Pastis de la Sarre – Französisches Savoir-Vivre aus dem Saarland

Pastis ist für viele ein typisch französisches Getränk. Man kennt es aus den Bars und Cafés oder aus Filmen. Dieser Pastis kommt jedoch nicht aus Frankreich, sondern aus meiner alten Heimat, dem Saarland und zwar zwei Orte weiter wo ich aufgewachsen bin. Also liegt es nahe diese Spirituosen bei uns mit ins Sortiment zu nehmen.

Unser Pastis de la Sarre ist sehr rund und weich und benötigt nicht viel Wasser. Aber dann entfalten sich einfach auch noch mal die weiteren Aromen am besten. Die Aromen von Sternanis, Fenchel, Koriander und Süßholz werden eingebunden durch eine feine Süße.
Lang war ich selbst kein großer Freund von Lakritz und Anis, aber dieser Pastis hat mich gänzlich überzeugt.

Pastis ist als Aperitif ebenso geeignet wie ihn den gesamten Abend zu genießen … oder auch schon am Nachmittag. Er steht für entspannten und mediterranen Sommergenuss.

Viele fragten schon: »Ja, was ist denn Pastis genau?« 
Verkürzt könnte man sagen so etwas wie »Absinth light« oder eine mit Kräutern und Gewürzen vor allem Anis, Fenchel und Süßholz mazerierte und gesüßte Spirituose. Sie ist durch das Einlegen der Kräuter/Gewürze gelblich bis bräunlich und trübt durch die Beigabe von Wasser ein. Meist trinkt man ihn nicht pur, sondern eben mit gekühltem Wasser wird er je nach persönlichem Geschmack ausgegossen.

Adventskalender 4 // Fettercairn 18 Jahre

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Hinter dem vierten Türchen haben wir als Empfehlung einen 18 jährigen Fettercairn des unabhängigen Abfüllers »The Whisky Trail«.

Fettercairn, 1995, 18 Jahre, 46 % (Highlands)
Er überzeugt mit großer Komplexität und wunderschönen Aromen, dabei ist er reif und gefährlich »highly drinkable«!
Nase Bircher Müsli, Kleehonig, Lindenblüten und knackige Birne, fein und einladend.
Geschmack Am Gaumen kommen zuerst Honigmelone, Ananas, Kaktusfeige, dann aber auch Fenchelsamen und Salbei. Ein Nachhall von Nelke und Kamille verbleibt und macht diesen komplexen Malt zum runden Geschmackserlebnis.

  • Genuss verschenken erfreut Leib & Seele,
  • denn Genusserlebnisse bleiben in Erinnerung.

Dieser Whisky und viele weitere Single Cask Whiskys haben wir in unserem im Laden in der Bernardstraße 63a, am Goetheplatz im Offenbacher Nordend.
Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag 15 bis 19 Uhr, Donnerstag 15 bis 20 Uhr und an den Adventssamstagen 13 bis 19 Uhr.

Weine aus dem Land der Affen – Weingut Kranz

Es ist nun schon eine gewisse Zeit her, dass wir die Weine vom Weingut Kranz aus der Südpfalz probiert haben. Nun zwar mit Verspätung, aber im Grunde immer noch aktuell unsere Verkostungsnotizen. In den 70er Jahren wurde das Weingut von den Eltern begründet und heute werden rund 17 ha Weinberge, 60% Weißwein und 40% Rotwein, bewirtsschafte. Das Weingut Kranz ist im wahrsten Sinne ein Familienunternehmen, denn die Weinberge werden ausschließlich von der Familie gehegt und gepflegt – vom Anbau bis letztendlich zur Abfüllung der Weine liegt alles in einer Hand. So entstehen eigenständige und charaktervolle Weine, die das Terroir schmecken lassen. Mittlerweile ist das Weingut für seine Weinqualitäten in den Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) aufgenommen worden.

Für die Anfrage nach Probeflaschen waren zwei Dinge ausschlaggebend, einerseits die Verwendung, der mit bis dahin mir unbekannten, Rebsorte Dunkelfelder und das Engagement von Boris Kranz um die Lage Ilbesheimer Kalmit.

»Einmalig in der Pfalz ist das Terrain der kleinen Kalmit – ein Hügel, entstanden während der Absenkung des Oberrheingrabens des Tertiär. Landschneckenkalk, Mergel, Löß, Gehängelehm – diese Bodenbeschaffenheit, gepaart mit optimalen mikroklimatischen Bedingungen, erlaubt unseren Trauben ausgiebig Sonne und Kraft zu tanken. Durch die Exposition der Hanglage nach Süden speichert das poröse Kalkgestein tagsüber die Wärme und gibt diese an die Reben ab. Dadurch finden spät ausreifende Rebsorten wie der Riesling hier ideale Voraussetzungen um, besonders gut zu gedeihen. Die Wurzeln der Reben können in den verwitterten, porösen Kalkstein besonders gut eindringen. So entstehen Weine, die von der Mineralik ihres Ursprungs geprägt sind.«

Der Ortswein »Ilbesheimer Riesling sandiger Lehm 2010« besticht durch rassige Mineralität und feine Aromen von Pfirsich und Aprikose sowie etwas Apfelkompott in der Nase. Im Mund dominiert die mineralische Struktur.

Der Riesling von der »Ilbesheimer Kalmit 2009« überraschte uns in der Nase mit Aromen von weißem Pfirsich, frischen Gartenkräuter aber auch Anis und Fenchel. Im Abgang ist er lange, bleibt aber trotzdem elegant. Am Ende kommt etwas weißer Pfeffer hinzu.
 

Der »Ilbesheimer Silvaner« bringt zunächst eine feine Zitrusnote mit, dann kommen grüne Noten von frischen Kräutern und Mandelaromen. Im Mund erhält man eine kräftige Würze und Erdigkeit. Der »Weißburgunder« von Kranz ist in der Nase etwas zurückhaltend, im Mund hat er dann jedoch eine prägnante Melange von Schmelz, Säure, Würzigkeit und Fruchtsüße.
 

Neben den vier Weißweinen gab es auch zwei Rotweine.
Der erste war »August Hugo 2008« ein Cuvée aus jeweils 50% Spätburgunder und Dunkelfelder. Namensgeber des Wein ist übrigens der Großvater von Boris Kranz. Im Glas strömten uns dunkle Früchte, vor allem Pflaume entegegen, im Mund kommen noch Röstaromen und harmonische Tanine hinzu.
Mein eigentlicher Favorit der Probe ware der »Kranz 2.0« aus dem Jahrgang 2009, einem Cuvée aus den gleichen Rebsorten aber im ersten Moment könnte man ihn von der nase her mit einem südfranzösischen Wein verwechseln. Schwarze Kirschen, Kräuter und Aromen von Rauchspeck sowie Holz dominieren. Das Mundgefühl ist sehr weich und im Geschmack wieder die Kirschen und tolle Holzaromen.

Neben der Schaffung seiner charaktervollen Weine engagiert sich Boris Kranz auch in der Südpfalz Connection, einem Zusammenschluss mit den Winzerkollegen Peter Siener, Klaus Scheu, Sven Leiner und Volker Gies um den Gräfenhauser Edelburgunder. Es war einst einer der wertvollsten Weine aus Deutschland, der völlig in Vergessenheit geraten war, und nun wieder zu neuem Leben erweckt.

Zunächst dachte ich an den begleitendenden Song »We are family« von Sister Sledge, dann erinnerte ich ich jedoch an die Bookstore-Session von Mumford & Sons. Der Song und die Stimme des Sängers sind rauh und doch schmelzig, Country-Anklänge und doch filigran, ruhig und doch intensiv. »Little lion Man«, wobei ein Bezug zum Ilbesheimer Affen, der auch die Flaschen schmückt noch passender wäre. Ein authentischer Song zu authentischen Weinen.