiger Malt, die ideal Überleitung zum Kilchoman, der das Ende der Reise markierte.

Als weitere Rarität hatte wir einen Spirit aus der ganz jungen Destillerie Abhainn Dearg von der Insel Lewis dabei. Diesen Spirit bekommt man in Deutschland nicht zu kaufen und er macht neugierig wie der Whisky nächstes Jahr wird. Der Geschmack des Spirit ist sehr eigentümlich, etwas nach Hustentee, Kräutern und dazu Ledernoten. Gewöhnungsbedürftig, aber im Gedächtnis haftend.

In der Pause gab es einen Snack mit englischen und irischen Käsen, verschiedene Cheddar sowie ein Wensleydale mit Cranberries, womit sich die Besucher etwas stärken konnten bevor die Rundfahrt hochprozentig weiterging.

(v.l.n.r.: Abhainn Dearg, Highland Park, Isle of Jura – Dun Bheagan, Arran – Amarone Finish, Talisker, Ledaig – Mull-a-Mhoine, Kilchoman – Inaugural Release)