Neue, alte Leichtigkeit – Haardt Riesling Kabinett vom Weingut Brand

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Alkohol ist ein Geschmacksträger und Weine mit 13 Vol % aufwärts – ob rot oder weiß – sind dank ihrer Kraft beliebt bei vielen Gästen. Sie sind direkt da, ganz unumwunden kann sie der Gast genießen. Aber es geht auch leiser. Auch hier wieder sehen wir bei der jungen Generation von Winzerinnen und Winzern einen Trend Weine wieder etwas weniger alkoholreich zu vinifizieren. Wenig Alkohol und trotzdem viel Geschmack, ja das geht. Ob als Aperitif oder als Speisebegleiter sind sie ideal.

Auch eine als vielerorts veraltete Weinkategorie, der Kabinett-Wein, scheint zurück zu kommen. Liebevoll »Kabi« genannt. Und das nicht nur an der Mosel. Die meisten Kabinett-Weine der jungen Winzer überzeugen durch einen niedrigen Alkoholgehalt und eine feine Restsüße in Kombination mit einer frischen Säure. Die beiden Brüder Daniel und Jonas Brand aus der Nordpfalz sind solche Fans des Kabi. Und bei allen Zweifeln auf Grund der Restsüße lohnt es sich einfach mal Gäste blind einen solchen Wein zum probieren zu geben. In Glas strömt einem zunächst süße Birne entegegen, dann im Munnd verschmelze sich die Fruchtsüße mit der knackigen Säure, was den Wein absolut ausbalnciert werscheinen Lässt. Ein irrer Trinkfluss, der bei einem Alkoholgehalt von 8,5 Vol % etwas von einer »Limonade für Erwachsene« hat.

Aber auch zum Essen macht er sich unheimlich gut, vorallem zu scharfem asiatischem Essen, gegrilltem Chorizo oder ägnlichem, denn Die Süße puffert die Schärfe ab, so dass der Wein viel trockener am Ende wirkt und das Essen nicht mehr so scharf ist. Auch zu einem Steak eine schöne Alternative.

Als musiklasiche Begleitung empfehle ich einen schönen leichten Northern Soul.

15. Juni: Weinfestival der Genussverstärker

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Auf unserem Weinfestival präsentieren wir Senkrechtstarter, New­comer, Querdenker und Quereinsteiger. Sie können aus unserem Sortiment auswählen und probieren, was die jungen Winzertalente aus der Pfalz, Rheinhessen und der Mosel zu bieten haben. Die Bandbreite reicht von Weiß-, Rosé- und Rotweinen bis hin zu Schaumweinen und edelsüßen Weinen. Neben Peter Reichard und Ina Manthey, den beiden Genussverstärkern, werden auch der weinmachende Fotograf Andreas Durst, der Jungwinzer Markus Hinterbichler, Jörg Bernhard vom Weingut Bernhard aus Rheinhessen und die Quereinsteiger vom Weingut BoudierKoeller vor Ort sein und ihre Weine vorstellen.

Bisheriger Timetable für das Weinfest
14:00 Lukas Krauß, Mann mit Hut, Pfalz
15:00 Andreas Durst, Pfalz
16:00 Jörg Bernhard, Weingut Bernhard, Rheinhessen
18:00 Markus Hinterbichler, Weingut Hinterbichler, Pfalz

Die »Strandperle« präsentiert individuellen Schmuck aus Ihrer Goldschmiedewerkstatt.

Sie können Weine von folgenden Weingütern probieren:
Aus der Pfalz: Weingut Metzger, Weinbau Daniel Aßmuth, Lukas Krauß, Weingut Boudier & Koeller, Phillip Heinz, Andreas Durst, Stefan Meyer, Weingut Hinterbichler, Daniel Brand, Weingut Pfirmann
Aus Rheinhessen: Weingut Brandt, Weingut Spies, Weingut Kiefer, Weingut Werther-Windisch, Weingut Bernhard
Von der Mosel: Weingut Kettern, Lubentiushof

Das Weinfestival findet in der weinstube statt und die dortige Küche sorgt mit traditionellen neapolitanischen Speisen für das leibliche Wohl.

Sie können spontan vorbei kommen, aber zwecks Planung sind  Anmeldung via E-Mail oder Telefon hilfreich:
info@die-genussverstaerker.de bzw. 0172. 7771781

Preis 10 Euro pro Person
Ort die weinstube, Taunusstraße 19, Offenbach
Datum/Beginn 15. Juni 2013, zwischen 14 und 20 Uhr

 

Schwur auf die Qualität – Weine von Daniel Brand

Daniel Brand aus dem pfälzischen Bockenheim hat uns mit seinen ersten Weinen gleich von Beginn an mit seinem Schwur auf die Qualität überzeugt. Seine Etiketten tragen eine stilisierte Schwurhand, eine Anlehnung an ein Relief an der Bockenheimer Martinskirche.

Er selbst sieht darin eine Vermittlung des Vertrauens. »Der Weinfreund kann also sicher sein, dass der Wein in der Flasche von hervorragender Qualität, die Produktion gewissenhaft und nachhaltig verlaufen, dass naturnaher Ausbau erfolgt, und dass jeder Jahrgang individuell und einzigartig ist.«

Da wir uns zunächst einmal nur von einem, dem ersten Jahrgang überzeugen konnte, ist es zunächst ein Versprechen, das aber durch die ersten Weinen bereits auf einem gelungenen Fundament steht. Vom Jahrgang 2011 füllte Daniel Brand einen Riesling aus der Lage Klosterschaffnerei und eine Scheurebe ab.

Der Riesling hat sehr komplexe Aromen, in der Nase finden man Melone, reife Äpfel aber auch einen Hauch Stachelbeere. Im Mund überrascht er posititv mit einer feinen Mineralität und langen Abgang sowie samtigem Schmelz. Die Mineralität und der Schmelz sprechen für Kalkstein-Vorkommen in dieser Lage. Beim Weinwettbwerb Mundus Vini erhielt er hierfür eine Silbermedaille.

Als Essensbegleiter ergänzt er gut Speisen mit hellen Saucen, harmonisiert zmit Kalbfleisch aber auch mit vielen Fischgerichten.

Adieu Sauvignon Blanc
Nun zu unserem Favoriten. Wir selbst sind – entgegen dem Trend – keine unbedingten Fans von Sauvignon Blanc aus Deutschland. Vielfach finden wir  bei viele Sauvignon Blancs zu wenig Ausgeglichenheit, eine zu dominate Säure, die einen zu schnell »satt« macht. Oft hat man nach einem Glas dann genug davon. Und schaut man sich an was Daniel aus seinen Scheureben herauskitzelt, fragt man sich ob man überhaupt Sauvignon Blanc benötigt. War Scheurebe lange nur als süß ausgebaute Weine auf dem Markt, so zeigen immer mehr Winzer was diese Rebe an herrlichen Aromen preis gibt, wenn man sie trocken ausbaut. Denn die Aromen, für die der Sauvignon Blanc steht, finden sich ebenso gut in der Scheurebe.

In der Nase zu erst grüne Paprika, Stachelbeere und Johannisbeere, aber auch etwas weißer Pfeffer. Im Mund dann frische und fruchtige Aromen von Melone. Die Mineralik bleibt lange und gibt dem Wein Rückgrat, trotzdem ein hervorragender Wein mit geringem Trink-Widerstand, der einfach Spaß macht. Solo oder hervorragend zu asiatischem Essen.

In Kürze wird es seine Scheurebe auch bei uns geben.

Shy Guy aka der Typ mit der Scheurebe
Daniel haben wir noch nicht persönlich kennen gelernt, aber spontan fiel mir zur wunderbaren Scheurebe, der Ska-Punk-Song von Nguru ein. Daniel nicht als scheuer Typ, sondern als der Typ mit der Schreurebe. Seine Weine gehen wie dieser Song nach vorne und haben richtig Power.