19. Februar: Breizh – Bretonischer Abend mit Armorik Whisky, bretonischem Bier und Fine Bretagne AUSGEBUCHT

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Armorika ist der keltische Name der Bretagne und Namensgeber für Whiskys einer bretonischen Brennerei, die wir im Sommer besuchten. Deren Whiskys können den keltischen Vettern aus Schottland und Irland schon lange das »Wasser des Lebens« reichen. Im Tasting stehen die Armorik Whiskys im Mittelpunkt, aber auch Fine Bretagne – Calvados –  und bretonisches Bier werden verkostet.

In der Pause gibt es ein Buffet mit verschiedenen Käsen und zwischen den Whiskys reichen wir Weißbrot sowie stilles Wasser. Bitte sorgen Sie für eine gute »Grundlage« (Essen) vor der Verkostung und eine sichere Heimreise danach. Don’t drink and drive!

Wir bitten um verbindliche Anmeldung via E-Mail oder Telefon:
info@die-genussverstaerker.de bzw. 0172. 7771781

Preis 42 Euro inklusive Whiskys und Pausenbuffet (pro Person)
Ort Die Genussverstärker, Bernardstraße 63a, am Goetheplatz/Nordend, Offenbach
Datum/Beginn 19. Februar 2016, 19:30 Uhr (Dauer ca. 2,5 Stunden)

 

Besuch bei der Destillerie Warenghem – Whisky Breton

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Unseren diesjährigen Urlaub in der Bretagne konnten wir verbinden mit einem Besuch bei der bretonischen Destillerie Warenghem, die u.a. den Armorik Whisky produziert. 
Die Destillerie die bereits Ende der 80er Jahre Whisky zu produzieren hatte zu vor bereits verschiedene Kräuterbrände und Liköre produziert. Damit war sie die erste französische Destillerie, die Whisky produziert und sich dabei ein Kriterien für Single Malt aus Schottland orientiert.

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Morgens nach dem Frühstück setzen wir uns in Auto und fuhren etwa knapp zweieinhalb Stunden von der südlichen Bretagne in den raueren Norden, nach Lannion. Die Destillerie liegt am Stadtrand in einem Gewerbegebiet. Wer jetzt eine idyllische Brennerei im Stile von Edradour erwartet hat ist zunächst ein klein wenig enttäuscht. Es sind zwei großen Hallen mit einer Blechaußenhaut. Nichts ausser der Firmenname deutet zunächst auf Whisky hin. Erst beim zweiten Blick sieht man die Malereiwn, die die Gebäude, die sicherlich noch mal eine neuen Anstrich gut vertragen könnten, aufwerten. 

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Aber das wichtigste ist ja, was im Innern entsteht.
Die Führungen sind kostenlos und starten wenn die Gruppe groß genug sind. Dafür sind sie kostenfrei. Clemence führte uns in die eigentliche Brennerei und berichtet von der Destillation.

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Die Whiskys werden wie meistens in Schottland zweifach destilliert, die Gerste stammt aus Frankreich, wird aber in Belgien gemälzt. Das Wasser kommt von einem eigenen Brunnen.

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Danach ging es in die Lagerhalle, mit den reifenden Fässern. Die meisten verwendeten Fässer sind ex-Bourbon- und ex-Sherry-Fässer. Für den Double Maturation werden aber auch frische bretonische Eichenfässer verwendet. Je drei Jahre in Sherry- und drei Jahre in frischen Fächern wird dieser malt gelagert. Der Classic Whisky besteht aus verschiedenen Fasstypen, unter anderem auch Weinfässer. Die verwendeten Fässer sind zwischen fünf und acht Jahre alt.
Aber auch ehemalige Port- und Sauternefässer finden Verwendungen für Single Cask-Abfüllungen.

Die Armorik Whiskys gehören für mich immer noch zu den besten Whiskys ausserhalb dertypischen Whiskyregionen und das zu einem hervorragenden Preisleistungsverhältnis.

Wir führen zur Zeit folgende Abfüllungen:
Armorik Classic
Armorik Double Maturation
Armorik Breizh (Blended Whisky)
Wechselnde Single Cask Abfüllungen

 

Noch ein paar weitere Impressionen:

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Tastingnotes der Whiskyeuropatour mit Whiskys aus Schweden, Dänemark, Irland, Frankreich, Deutschland und der Schweiz

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Mit sechs Whiskys, die allesamt nicht aus Schottland stammen, machten wir uns mit den Gästen auf den Weg durch Europa. Die Tour begann in Schweden und endete in der Schweiz.

Mackmyra Brukswhisky, 41,4 Vol % (Schweden)
Die Idee für die Destillerie entstand bei einem Skiurlaub von fünf Freunden. Nach einer Phase des Experimentierens und der der Preludium-Reihe stellt die Brennerei mehrere Abfüllungen her. Der Brukswhisky steht dabei am besten für den Destillerie-Charakter.
Im Glas duftet er nach Zitrusfrüchten und Pfirsich und einer frischen Malzigkeit. Im Mund kombiniert sich die frische Frucht mit etwas Karamell und einem würzigen Abgang. Ein Sommerwhisky und leckerer Aperitif.

Stauning Traditional, 55 Vol. % (Dänemark)
Diese Flasche brachten wir von unserem Besuch in der westdänischen Destillerie Stauning mit. In Deutschland ist er nirgends zu bekommen. Auch hier haben sich einige Freunde zusammen getan, um Whisky zu produzieren. Mehr zur Destillerie in unserem Reisebericht.
In der Nase machen sich neben dem hohen Alkohol zu nächst grüne Getreide-Aromen breit. Lässt man ihn zwanzig oder dreißig Minuten im Glas stehen, verliert sich die Spritigkeit und er wird ausgewogener – in der Nase und im Mund.
Der Geschmack ist geprägt von Aromen, die an Malz, Karamell und vor allem an eine reife Birne erinnern.

Redbreast 12 Jahre, 40 % (Irland)
Einerseits der älteste Whisky in der Reihe und auch der mit dem geringsten Alkoholgehalt. Beim Redbreast (Rotkehlchen) handelt es sich um einen Exoten, einen Pure Pot Still. Das bedeutet, dass ein großer Anteil ungemälzte Gerste für die Herstellung verwendet wird. Ein Relikt aus der Zeit, als die britischen Kolonialherren in Irland die Malzsteuer erhöhten und die irischen Whiskybrenner darauf reagieren mussten.
Im Geruch zeigen sich dunkle, warme Fruchtaromen und eher selten anzutreffen Aromen einer reifen Banane. Dieses Bananennoten finden sich auch wieder im Abgang.

Armorik – Double Maturation, 46 Vol. % (Frankreich)
Von Irland geht es dann in die Bretagne. Die Brennerei Warenghem produziert schon seit den 90er Jahren diesen Single Malt namens Armorik. Nach dem David Roussier die Leitung vor einigen Jahren übernommen hat, wurde die Qualität noch einmal gesteigert. Mit Hilfe von Beratern, die zu vor bereits die Islay Destillerie Kilchoman unterstützt hatten, sind die Whiskys aus der Bretagne bei einer Blindverkostung kaum von den schottischen Vorbildern mehr zu unterscheiden.
Der Double Maturation wurde zunächst in frischen Fässern aus bretonischer Eiche gelagert und durfte anschließende noch eine Zeit in Sherry-Fässern reifen.
Sein Duft erinnert an Zitrusfrüchte und grünen Apfel, dazu einen salzige Meeresbrise. Im Mund entfalten sich noch mehr diese maritimen Noten nach Salz und Seetang, etwas dunkle Trockenfrüchte sowie ein ganz feiner Hauch Rauchigkeit. Dazu kommen wärmende Röstaromen vom Holz.

Glen Els – Journey, 43 Vol. % (Deutschland)
Wir taten uns etwas schwer für einen Whisky aus Deutschland uns zu entscheiden. Da der Slyrs doch recht bekannt und verbreitet ist, haben wir uns für einen Whisky aus der Harzer Hammerschmiede entschieden.Der Whisky ist etwa 4,5 Jahre gelagert worden und es kamen mehrere Fässer hierbei zum Einsatz. Neben Sherry- und Portfässern, auch welche, die zu vor mit verschiedenen Süßweinen belegt waren.
Diese Süße, die an Rosinen, Gebäck, Vanille und Toffee erinnert wird kombiniert mit einem Hauch Rauch. Hierbei werden 5% Woodsmoke Gerste verwendet, also nicht wie sonst mit einem Torffeuer »aromatisiert«, sondern mit einem Feuer aus Buchen- und Eichenholz.
Im Mund erinnert der Whisky an einen Früchtekuchen, süßes Karamell sowie Mandarine. Im Abgang macht sich erneut der leichte Rauch bemerkbar.

Säntis – Dreifaltigkeit, 52 Vol. % (Schweiz)
Den Abschluss machte dann der Säntis Malt aus Appenzell. Von den drei Standardabfüllungen dieser Brennerei, die auf die Initiative der Privatbrauerei Locher zurückgeht, haben wir uns für den rauchigen Dreifaltigkeit entschieden.
Hat man ihm im Glas strömen einem rauchige Aromen von Räucherschinken, aber auch Kräutern entgegen. Ein komplett anderer Rauch, wie man es von den schottischen Whiskys kennt. Denn der verwendete Torf von einem Schweizer Hochmoor besteht eben aus anderen Gräsern und vor allem vielen Kräutern als der schottische Torf, dazu ein anderes, eben nicht maritimes, sondern alpines Klima.
Im Mund breitet sich ein warmer kräftiger Kräuterrauch aus, und bleibt lange im Abgang. Dazu kommt noch die besondere Note durch die Lagerung, denn alle Malts von Säntis werden in alten Bierholzfässern 5 Jahre lang gelagert. Selbst bei der Rauchigen Dreifaltigkeit kommt das Bierarome noch durch und erinnerte einige bei der Verkostung an ein Bamberger Rauchbier in destillierter Form.

Und bei Abstimmung am Ende des Tastings war der Favorit der Gäste auch der Säntis Malt. Gefolgt vom Armorik Double Maturation und dem Redbreast. Also Schweiz vor Frankreich und Irland. Aber testen Sie selbst, bis auf den Stauning – da haben wir nur eine einzige Flasche mitgebracht – können Sie die Whiskys bei uns im Laden probieren.