In Schottland gibt es gut 140 Destillerien. Und mein Ziel ist es, jede wenigstens einmal besucht zu haben. Doch Besuch ist nicht gleich Besuch. Denn es haben nur etwa 60 ein Visitor Center bzw. einen Shop oder man kann zumindest eine Tour machen. Alle anderen können in der Regel überhaupt nicht besichtigt werden.
Diese Destillerien fahre ich auf meinen Schottlandtouren also nur für ein Foto – einem »Distillery Spot« – an. Zum Teil sind es eher kleinere Brennereien, die keine Besucher möchten bzw. keine Kapazitäten haben, diese zu empfangen. Oftmals sind es aber auch große Destillerien, die in erster Linie für die Blendindustrie produzieren.
Das sind nicht immer optische Kleinode, wie Ihr seht:
Die Invergordon Distillery in Invergordon ist eine Grain-Brennerei und produziert jährlich 36. Mio Liter Whisky (Zum Vergleich: Die größte Single-Malt-Brennerei (The Glenlivet) kann bis zu 21 Mio Liter produzieren.). Die Destillerie gehört zu Whyte & Mackay und die Grain Whiskys aus Invergordon werden v.a. für die Whyte&Mackay-Blends verwendet.
Teaninnich produziert fast ausnahmslos für Blends des Unternehmens Diageo. Da wir jedoch eine Teaninnich-Abfüllung von Gordon MacPhail im Laden haben, wollte ich zumindest einmal sehen, wo der Whisky herkommt. Von außen kaum von den anderen Bauten im Industriegebiet zu unterscheiden, aber jetzt war ich mal da.
Auch Loch Lomond ist keine dieser vermeintlich typischen idyllischen Brennerei. Statt direkt am gleichnamigen See gelegen, liegt die Brennerei mitten im Stadtgebiet von Alexandria, einem Vorort von Glasgow. Was diese Brennerei unter den Labeln „Loch Lomond“, „Croftengea“ oder auch „Inchmurrin“ auf die Flasche bringt, sollte man sich nicht entgehen lassen.