Wolfburn No. 204 – Madeira Cask Finish

In Thurso, weit im Norden Schottlands, waren Iain Kerr (Distillery Manager) und sein Wolfburn-Team weiter fleißig und bescheren uns eine neue Small Batch Abfüllung:

Vom „Batch 204“ – die fünfte Small Batch Release mit besonderer Fasslagerung – hat die Brennerei 5800 Flaschenaufgelegt und es ist das erste Mal, dass ein Wolfburn Single Malt mit Madeira-Finish in die Flasche durfte.

Fünfeinhalb Jahre reifte dieser Wolfburn in First Fill Bourbon Barrels, um dann für ein halbes Jahr in üppigen Fresh Madeira Hogsheads nachzureifen.

In der Nase bereits dezente Noten des Süßweins, die an Bratapfel und Rosinen erinnern. Im Geschmack dann feine Süße und volles Mundgefühl. Jetzt kommen Aromen Pflaumen und Trauben dazu, sowie etwas Karamell, Vanille und sehr elegante Holznoten, gefolgt von ein wenig dunkler Schokolade. Im Abgang bleibt die Süße fein und lange und mit etwas Butterscotch am Ende.

3 x Wood Finish Series von The GlenAllchie: Moscatel, Madeira, Port

Aus dem zweiten Release der Wood Finish Series von The GlenAllachie haben wir drei für euch verkostet. Da haben Billy Walker und sein Team wieder leckere Whiskys herausgebracht. Darunter ein Germany Only Bottling.

The GlenAllachie Wood Finish Series, 11 Jahre, Moscatel Finish, 48 Vol %
Der Moscatel ist aus der Reihe sicherlich derjenige, der am meisten polarisiert, aber auch am vielschichtigsten und überraschensten ist. Neun Jahre reifte er in ex-Bourbon-Fässern um dann zwei Jahre in Moscatel Barriques nachzureifen. Moscatel ist eine Rebsorte, die wir in Deutschland auch als Gelber Muskateller kennen, und eher fruchtsüße aber gleichzeitig auch würzig Weine ergeben.

Geruch elegant, fruchtig, Pfirsich, Mirabelle, Kaffee
Geschmack weich, ölig, erst etwas Süße, dann Würze, lange anhaltender Wechsel von Süße und Würze, Holznoten, weinige Noten, Orange, Vanille, Zimt
Abgang wieder trocken, Honig, Würze und Kaffee und die Note von gereiftem Weißwein

Insgesamt elegant aber sehr komplex, kein Whisky, der mit der Tür ins haus fällt, dafür einer, der lange in Erinnerung bleibt.

The GlenAllachie Wood Finish Series, 12 Jahre, Madeira Finish, 48 Vol %
Der Madeira ist eine exklusiv Abfüllungen für den deutschen Markt. Rund 4.800 Flaschen wurden abgefüllt. Er ist 12 Jahre alt und auch hier erfolgte die Nachreifung für 2 Jahre in Madeira Fässern.

Sehr süffig und leid ein schnell noch mal ein zweites und drittes Glas nach zu schenken. Für das Whisky-Genießen nebenbei, auf den man sich nicht alleinig konzentrieren muss.

Geruch Deutlichere Süße als der Moscatel, mehr Rosinen, Trockenfrucht, aber Bitterorange und Vanille
Geschmack Noch runder, öliger, aber auch süßer. Viel intensiver im ersten Eindruck. Wieder die Rosinen, fruchtige Noten, Holz aber weniger Würze.
Abgang feine Holznoten, Trockenfrüchte und abklingende Süße

The GlenAllachie Wood Finish Series, 11 Jahre, Port Finish, 48 Vol %
Den Abschluss machte der Port Cask. Nach den obligatorischen neun Jahren ex-Bourbon-Cask-Reifung wurde er zwar Jahre in Ruby Port Pipes gelagert. Ungewöhnlich, da sonst eher die Twanys in Port Pipes gelagert werden, wo diese ihre oxidative Note bekommen. Und so ist dieser Whisky auch irgendwo zwischen Ruby und Tawny vom Charakter. Das wichtigste beim Verkosten und Genießen. Lasst ihm Zeit! ruhig 15-20 Minuten vorher ins Glas geben, das gibt ihm die Möglichkeit seine Aromen erst richtig zu entfalten

Geruch Walderdbeere, Kirsche, Schokolade, Vanille, Karamell
Geschmack wieder rote Frucht und Schokolade, unerwartet dezente Süße für ein Ruby Port Cask Finish. Dafür eine pfeffrig-zitronige Säure.
Abgang mittellang mit Karamell-Nuß und Walderdbeere

Alle drei sind Abfüllungen die wieder für das Händchen bzw, besser für die Nase von Billy Walker stehen. Die fass-Finish geben jedem eine ganz eigene Note, der fruchtige Destillerie-Charakter wir dabei noch unterstützt.
Alle Abfüllungen sind nicht kaltfiltriert und ohne Farbstoff.

3 x The Whisky Chamber: Port Teufel, Dufftown Madeira Cask, Inchgower Amarone Cask

Das Herbstbottling von Thomas Ides »The Whisky Chamber« ist nun komplett. Wir haben die Flaschen schon mal geöffnet und ein paar Eindrücke für euch zusammengefasst.

”buair an diabhail” Port Cask Vol. IV
In der Nase zunächst was den Rauch angeht zurückhaltend. Süße Noten von Feige und Honig mischen sich unter den zunächst dezenten Torfrauch. Im Mund explodiert der Rauch dann förmlich. Kräftiger, süßer Rauch mit deutlicher Portweinnote, roten Früchten und etwas Schokolade und würzige Holznoten. Und der bleibt lange im Mund, aber alles andere als unangenehm. man freut sich darauf, dass man an jedem Schluck lange Spaß hat.

Wenn man nach einem lagen Winterspaziergang durchgefroren ist, wärmt dieser Whisky bis in den kleinen Zeh.

Dufftown 2008, 10 Jahre, Madeira Cask
Dieser Whisky aus dem Herzen der Speyside ist durch sein Madeira Cask überraschend. Im Glas nimmt man zunächst jeder Menge fruchtige Aromen wahr. So etwas wie Banane, aber auch Zitrusfrüchte, Orangen und Zimt und dazu auch etwas Toffeearomen. Beim ersten Schluck macht sich einerseits ein warmes Karamell und schwere Weinnoten im Mund breit. Sehr rund und voluminös. Perfekt für den Herbst.

Inchgower, 2009, 9 Jahre, Amarone Cask
Ähnlich wie der Dufftown hat der Inchgower eine Premiere bei The Whisky Chamber. Beide Destillerien wurden erstmals von Thomas abgefüllt.
Im Glas merkt man so fot das Amarone Cask, sehr rosiniger erster Eindruck. Im Geschmack dann etwas frischer mit Aromen von roter Johannisbeere, Weingummi und Milchschokolade

Auch hier git das Weinfass dem Whisky deutlicher Länge. So schnell vergisst man diesen Tropfe nicht.

Ganymed I Madeira Cask von Scotch Universe

Scotch Universe führt uns mit dem Ganymed I wieder in die unendlichen Weiten des Universums. Der Whisky stammt von der Insel Islay und reifte für 66 Monate in einem First Fill Madeira Cask und fällt unter die Kategorie Heavily Peated. Das alles verrät uns das Etikett. Dort fidnen wir auch Informationen über die Brennerei. Wie immer gibt das angegebene Gründungsdatum weitere Aufschlüsse über die Brennerei. Bei Ganymed I ist es 1881. Damit handelt es sich entweder um einen Bruichladdich oder einen Bunnahabhain – ich tippe auf das Zweite.

Im Glas hat er einen kräftigen Antritt, der Rauch ist da aber nicht unbedingt wie man es von einem Heavily Peated erwarten würde. Dazu Noten von roten Früchten, für die vermutlich das Madeira-Fass verantwortlich ist. Im Mund wieder viel Power, aber trotzdem weich, cremig, warmer Rauch, Gewürze, etwas Karamell, rote Früchte und mundfüllend ohne fett und träge zu wirken. Ein Whisky, von dem man sich trotz der 58,8 Vol.% rasch nachschenken möchte.

Für mich momentan einer meiner Lieblings-Bunnahabhains.

Übrigens: Ganymed ist der dritte und größte der vier Monde des Jupiters. Er wurde 1610 von Galileo Galilei entdeckt.

19. Mai: Magie der Fässer – Whisky-Tasting AUSGEBUCHT


Der besondere Geschmacks eines Whisky entsteht hauptsächlich bei der Fasslagerung. Meist lagert schottischer Whisky in Ex-Bourbon-Fässern, also Fässern, in denen US-amerikanischer Bourbon einmalig lagerte. Oft ist dies jedoch nur der Anfang der individuellen Lagerungs- und Reifungsgeschichte eines Whiskys und nach dem Ex-Bourbon-Fass kommt Brand in weitere – im Normalfall ebenfalls bereits gebrauchte – Fässer. Und je nachdem was vorher in dem Fass gelagert wurde – Sherry, Port, Rum, Cognac, Bier oder Wein –, prägt dies den Whisky. Diesen Reifungsprozess nennt man Finishing. Aber es können auch Whiskys aus verschiedenen Fasstypen geblended werden oder sie reifen sogar die gesamte Zeit z.B. in Wein oder Rum-Fässern. Jedes mal wird der Whisky von den unterschiedlichen Fässern geschmacklich stark geprägt.

Im Tasting stellen wir fünf Whiskys und jeweils einen Vertreter des entsprechenden »Fass-Vormieters« als Paar vor. Also zu einem Whisky mit Rum-Fass-Finish gibt es einen Rum, bei Wine-Cask-Finish einen passenden Wein. So wird im direkten Vergleich klar, wie die Aromen durch die verschiedenen Fassarten beeinflusst werden.

In der Pause gibt es ein Buffet mit verschiedenen Käsen und zwischen den Whiskys reichen wir Weißbrot sowie Wasser. Bitte sorgt für eine gute »Grundlage« (Essen) vor der Verkostung und eine sichere Heimreise danach. Don’t drink and drive!

Wir bitten um verbindliche Anmeldung via E-Mail:
tasting@die-genussverstaerker.de

Preis 55 Euro inklusive Whiskys und Pausenbuffet (pro Person)
Ort Die Genussverstärker, Bernardstraße 63a, 63067 Offenbach
Datum/Beginn 19. Mai 2019, Sonntag 16 Uhr (Dauer ca. 3 Stunden)