11.2.22: The Whisky Chamber & Friends – Online-Whisky-Tasting mit Thomas Ide

Traditionell machen wir uns Tasting mit Thomas von The Whisky Chamber ja im Oktober. Aber auch die neuen Frühjahrsabfüllungen wollen wir euch nicht vorenthalten und bis Herbst wären Sie ausgetrunken. Und Thomas ist mit an Bord und erzählt aus dem Nähkästchen

Annandale 2015 (peated), 5 Jahre, 58,4%vol., Oloroso Hhd.
Region: Lowlands
Nase: Sherry Süße, rauchiger krosser Speck
Geschmack: Salz-Karamell, rauchig, kräftig, am Ende ein Hauch Minze
Nachklang:Lange und abwechslungsreich am Gaumen

Glencadam 2011, 10y, 59,4%vol., Port Barrique Cask
Region: Highlands
Nase: Toffee, Bratapfel, etwas nussig
Geschmack: Portwein, Nussig (evtl. Walnuss) um wird am Ende trockener
Nachklang: Hält sich gut

Macduff 2008, 12y, 54,5%vol., Amarone Barrique
Region: Highlands
Nase: Süße Früchte, eine dezente Wein Note (Weingummi) Toffee
Geschmack: Deutlich intensiver als in der Nase, süß-saure Drops, Minze
Nachklang: Mittel bis lang und schön rund am Gaumen

Miltonduff 2009, 11y, 58,1%vol., Amarone Barrique
Region: Speyside
Nase: Süße Früchte, florale Noten, der Rotwein kommt leicht durch
Geschmack: Süß, dunkle Früchte, schwarze Johannesbeere, abwechslungsreich
Nachklang: lang du komplex am Gaumen

Auf Grund von Corona und Brexit gibt es nur vier Abfüllungen dieses Mal. Auf vier Whiskys steht eine*r bekanntlich nicht sicher, packen wir noch zwei Überraschungsgäste dazu. Und zwar aus der Range von Michel Reick also entweder Best Dram, Scotch Universe oder The Old Friends. Lasst euch überraschen.

Im Set sind die Proben (6x 2 cl) für das Tasting.

Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis spätestens 5. Februar
via E-Mail: tasting@die-genussverstaerker.de

WICHTIG! Der Versand der Samples erfolgt erst nach dem spätesten Anmeldetermin, da diese erst gemeinsam gefüllt werden.
Das Online-Tasting findet via Zoom statt.

Preis 50 Euro (pro Person)
Datum/Beginn 11. Februar 2022, Freitag 20:00 Uhr (Dauer ca. 2,5 Stunden)

Vier Mal »The Old Friends«: Ledaig, Blair Athol, Tormore und Miltonduff

Tormore 2011/2021 – Ruby Port Wine Barrique

9 Jahre
Dest. 09/2011
Abgef. 01/2021
236 Flaschen
57,2% vol. Cask Strength

Nase: Direkt klebrig-süße Portweinnoten, dazu mit Karamell überzogene belgische Waffeln. Sehr fruchtig süß und buttrig wirkend.
Gaumen: Sehr kräftig, was sich beim zweiten Schritt jedoch relativiert. Erneut fruchtig mit einem Hauch Nougat, dabei leichte Kräuter, jedoch nicht zu würzig. Anschließend etwas Kaffeepackung und Gebäcknoten.

Ledaig 2010/2021 – Amontillado Sherry Cask – Peated

10 Jahre
Dest. 10/2010
Abgef. 01/2021
Fasstyp: Amontillado Sherry Cask
196 Flaschen
56,1% vol. Cask Strength

Nase: Anfangs direkt rauchig mit würzigen Kräutern und Fenchel. Warmer Toast und Ahornsirup folgen.
Gaumen: Gefühlt sehr viskos bzw. „dick“ auf der Zunge. Gleichzeitig erdig, maritim und mit Noten von süßem Popcorn. Langsam und leicht trocken verblasst er mit der Zeit.

Blair Athol 2009/2021 – Bordeaux Red Wine Barrique

11 Jahre
Dest. 06/2009
Abgef. 01/2021
Fasstyp: Bordeaux Red Wine Barrique
281 Flaschen
54% vol. Cask Strength

Nase: Dunkle Trauben, Rosinen und Kirschen. Anschließend etwas Zitronengras und Honig im Hintergrund.
Gaumen: Im Geschmack mit deutlichen Nussnoten und etwas unverbranntem Tabak. Dazu exotische Früchte wie Maracuja und Mango. Ausklingend mit einer feinen Holznote.

Miltonduff 2008/2021 – Château Lafite Barrique

12 Jahre
Dest. 11/2008
Abgef. 01/2021
Fasstyp: Château Lafite Barrique
337 Flaschen
53,6% vol. Cask Strength

Nase: Süßer Rotwein, der Geruch einer frisch geöffneten Tüte Weingummi und Vanille machen den Anfang. Anschließend leicht blumig, jedoch nicht künstlich wirkend. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden und sticht nicht in der Nase.
Gaumen: Am Gaumen älter wirkend, etwas ledrig und eingestaubt. Später mit etwas Grapefruit, die aber nicht zu säuerlich ist.

 

5 Destillerien, aus denen du noch keinen Whisky getrunken hast

In Schottland existieren über 100 Whiskybrennereien, dazu kommen einige, die bereits stillgelegt sind. Dass man nicht alle kennen kann liegt ein wenig auf der Hand. Anderseits gibt es namhafte Destillerien, die auch recht weit verbreitet sind. Namen wie Glenfiddich, Glenmorangie, Talisker, Lagavulin, Ardbeg, Laphroiag, Auchentoshan oder auch Highland Park.

Von den folgenden fünf Destillerien hast du vermutlich noch nicht gehört, geschweige denn dass du einen Whisky aus der jeweiligen Destillerie getrunken hast. Das liegt einerseits daran, dass es viele Brennereien gibt, die nur für die Herstellung von Blends produzieren und keine Malts selbst auf den Markt bringen. Diese können wir erst dank unabhängiger Abfüller genießen. Die letzte Destillerie in der Reihe ist so klein und noch so jung, dass sie kaum jemand kennt.

1. Tormore
In der Speyside gelegen ist Tormore die erste Destillerie, die im 20. Jahrhundert komplett neu aufgebaut wurde. Der Baubeginn war 1958 und zwei Jahre später begann die Produktion. Im Jahr 2004 gab es einmal eine 12jährige Abfüllung direkt ab Brennerei. Dies war die erste und bisher einzige Standardabfüllung. Der Großteil der Produktion geht in den Blend Long John.

Wir sind froh, dass der unabhängige Abfüller Signatory Vintage einen 19jährigen Tormore abgefüllt hat. Da es sich um eine Abfüllung von zwei Fässern handelt ist die Verfügbarkeit begrenzt. Auch bei anderen Abfüllern findet man eher selten Whiskys aus Tormore. Sein Aroma ist sehr weich und elegant, fruchtig mit etwas Butterscotch. Im Mund wieder Vanille und Gebäcknoten sowie noch fruchtige Aromen. 

2. Glenallachie

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Dieser Destillerie bringt uns beispielhaft der Abfüller Hepburns Choice näher. Trotz sieben Jahre im Fass bekommt man hier eine Aromenexplosion von Rumtopf, Vanille, Schokolade und Kraramell.

Die Destillerie liegt ebenfalls in der Speyside und gehört zum gleichen Konzern, Chivas Brothers bzw. Pernod Picard. Auch sie ist noch jung an Jahren, sie wurde erst 1967 gebaut. Wie die Brennerei zuvor, geht fast die gesamte Produktion (rund 3 Millioen Liter Alkohol) in die Blends des Konzerns.

glenallachie-hepburns-choice-whisky

3. Miltonduff

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Die dritte Whiskybrennerei kann auf eine etwas längere Geschichte zurück blicken. Bereits 1824 wurde mit der Produktion begonnen. Neben Glenburgie – die auch gut in diese Reihe passen würde – sind Malts von Miltonduff wesentlicher Bestandteil des Ballantines Blended Whisky. Den Malt, den wir stellvertretend ausgesucht haben ist der 9jährige Miltonduff von The Whisky Chamber.

Thomas Ide hat wieder seine Spürnase bewiesen. Mit diesem dunklen Miltonduff in Fassstärke hat er für alle Liebhaber von sog. »Sherry-Bomben« wieder einen begehrten Tropfen abgefüllt. Kirsche mit Vollmilchschokolade, Sahnebonbon und sehr cremig sind sein Aroma, im Mund mit einer kräftige Sherry Note, aber nicht aufdringlich – sehr weich und rund. Der Abgang ist lange anhaltend und bleibt dabei sehr weich – die fast 60%vol. merkt man kaum. Diese Abfüllung ist sicherlich nicht typisch für die Destillerie, aber auf jeden Fall ein Genuss.

4. Teaninich
Der Name ist schon fast ein Zungenbrecher.  Und von den ersten vier Destillerien vermutlich die unbekannteste, obwohl sie bereits 1817 gegründet wurde. Da der Whisky aber ein wesentlicher Bestandteil des wohl bekanntesten Blends Johnnie Walker ist, haben wir indirekt wahrscheinlich doch schon alle davon getrunken. In seiner Nachbarschaft liegen die beiden wesentlich bekannteren Brennereien Dalmore und Glenmorangie.

Dank dem Abfüller Gordon MacPhail zum Beispiel können wir den ansonsten nur ab und an in der Flora und Fauna Series (Diageo) erhältlichen Whisky genießen. Der 2008 destillierte und 2016 abgefüllt Whisky ist geprägt von feinen Sherrynoten in Kombination mit Äpfeln, Zimt und etwas Zitrus. Hinzukommen dezente Schokoladennoten, Holz und Lakritz. Im Mund entfalten sich die malzigen Aromen, Ingwer und wieder Zitrus. Mit ein paar Tropfen Wasser, entwicklen sich mehr Fruchtaromen wie Banane und die Zitrusnoten gehen mehr in Richtung Grapefruit.. Man spricht den Namen übrigens »Te-an-in-ich« aus.

5. Wolfburn

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Dass man die nördlichste Brennerei auf dem schottischen „Festland“ nicht bzw. noch nicht kennt liegt darn, dass di ersten Abfüllungen erst im Frühjahr 2016 in Flaschen abgefüllt wurden. Wolfburn ist eine Micro-Destillerie und produziert gerade mal 140.000 Liter Alkohol. Die First Genarel Release kommt mit etwas über drei Jahren in die Flasche, durch die Reifung in kleinen Quarter Caskes von Islay-Destillerien, ist die Reifung schneller und intensiver als in den sonst üblichen Fässern.

Die Küstennähe ist spürbar an einer feinen salzige Note, dazu frische Fruchtnoten, süßes Malz und Kekse und einen abrundenden Hauch von Rauch.

wolfburn-whisky-schottland-flasche

Bildquellen:
Glenallachie: Von Nicholas Mutton, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=13412868, Wolfburn Destillerie, Pro Whisky

 

 

Miltonduff, 9 Jahre von The Whisky Chamber

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Thomas Ide hat wieder seine Spürnase bewiesen. Mit diesem dunklen Miltonduff in Fassstärke hat er für alle Liebhaber von sog. »Sherry-Bomben« wieder einen begehrten Tropfen abgefüllt.

Miltonduff (TWC) 2006, 9 Jahre, 59,8%vol. ex Sherry Hogshead, 0,5l
Aroma: Kirsche mit Vollmilchschokolade, Sahnebonbon und sehr cremig
Geschmack: eine kräftige Sherry Note, aber nicht aufdringlich – sehr weich und rund
Nachklang: Lange anhaltend und bleibt dabei sehr weich – die fast 60%vol. merkt man kaum